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10:06 Uhr, 04.09.2020

Soja: Preis klettert auf Zweijahreshoch

Die anziehende chinesische Nachfrage nach dem Phase-Eins-Abkommen zwischen den USA und China hat den US-Sojabohnenpreis auf ein Zweijahreshoch bei rund 964 US-Cent je Scheffel steigen lassen.

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  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 963,51 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Sojabohnenpreis ist an jedem der letzten acht Handelstage gestiegen. Auch heute Morgen notiert er im Plus. Mit rund 964 US-Cent je Scheffel ist er so hoch wie seit zwei Jahren nicht mehr. So wie damals der Handelskonflikt mit China für einen regelrechten Preiseinbruch ausgehend von über zehn US-Dollar je Scheffel sorgte, hilft nun die nach dem Phase-Eins-Abkommen anziehende Nachfrage aus China dem Preis auf die Beine, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

China habe am Mittwoch wieder Bestellungen in den USA aufgegeben. Die Rede sei von mindestens acht Schiffsladungen, also mindestens 480.000 Tonnen Sojabohnen zur Lieferung im Dezember und Januar. Im August habe China in einer Woche auch eine so große Menge Rindfleisch bestellt wie nie zuvor. Und bei Schweinefleisch, Geflügel und Mais seien die über das Jahr kumulierten Bestellungen Chinas in den USA inzwischen so hoch wie noch nie, heißt es weiter.

„China ist seit vielen Jahren der Hauptkunde am Sojabohnenmarkt, verfolgte aber lange eine Selbstversorgungspolitik bei Getreide. Inzwischen ist diese aufgeweicht worden, und die Produktion hält mit der Nachfrage nicht Schritt. China hat schon seit einiger Zeit mit hohen Preissteigerungen im Nahrungsmittelbereich zu kämpfen. Nicht nur hat die Afrikanische Schweinepest, die zwischen Mitte 2018 und September 2019 den Schweinebestand um 40 Prozent dezimierte, für rekordhohe Schweinefleischpreise im Land gesorgt. Auch die Getreidepreise, darunter Mais, sind massiv gestiegen“, so Helbing-Kuhl,

Im August habe die Nachrichtenagentur Reuters die Studie einer chinesischen Forschungseinheit zitiert, wonach wegen der Verstädterung und der zudem altersbedingt schrumpfenden Anzahl von landwirtschaftlichen Arbeitskräften in fünf Jahren sogar ein erhebliches Nahrungsmitteldefizit auftreten dürfte. Dies werde den Importbedarf auch an Getreide dauerhaft erhöhen. Schon 2020/21 dürfte China ungewöhnlich viel Mais importieren und seine – zumindest offiziellen Zahlen nach – noch hohen Lagerbestände wie in den Vorjahren weiter abbauen, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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