Siemens schließt mit Alstom-Fusion in der Zugsparte große Lücke

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research votiert für die Siemens-Aktie weiterhin mit „Halten“ und erhöht das Kursziel um drei auf 128,00 Euro.

Siemens und Alstom haben eine Absichtserklärung hinsichtlich der Zusammenlegung ihrer Mobilitätsgeschäfte (Zugsparte) vereinbart. Hierzu wird Siemens den Bereich Mobility in Alstrom einbringen, während der französische Noch-Konkurrent eine Kapitalerhöhung durchführen und Siemens die neuen Aktien andienen wird. Infolge der Transaktion, die bis Ende 2018 vollzogen sein soll, wird Siemens 50,67 Prozent an Siemens Alstom halten. Siemens erhält zudem das Bezugsrecht für 2 weitere Prozentpunkte am Siemens Alstom-Aktienkapital. Während Siemens die Aktienmehrheit hält, übernimmt Alstom-CEO Poupart-Lafarge die operative Führung.

Siemens Alstom erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 15,3 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes EBIT von 1,2 Mrd. Euro. Während Siemens Mobility einen höheren Umsatz und bessere Margen aufweist, hat Alstom Vorteile beim Auftragsbestand. Spätestens vier Jahre nach Vollzug der Transaktion sollen sich die Synergien auf 470 Mio. Euro pro Jahr (nach zwei Jahren 50 %) belaufen. Die Unternehmen geben den Nettobarwert der Synergien mit 4,7 Mrd. Euro an. Laut Siemens wird sich die Transaktion zwei Jahre nach der Transaktion positiv auf das EpS aus- wirken.

Mit dem Zusammenschluss werde der Rückstand zum Marktführer, der chinesischen CRRC (Umsatz: 30,5 Mrd. Euro), verringert, auch wenn dieser weiterhin beträchtlich bleibt, und der Vorsprung zur gegenwärtigen Nummer vier, Bombardier (6,8 Mrd. Euro), ausgebaut, konstatiert Analyst Sven Diermeier. Siemens gehe bei seiner Zugsparte damit sehr ähnlich dem Windkraftanlagen-Geschäft vor. Die Transaktion stelle nach den Medienberichten der letzten Wochen keine Überraschung dar.