Analyse
07:45 Uhr, 01.02.2023

SOFTWARE AG – Solider Umsatz, aber schlechter Margenausblick

Wie gewohnt fällt das Zahlenwerk der Software AG kompliziert aus. Das Unternehmen nennt zahlreiche bereinigte und nicht bereinigte Kennzahlen, ARR für einzelne Produktbereiche und vieles mit denen der einfache Beobachter wenig anfangen kann.

Erwähnte Instrumente

  • Software AG - WKN: A2GS40 - ISIN: DE000A2GS401 - Kurs: 25,560 € (XETRA)

Ebenso beim Ausblick gibt sich das Unternehmen irgendwo zwischen detailverliebt und intransparent. Schlüsseln wir es aber einmal kurz auf.

Umsatz gut aber…

Zunächst einmal die gute Seite der Zahlen.

Die Software AG konnte beim Umsatz die Erwartungen deutlich übertreffen. Inkl. der Streamsets Übernahme lag dieser im vierten Quartal bei 304 Mio. EUR. Erwartet worden waren nur 288 Mio. EUR. Gleichzeitig enttäuscht wieder einmal der Zukunftsbereich Digital Business. Hier lag der Umsatz nur bei 169 Mio. EUR. Die Erwartung war aber 180 Mio. EUR. Dafür übertraf das „Dino-Geschäft“ mit Datenbanken die Prognose deutlich und lag mit 92 Mio. EUR nicht nur 79 Prozent höher als im Vorjahr, sondern auch massiv besser als geschätzt.

Die Marge enttäuscht hingegen wieder einmal deutlich. Diese lag im vierten Quartal mit 19,2 Prozent deutlich schlechter als die erwarteten 21,3 Prozent auf EBITA-Ebene. Auch beim Ausblick muss die Software AG massiv zurückrudern. Wurden im letzten Jahr, auf dem Kapitalmarkttag, noch 25 bis 30 Prozent EBITA-Marge für das Geschäftsjahr 2023 in Aussicht gestellt, so liegt die heutige Prognose bei gerade einmal enttäuschenden 16 bis 18 Prozent. Analysten hatte im Vorfeld aber auch nur noch mit etwas mehr als 20 Prozent gerechnet. Dennoch deutlich weniger als gedacht!

CEO Brahmawar hat den Laden einfach nicht im Griff. Die Konsequenz: Die Software AG entlässt jetzt rund 4 Prozent der Belegschaft. Ich kann es Ihnen an dieser Stelle nicht ersparen, einmal die Original-Zeilen aus der Unternehmensmeldung zu kopieren: „Optimierung der operativen Schlagkraft: Die Effizienz und Produktivität des Konzerns werden mithilfe eines Programms gesteigert, das die operative Schlagkraft verbessert und im Jahr 2023 zu einer Margenverbesserung in Höhe von rund 30 Mio. € bis 35 Mio. € beitragen und danach weiteren Nutzen liefern wird. Davon werden rund 200 Mitarbeiter oder 4 % der Belegschaft (Full Time Equivalents, FTEs) betroffen sein.“

Das klingt, als hätte das der Unternehmensberater den Damen und Herren in der Vorstandsetage direkt so diktiert. Kein Wort zu Entlassungen, stattdessen unsinniges Kauderwelsch.

Fazit: Der Ausblick der Software AG ist nicht gut. Die Margenerwartungen werden deutlich verfehlt. Brahmawar war 2018 angetreten, mit dem Versprechen, ab 2023 zu liefern. Er hatte 4 Jahre intensiv restrukturiert. Geliefert werden kann aber nichts außer schlechte Margen und Erträge. Ich würde einen erneuten Vorstandswechsel empfehlen.

Software AG
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Der Autor hält Short-Derivate auf die Software AG.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Software AG (short)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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