Kommentar
14:37 Uhr, 14.05.2014

Sieben Gründe für europäische Nebenwerte

Europäische Aktien, insbesondere Nebenwerte, dürften am meisten von der Rückkehr Europas auf den Wachstumspfad profitieren. Dieser Ansicht ist das Aktien-Team von Pioneer Investments und nennt dafür sieben Gründe. Die Spezialisten betreuen unter anderem den Pioneer Funds – European Potential, der mit einem verwalteten Vermögen von rund 750 Millionen Euro zu den fünf größten Fonds dieser Kategorie zählt.

1. Von Natur aus zyklisch

Europäische Small- und Mid-Caps reagieren in der Regel stärker auf den Konjunkturzyklus als die Gesamtheit europäischer Aktien. Werte aus konjunktursensitiven Sektoren wie Industrie, Konsumgüter und Technologie haben im MSCI Europe Small Caps ein höheres Gewicht als im MSCI Europe, der den Gesamtmarkt abdeckt. Damit verschaffen sie dem Anleger eine stärkere Beteiligung am Aufschwung oder einer Beschleunigung des Wirtschaftszyklus.

2. Nicht nur besseres „Beta“

Die Performance von Europäischen Small- und Mid-Caps übertrifft in steigenden Aktienmärkten meist die Performance des Gesamtmarkts. In den letzten 13 Jahren schnitten sie nur in drei Jahren schlechter ab als der Gesamtmarkt, davon waren zwei Jahre (2008 und 2011) generell negativ. In 2001 und 2002 hingegen konnten die Small- und Mid-Caps bei insgesamt negativer Wertentwicklung den Gesamtmarkt schlagen.

3. Solidere Kapitalstruktur als oft vermutet

Die kleineren und mittleren börsennotierten Unternehmen in Europa haben in den letzten Jahren ihre Bilanzen in Ordnung gebracht und können nun mit hohen Cash-Beständen und gesunden Verschuldungsquoten aufwarten. Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA beträgt laut JPM Research 1,2 und liegt damit leicht unter jenem von Large Caps (1,4). Und: 38,5 % aller Firmen im kleineren und mittleren Segment verfügen laut JPM Research über eine positive Nettoliquidität.

4. Attraktives Gewinnwachstum

Die Umsätze der europäischen Small- und Mid-Caps sollen (nach IBES) in 2014 um 7,4 Prozent wachsen, was zu einem Gewinnwachstum von 24 Prozent führen dürfte. Damit werden sie besonders interessant für „Growth“-Investoren. Die steigenden Gewinne - auch wenn die Prognosen in diesem Zusammenhang optimistisch sind - dürften die Kurse und die Bewertungen unterstützen.

5. Im „Flow“

Nachdem einige Jahre lang viel Geld in Fixed Income geflossen ist, scheint der Risikoappetit generell wieder zuzunehmen. Small- und Mid-Caps haben besonders starke Zuflüsse verbucht. In den letzten zwölf Monaten sind circa 50 Milliarden Euro in europäische Aktien investiert worden, mehr als ein Drittel davon in Nebenwerte. Wir erwarten, dass dieser Strom in den nächsten Monaten anhält.

6. Ungeschliffene Diamanten

Auch wenn Informationen über Nebenwerte generell immer leichter zugänglich werden und Investoren und Broker sich sehr für Nebenwerte interessieren, bleibt immer noch genug Raum für aktive Manager, früher als der Markt die Werte mit großem Potential zu entdecken. Immerhin verfolgen bei 60 Prozent der Small- Mid-Caps weniger als fünf externe Analysten die Geschäftsentwicklung, nur 20 Prozent der Unternehmen kommen auf mehr als 10 Analysten.

7. M+A-Phantasie als Sahnehäubchen

Fusionen und Übernahmen sind vor allem in den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie ein beherrschendes Thema. Small- und Mid-Caps sind oft Marktführer in ihren jeweiligen Teilmärkten. Sie verfügen über motivierte Managementteams und können auch das Aufbürden von Akquisitionsfinanzierungen verkraften – dank ihrer gesunden Kapitalstruktur und ihrer Fähigkeit, Umsatzzuwächse in hohe Gewinne zu wandeln. Das macht sie zu natürlichen Übernahmezielen.

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