RWE: Aufspaltung nicht viel mehr als ein eleganter Schachzug sich Geld zu beschaffen?
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für RWE nach der angekündigten Aufspaltung des Versorgers von 11,00 auf 11,30 Euro angehoben. Die Einstufung aber wurde auf „Verkaufen" belassen
Der zweitgrößte deutsche Energieversorger spaltet sich nun doch auf. Dazu sollen die zukunftsträchtigen Bereiche Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb in eine neue Tochtergesellschaft (NewCo) überführt werden. Die Planung sieht einen Börsengang der NewCo für Ende 2016 vor. Im Zuge einer Kapitalerhöhung sollen rund 10 Prozent des Aktienkapitals platziert werden. Zeitgleich oder nachfolgend können weitere Anteile veräußert werden. Die RWE AG wird aber langfristig Mehrheitsaktionär der NewCo bleiben.
Der Mutterkonzern (RWE AG) wird sich künftig auf die konventionelle Stromerzeugung und den Energiehandel konzentrieren. Die Haftungsmasse für Rückstellungen, insbesondere der Atomrückstellungen, verbleiben bei der Konzernmutter. Die Zustimmung des Aufsichtsrats für diese Pläne steht noch aus.
Die NewCo ist nach Erachten der DZ Bank eine von „Altlasten“ befreite Gesellschaft, die damit eine wesentlich höhere Attraktivität für Investoren als die bisherige RWE AG besitze. Die damit verbundene Fähigkeit an frisches Geld und Kapital zu gelangen, erscheine ein Hauptmotiv für die neuen Planungen zu sein, vermuten die Analysten. Eine Kapitalerhöhung der „alten“ RWE wäre kaum möglich gewesen bzw. hätte verheerende Auswirkungen auf den Aktienkurs nach sich gezogen. RWE gebe an, die Erlöse aus dem Börsengang (10 %) zur Finanzierung von Wachstumsinvestitionen verwenden zu wollen. Aber sicherlich habe für die Entscheidung des Managements auch die höhere finanzielle Flexibilität, zum Beispiel zur Bedienung der Rückstellungen oder der Beibehaltung der Kreditratings, eine große Rolle gespielt, heißt es in der Studie.
Aus Sicht der Anleger dürfte die neue Gesellschaft auf den ersten Blick ein interessantes Investment sein. Für die RWE AG würden aber die alten Probleme, wie etwa die extrem niedrigen Stromfutures oder die Probleme in Großbritannien erhalten bleiben, urteilt die DZ Bank weiter. Zudem werde ein Großteil des zukunftsfähigen Geschäfts abgegeben, während zum Beispiel der Wettbewerber Enel gerade die attraktiven Erneuerbaren Energien wieder integriere. Man betrachte die Aufspaltung daher hauptsächlich als elegante Art in einer sehr schwierigen Situation an Geld und Kapital zu kommen und bestätigen daher die Verkaufsempfehlung, so das Resümee der DZ Bank.
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