SOFTWARE AG – Es ist kompliziert
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- Software AG - WKN: A2GS40 - ISIN: DE000A2GS401 - Kurs: 22,360 € (XETRA)
Die Software AG macht es mir als einfachem Analysten schwer zu verstehen, was nun genau im Unternehmen vor sich geht. Die Berichterstattung wird seit einigen Quartalen gefühlt immer komplexer. Die Bereinigungen bei den Zahlen werden immer größer und unbereinigt schauen viele Dinge einfach nicht gut aus. Der Umbau des Unternehmens soll aber ab dem Jahr 2023 weitgehend abgeschlossen sein und dann wollte die Software AG eigentlich liefern.
Geht es jetzt endlich aufwärts mit den Zahlen?
Doch was heute als Erstes über den Ticker lief, noch bevor ich mich mit den Zahlen beschäftigen konnte, das war, dass der Finanzvorstand Ende des Jahres seinen Hut nimmt. Zudem wollen sich die Darmstädter zur Prognose 2023 erst zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Bislang erwarten Analysten hier jedenfalls noch einen deutlichen Swing zum Besseren.
Der Umsatz soll zulegen und die Margen wieder deutlicher anziehen. So soll die EBIT-Marge von 18,3 Prozent auf 21,2 Prozent zulegen. Dass man sich zu früheren Prognosen an dieser Stelle nicht stärker bekennt, auch auf Nachfrage im Call nicht, macht mich mehr als stutzig.
Inkl. der Übernahme von Streamsets ist die Software AG im dritten Quartal bei den unbereinigten Zahlen sogar in die Verlustzone gerutscht. Lag das EBIT im Vorjahr noch bei 24,5 Mio. EUR, so waren es dieses Jahr -6,6 Mio. EUR. Der Grund sind u. a. auch hohe Abschreibungen, die nicht cashwirksam sind. Doch auch die Bruttomargen standen mächtig unter Druck. Exklusive Streamsets hat sich das EBIT auf 13,9 Mio. EUR entwickelt und lag etwas mehr als 40 Prozent unter Vorjahr.
Die Prognosen hat die Software AG so weit erst einmal bestätigt. Der freie Cashflow, das Markenzeichen des Unternehmens, war ggü. dem Vorjahr 88 Prozent rückläufig.
CEO Brahmawar äußerte sich sehr optimistisch zum Bereich IoT ("Internet of Things"). Hier seien einige Großkunden gewonnen worden. Im Bereich Digital Business gelang mit Adobe eine Vertragsverlängerung. Das Vorstandsteam bemüht sich merklich darum, die Dinge positiv darzustellen und zu präsentieren. Der Glaube daran, der fehlt mir im Moment aber eher.
Fazit: Es ist extrem schwierig und komplex momentan bei der Software AG durchzusteigen. Die Berichterstattung unterliegt ständigen Veränderungen. Ob die Zukunftspläne aufgehen ist heute jedenfalls für mich nicht gewisser geworden. Anleger bleiben an der Seitenlinie, wer investiert ist, kann es für den Moment aber auch noch bleiben.
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