Analyse
11:40 Uhr, 27.10.2022

SOFTWARE AG – Es ist kompliziert

Nachdem ich mir die Zahlen angeschaut habe und dem Conference Call knapp eine Stunde gelauscht habe, dachte ich, ich sollte eigentlich schlauer sein als zuvor. Doch Fehlanzeige.

Erwähnte Instrumente

  • Software AG
    ISIN: DE000A2GS401Kopiert
    Kursstand: 22,360 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Software AG - WKN: A2GS40 - ISIN: DE000A2GS401 - Kurs: 22,360 € (XETRA)

Die Software AG macht es mir als einfachem Analysten schwer zu verstehen, was nun genau im Unternehmen vor sich geht. Die Berichterstattung wird seit einigen Quartalen gefühlt immer komplexer. Die Bereinigungen bei den Zahlen werden immer größer und unbereinigt schauen viele Dinge einfach nicht gut aus. Der Umbau des Unternehmens soll aber ab dem Jahr 2023 weitgehend abgeschlossen sein und dann wollte die Software AG eigentlich liefern.

Geht es jetzt endlich aufwärts mit den Zahlen?

Doch was heute als Erstes über den Ticker lief, noch bevor ich mich mit den Zahlen beschäftigen konnte, das war, dass der Finanzvorstand Ende des Jahres seinen Hut nimmt. Zudem wollen sich die Darmstädter zur Prognose 2023 erst zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Bislang erwarten Analysten hier jedenfalls noch einen deutlichen Swing zum Besseren.

Der Umsatz soll zulegen und die Margen wieder deutlicher anziehen. So soll die EBIT-Marge von 18,3 Prozent auf 21,2 Prozent zulegen. Dass man sich zu früheren Prognosen an dieser Stelle nicht stärker bekennt, auch auf Nachfrage im Call nicht, macht mich mehr als stutzig.

Inkl. der Übernahme von Streamsets ist die Software AG im dritten Quartal bei den unbereinigten Zahlen sogar in die Verlustzone gerutscht. Lag das EBIT im Vorjahr noch bei 24,5 Mio. EUR, so waren es dieses Jahr -6,6 Mio. EUR. Der Grund sind u. a. auch hohe Abschreibungen, die nicht cashwirksam sind. Doch auch die Bruttomargen standen mächtig unter Druck. Exklusive Streamsets hat sich das EBIT auf 13,9 Mio. EUR entwickelt und lag etwas mehr als 40 Prozent unter Vorjahr.

Die Prognosen hat die Software AG so weit erst einmal bestätigt. Der freie Cashflow, das Markenzeichen des Unternehmens, war ggü. dem Vorjahr 88 Prozent rückläufig.

CEO Brahmawar äußerte sich sehr optimistisch zum Bereich IoT ("Internet of Things"). Hier seien einige Großkunden gewonnen worden. Im Bereich Digital Business gelang mit Adobe eine Vertragsverlängerung. Das Vorstandsteam bemüht sich merklich darum, die Dinge positiv darzustellen und zu präsentieren. Der Glaube daran, der fehlt mir im Moment aber eher.

Fazit: Es ist extrem schwierig und komplex momentan bei der Software AG durchzusteigen. Die Berichterstattung unterliegt ständigen Veränderungen. Ob die Zukunftspläne aufgehen ist heute jedenfalls für mich nicht gewisser geworden. Anleger bleiben an der Seitenlinie, wer investiert ist, kann es für den Moment aber auch noch bleiben.

Software AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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