SIEMENS ENERGY: Eine Restrukturierungsstory
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Diesen Montag hat Siemens die Tochter Siemens Energy an die Börse gebracht - das Energiegeschäft des Siemens-Konzerns. Laut eigenen Angaben bietet Siemens Energy eine breite Palette von Produkten, Lösungen und Dienstleistungen über nahezu die gesamte Energie-Wertschöpfungskette an. Die Geschäftstätigkeit gliedert sich in zwei Segmente, Gas and Power und Siemens Gamesa Renewable Energy. Die Marktkapitalisierung des neu notierten Unternehmens beträgt gut 16 Mrd. Euro.
Der Gas-and-Power-Bereich ist in den Gebieten der konventionellen Energieerzeugung sowie der Dekarbonisierung tätig. Siemens Gamesa Renewable Energy sitzt in Spanien und konzentriert sich auf die Förderung, Entwicklung und Herstellung von Produkten und Anlagen im Bereich erneuerbare Energien mit dem Fokus auf Windparks. Siemens Energy hält rund 67 Prozent an Siemens Gamesa Renewable Energy.
Der Großteil des Energiegeschäfts entfällt auf den Bereich Gas and Power. Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat dieses Segment rund 13 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz von 19,8 Mrd. Euro beigesteuert. Siemens Energy befindet sich in der Restrukturierung und wird das Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) voraussichtlich mit einem Verlust abgeschlossen haben. Zur Profitabilitätssteigerung ist beabsichtigt, die betrieblichem Abläufe zu optimieren und das Portfolio an die veränderten Marktanforderungen anzupassen. Ein entscheidender Werttreiber wird dauch as Servicegeschäft sein. Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit sind Kosteneinsparungen von bis zu 1,3 Mrd. im Jahr bis zum Jahr 2023 geplant. Ziel ist laut Vorstand Christian Bruch eine operative Umsatzrendite vor Sondereffekten von 6,5 bis 8,5 Prozent nach 4 Prozent im Vorjahr.
Die weltweiten Energiesysteme befinden sich im Wandel, wobei sich das Verhältnis von fossilen Brennstoffen kontinuierlich hin zu erneuerbaren Energien verschiebt. Gleichzeitig leben aktuell noch ca. 850 Mio. Menschen ohne Zugang zu Elektrizität. Einige Studien gehen davon aus, dass sich die Nachfrage nach Elektrizität bis 2040 um bis zu 50 Prozent erhöhen könnte. Siemens Energy will von diesen Trends profitieren, wobei die Herausforderung darin liegt, den steigenden Energiebedarf wirtschaftlich zu decken und gleichzeitig das Klima zu schützen.
Die Privatbank Berenberg hat die Aktie von Siemens Energy in die Berichterstattung aufgenommen - mit einem Kauf-Votum und einem Kursziel von 28,00 Euro.
Den Schätzungen der Berenberg-Bank zufolge wird der Bereich Gas and Power effektiv nur mit dem 0,3-fachen des Umsatzes bewertet, obwohl 40 Prozent dieser Einnahmen hochprofitabel seien (20 %+). Diese Fehleinschätzung werde durch eine Welle von Gewinnmitnahmen traditioneller Aktionäre der Siemens AG hervorgerufen, die sich mehr von den strukturellen Triebkräften angezogen fühlten, die die Siemens-Aktie nach wie vor mit sich bringe. Die Analysten erwarten eine Rückkehr zum fairen Wert, da die Abflüsse durch zusätzliche Käufer ersetzt werden, die nach einem alternativen Wertversprechen suchen. Das Siemens-Energy-Geschäft wird aller Wahrscheinlichkeit nach weiter wachsen und die Margen erhöhen und verfüge über eine signifikante Netto-Cash-Position, so Berenberg.
Siemens Energy betrete das Börsenparkett als Restrukturierungsstory, stellte die NordLB fest. Hierzu sei dem Unternehmen aber ein solides finanzielles Fundament mitgegeben worden. Die Herausforderungen blieben aber hoch, so Analyst Wolfgang Donie. Der Umbau werde an vielen Stellen auf Widerstände treffen (z.B. Gewerkschaften) und sei damit kein Selbstläufer. Gleichzeitig seien die globalen Marktchancen aussichtsreich. Die Aktie dürfte Donie zufolge vor allem für sehr langfristig orientierte Anleger interessant sein. Die NordLB nimmt die Coverage von Siemens Energy mit dem Rating „Halten“ und einem Kursziel von 24,00 Euro auf.
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