Analyse
08:00 Uhr, 24.04.2023

SOFTWARE AG – Übernahmeangebot von Silver Lake

Endlich tut sich etwas bei der eingestaubten Software AG. Nach jahrelanger, bislang misslungener Restrukturierung durch das Vorstandsteam rund um Sanjay Brahmawar, kauft sich jetzt ein Finanzinvestor das Darmstädter Software-Unternehmen.

Erwähnte Instrumente

  • Software AG - WKN: A2GS40 - ISIN: DE000A2GS401 - Kurs: 19,970 € (XETRA)

Silver Lake hat im Bereich Software viel Erfahrung und wird den Laden mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit wieder auf die Beine bekommen, als es das bisherige Management konnte.

Stiftung als Großaktionär war schwach

Bisheriger Großaktionär der Software AG war die Software AG Stiftung mit 31 Prozent der Anteile. Diese Stiftung war stets auf hohe Dividenden angewiesen, um ihrem Stiftungszweck nachzukommen. Mit der Streichung der Dividende scheint jetzt der Zeitpunkt gekommen zu sein, wo diese Strategie überdacht wurde. Silver Lake hatte sich bereits im vergangenen Jahr via Wandelanleihe eingekauft. Jetzt kauft der Finanzinvestor der Stiftung 25,1 Prozent der Aktien ab und unterbreitet ein Übernahmeangebot an alle freien Aktionäre zu 30 EUR pro Aktie. Die Mindestannahmeschwelle liegt bei 50 Prozent plus einer Aktie.

Einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag strebt Silver Lake dabei nicht an. Der Angebotspreis entspricht einer Prämie von rund 53 Prozent auf den Schlusskurs am Freitag. Ein guter Deal! Für die bestehenden Aktionäre gelingt der Exit zu einem akzeptablen Preis und für Silver Lake ergibt sich eine hohe Chance auf einen Wertzuwachs nach erfolgreicher Restrukturierung.

Die Software AG hat in der Vergangenheit Margen von jenseits der 30 Prozent auf Ebene des EBIT geschafft. Nach der Restrukturierung sollte es laut Brahmawar ab diesem Jahr wieder in diese Richtung gehen. Daraus wurde bekanntlich nichts. Silver Lake muss mit seiner Erfahrung die Software AG jetzt wieder profitabel aufstellen und harte Restrukturierungsmaßnahmen ergreifen. Unter der Stiftung war genau das wohl nicht möglich. Dort wurde nur verwaltet, bis es am Ende keine Dividende mehr zu verwalten gab.

Fazit: Der Software AG wird jetzt ein zweites Leben eingehaucht. Für die Aktionäre ist das ein echter Gewinn. Gut möglich, dass die Aktie auch wieder zu einer interessanten Börsenstory wird. Kurzfristig mögen Kurse um 30 EUR für einen Verkauf sehr attraktiv sein, doch wenn der Software-Riese aus dem Winterschlaf geweckt wird, dann sind auch deutlich höhere Kurse drin. Das geplante Delisting der Aktie dürfte letztendlich zu einem Handel der Papiere an der Börse Hamburg führen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 958,00 1.005,00 1.070,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,26 0,81 1,32
KGV 115 37 23
Dividende je Aktie in EUR 0,05 0,58 3,91
Dividendenrendite 0,17 % 0,65 % 13,03 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Software AG
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Software AG (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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