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13:43 Uhr, 18.12.2017

Russische Notenbank öffnet die Zinsschraube stärker als gedacht

Die Notenbank in Moskau hat sich auch nach dem überraschend starken Zinsschritt vergangenen Freitag ausdrücklich zu weiteren geldpolitischen Lockerungen für die erste Jahreshälfte 2018 bekannt.

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Moskau (Godmode-Trader.de) - Die russische Notenbank hat angesichts der schwächeren landesweiten Inflation einen überraschend großen Zinsschritt vorgenommen. Der Leitzins wurde am Freitag von 8,25 auf 7,75 Prozent zurückgenommen. Damit wagte die Zentralbank eine kräftigere Senkung als von Experten erwartet. Der Markt hatte nur mit 0,25 Prozentpunkten gerechnet. In diesem Jahr hat die Notenbank in Moskau bereits sechsmal die Zinsschraube gelockert. Weitere Senkungen sind zudem absehbar.

Die Währungshüter hoben ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr an und teilten ausdrücklich mit, dass es in der ersten Jahreshälfte 2018 zu erneuten geldpolitischen Lockerungen kommen kann. Die nächste Gelegenheit dazu hat die Notenbank am 9. Februar auf der ersten Zinssitzung im Jahr 2018.

Spielraum für Zinssenkungen haben die Währungshüter bekommen, nachdem sich die Inflation schneller als gedacht abgeschwächt hatte. Dies lag auch am wieder erstarkten Rubel. Wirtschaft und Landeswährung haben sich unter anderem wegen der deutlich gestiegenen Ölpreise wieder erholt. Das Bruttoinlandsprodukt legte im zurückliegenden Quartal um 1,8 Prozent zu. Der Rubel legte im Wert zum US-Dollar in diesem Jahr um über vier Prozent zu. Die Inflation liegt derzeit bei 2,5 Prozent, das Ziel der Notenbank bewegte sich bei rund vier Prozent. Diese führt zu hohen Realzinsen (Zinsen minus Inflationsrate), was wiederum dämpfend auf die wirtschaftliche Entwicklung wirken kann.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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