RWE: Der Beginn einer neuen Ära
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Hamburg (Godmode-Trader.de) - Der aktuelle Aktienkurs von RWE preist aus Sicht der Privatbank Berenberg nicht ein, wie er durch den Innogy Asset Swap verändert wird. RWE werde sich zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien entwickeln, mit guten Wachstumsaussichten und einer entsprechenden Bilanz, erwartet Analyst Andrew Fisher laut einer Studie von Montag.
Die Bedeutung des umfangreichen Kohlestrom-Hedgings (Sicherungsgeschäfte) des Konzerns werde ebenfalls übersehen, so der Experte. Hier finde er trotz der Unsicherheit über den geplanten Kohleausstieg in Deutschland einen klaren Wert. E.ON habe auch die Möglichkeit, durch Synergien einen erheblichen Mehrwert aus der Transaktion zu generieren. Im Gegensatz zu RWE stellten steigende CO2-Preise jedoch eine Bedrohung für das Geschäft von E.ON dar, und er befürchte, dass dies die Vorteile der angestrebten Kosteneinsparungen des Konzerns beeinträchtigen könnte, so Fisher.
In diesem Jahr wird sich die deutsche (und europäische) Energielandschaft für immer verändern, da die Innogy zwischen E.ON und RWE aufgeteilt wird und die Bundesregierung ihre Pläne zum Ausstieg aus Kohle und Braunkohle darlegt. Die behördliche Genehmigung für die Transaktion wird bis zum Sommer erwartet und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Unterdessen wird die „Kohlekommission"am 1. Februar der Regierung Bericht erstatten und die Voraussetzungen für eine Gesetzgebung für einen Kohleausstieg schaffen. Nach Meinung von Berenberg muss dieser Übergang schrittweise erfolgen und kompensiert werden.
Für RWE spiegeln sich die Vorteile des Innogy Deals und des Kohlestrom-Hedgings aus Sicht von Berenberg-Analyst Fisher nicht in der Bewertung wider: Ein einstelliges post-deal KGV von 7,0 bis 8,0x (über 2020 bis 2023), was einem Abschlag von 30 Prozent auf die Branche entspreche, unterschätze das Ertragspotenzial des umgewandelten RWE-Geschäfts deutlich. Ab 2023 dürften laut dem Analysten bis zu 70 Prozent des EBITDA von RWE aus erneuerbaren Energien stammen, und es sei zu erwarten, dass dieses Wachstum vor allem von der E.ON-Beteiligung getragen werde.
Zudem sei der Konzern nun auch in einer starken Position, was steigende Kohlenstoffpreise anbelange. Ein klugerweise langfristig angelegter Hedge, den RWE gegen CO2-Preisschwankungen bis 2025 aufgebaut habe, schütze den Wert seiner kohlenstoffbelasteten Anlagen. Die europäische Gaskapazität von RWE sei ideal positioniert, um von einer höheren Auslastung zu profitieren, da die Kohlenstoffpreise eine Umstellung auf die Kohleverstromung erforderten.
Die Unsicherheit, die durch das Bestreben Deutschlands, die Kohleverstromung abzubauen, und die jüngsten ungünstigen Gerichtsentscheidungen (z.B. Hambach- und UK-Kapazitätszahlungen) entstehen, schmälern den bedeutenden Wert, den das Research-Team von Berenberg in der Transformation von RWE sieht, nicht.
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