RWE: Schwache Bilanz ist der größte Unsicherheitsfaktor
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der DZ Bank bestätigen ihre Verkaufsempfehlung für die RWE-Stammaktie und begründen dies vor allem mit der Unsicherheit über die Finanzierung des Atomfonds.
Auf dem Kapitalmarkttag am 30. Juni hat RWE weitere Details zu RWE International (ab 01. September 2016: Innogy) veröffentlicht. Unter diesem Namen sollen die zukunftsträchtigen Bereiche Netzwerke, Vertrieb und Erneuerbare Energien im Zuge einer Kapitalerhöhung von 10 Prozent am Markt platziert werden. Innogy wurde dabei als Unternehmen mit stabilem Geschäftsmodell mit hohen regulierten Einnahmen ohne Altlasten und hoher Ausschüttung dargestellt. RWE will langfristig die Mehrheit an Innogy halten.
Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA soll 4,0 betragen und es wird ein Investment Grade Rating angestrebt. Die Ausschüttungsquote von Innogy soll „attraktive“ 70 bis 80 Prozent betragen.
Ferner wird mit Investitionen von 6 bis 7 Mrd. Euro in 2016 bis 2018 geplant, was dem Niveau aus 2013 bis 2015 (6,4 Mrd. Euro) entspricht. Höhere Investitionen sind daher mit der geplanten Kapitalerhöhung, dem Börsengang und der Abspaltung nicht verbunden. Das neue Unternehmen sei also keine Wachstumsstory, da auch nur rund 20 Prozent der Investitionen in Erneuerbare Energien fliessen sollen, kritisiert die DZ Bank.
Die Analysten erwarten, dass aufgrund der soliden Aufstellung und der Ausschüttungspolitik die Kapitalerhöhung platziert werden kann, geben aber zu bedenken, dass infolge des Brexit das ohnehin stark angeschlagene Vertriebsgeschäft in Großbritannien weiter an Attraktivität verloren und auch die Stimmung an den Aktienmärkten sich verschlechtert habe. Es bestehe daher eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich dies negativ auf die Bewertung auswirken werde.
Nach Einschätzung der DZ Bank bleibt bleibt aufgrund der schwachen Bilanz von RWE der größte Unsicherheitsfaktor die Finanzierung der möglichen Einzahlungen in den Atomfonds von voraussichtlich 6,7 Mrd. Euro. Die Experten gehen davon aus, dass dies nicht ohne den weiteren Abverkauf von Innogy finanzierbar ist. Das heißt, RWE werde womöglich einen großen Teil seines zukunftsfähigen Geschäfts verkaufen müssen, was nicht unbedingt für eine langfristig attraktive Aufstellung des RWE-Konzerns spreche.
Die Analysten der DZ Bank bestätigen ihre Verkaufsempfehlung für die RWE-Stammaktie und begründen dies vor allem mit der Unsicherheit über die Finanzierung des Atomfonds. Zudem sei die Dividendenrendite unattraktiv und die Situation an den Strombörsen habe sich nur leicht aufgehellt.
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