Analyse
09:30 Uhr, 23.01.2024

SOFTWARE AG – Squeeze-Out angekündigt

Silver Lake hat es scheinbar eilig. Kurz nach dem Auslaufen des Delisting-Angebots, welches kaum neue Abnehmer gefunden hatte, soll auch schon der Squeeze-Out erfolgen.

Erwähnte Instrumente

  • Software AG
    ISIN: DE000A2GS401Kopiert
    Kursstand: 38,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Software AG - WKN: A2GS40 - ISIN: DE000A2GS401 - Kurs: 38,800 € (XETRA)

Da Silver Lake aber nur über 93,33 % der Stimmrechte verfügt, muss man den Umweg über einen umwandlungsrechtlichen Squeeze-Out gehen. Für einen regulären Squeeze-Out wären 95 % der Stimmrechte notwendig gewesen.

Aktie deutlich im Aufwind

Seit meinem letzten Bericht, in dem ich auf die krasse Unterbewertung der Aktie hingewiesen hatte, nachdem Unternehmensteile an IBM verkauft worden waren, steigt der Kurs Tag für Tag weiter an. Ich wette, genau das ist Silver Lake ein Dorn im Auge, weshalb man jetzt den Turbo zündet und die Software AG so schnell wie möglich von der Börse schaffen möchte.

Ein Gutachter muss jetzt einen „fairen Wert“ errechnen, und dann wird Silver Lake den freien Aktionären ein Angebot für die Umwandlung vorlegen. Ob sich dieses am ursprünglichen Übernahmepreis von 32 EUR orientieren wird? Ich kann es mir kaum vorstellen, schließlich hat die Software AG seither fast 29 EUR pro Aktie in bar für Unternehmensteile erhalten, die nur zwischen 20 und 30 % zum Gewinn des Gesamtkonzerns beisteuern.

Freundlich gestimmt werden die Amerikaner aber auch nicht gerade sein. Man wird tief in die Trickkiste der Unternehmensbewertung greifen, um die Sache möglichst schlecht aussehen zu lassen. Aktuell zahlen Anleger zwischen 38 und 39 EUR pro Aktie für die Papiere. Wenn ihr mich fragt, dann würde ich sagen, das ist immer noch klar zu wenig. Es könnte aber eben auch sein, dass die Software AG erst einmal, sagen wir, zu 34 oder 36 EUR gesqueezt wird und Aktionäre dann jahrelange Rechtsverfahren abwarten müssen, bis eine faire Abfindung kommt. Wer investiert ist, muss sich also fragen, ob er jetzt lieber den Spatz in der Hand nimmt oder auf die sprichwörtliche Taube auf dem Dach wartet.


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Übereinstimmende Magazinberichte jedenfalls legen nahe, dass sich die Software AG in der Auflösung befindet und weitere Unternehmensteile zur Disposition stehen. Das hat natürlich Einfluss auf den künftigen Wert.

Fazit: Wer meinem ersten Aufruf bei der Software-AG-Aktie gefolgt ist, der liegt ordentlich vorne. Jetzt gilt es für jeden selbst zu entscheiden, wie er oder sie handelt. Ich bin gewillt, den langen Weg im Depot zu gehen und erst einmal abzuwarten, zu welchem Preis der Squeeze-Out erfolgt. Wer kurzfristig orientiert ist, sackt den Gewinn ein.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Software AG (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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