Kommentar
13:02 Uhr, 10.03.2016

Rohstoffe vor Jahrhundert-Hausse...

Das Geldsystemproblem und völlig durchdrehende Notenbanken zeigen: Die Zeit ist reif für den nächsten ganz großen Spekulationswahn...

In der vergangenen Woche hatten wir an dieser Stelle eine kleine Rohstoff-Perle aus Kanada vorgestellt. Die Aktien von Niocorp Developments (NB.TO) befinden sich seit geraumer Zeit auf unserer Empfehlungsliste. Im März vergangenen Jahres war der Kurs schon einmal mächtig in Fahrt gekommen, hatte sich binnen kürzester Zeit verdreifacht, die Gewinne später aber wieder komplett abgegeben.

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Wieder ist es März und wieder kommt der Kurs in Schwung. Erneut unter Dampf steht die Notierung, seit André Tiedje sein Kursziel von 116 CAN-Dollar preisgegeben hat. In einigen US-Internetboards wird unser Beitrag vom vergangenen Wochenende in verschiedenen Übersetzungs-Versionen diskutiert. Und auch einige deutsche Varianten kursieren im Netz. Den Kurs hat das erkennbar beflügelt.

Aus heutiger Sicht klingt Andrés Kursziel von 116 CAN-Dollar natürlich völlig utopisch. Doch ist das wirklich so?

Was wir in der vergangenen Woche nicht erwähnt hatten: Mit der US-amerikanischen Molycorp, einem Spezialisten für Seltene Erden, war Niocorp-Firmenboss Mark Smith in der Vergangeheit schon einmal das Kunststück gelungen, aus einer “kleinen Klitsche” einen Milliardenkonzern zu formen.

Stand Sonmmer 2015 hat Smith 1,3 Millionen US-Dollar an eigenem Geld in Niocorp Developments investiert. Das spricht dafür, dass er zumindest versuchen wird, eine solche Erfolgsstorie zu wiederholen.

Sehr viel entscheidender für die künftige Entwicklung des Rohstoff-Sektors ganz allgemein ist jedoch ein ganz anderer Punkt:

Mittlerweile pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass die Notenbanken das “große Finale” eingeleitet haben. Die Maßnahmen, das aktuelle Geldsystem noch irgendwie zu “retten” werden immer verzweifelter. Beispielhaft zeigt das ein Artikel, den mein Kollege Clemens Schmale in dieser Woche veröffentlicht hat. Mit Blick auf die EZB-Entscheidung von dieser Woche heißt es dort unter der Überschrift "Ab heute Katastrophenhausse?":

Der Weg zu immer negativeren Zinsen kann tatsächlich als letzter Versuch gewertet werden, das Ruder doch noch herumzureißen. Es ist eine Verzweiflungstat und das Greifen nach Strohhalmen. Das Rad dreht sich dabei immer schneller. Notenbanken werden quasi stündlich aggressiver. (...)

Inzwischen sind die Zentralbanken so verzweifelt, dass sie durch ihre immer neuen Maßnahmen den Kollaps selbst herbeiführen werden“.

Das heißt, was wir im Antizyklischen Börsenbrief, wie auch an dieser Stelle, seit Jahren angekündigt haben, das erreicht allmählich die Realität.

Dabei stehen uns die wildesten Turbulenzen erst noch bevor – auch an der Börse:

Wer dort schon etwas länger unterwegs ist, der wird sich an die Internet-Manie um die Jahrtausendwende erinnern. Seinerzeit wurden Konzerne an den Börsen mit Milliarden bewertet, die außer heißer Luft nur gigantische Verluste zu bieten hatten. Je mehr Verluste desto besser, so lautete damals das völlig durchgeknallte Credo.

Um wie viel manischer als damals könnte erst eine Kaufpanik im Rohstoffsektor ausfallen, sollte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass die Notenbanken mit ihrer Politik des billigen Geldes gescheitert sind? Hier werden nämlich keine Luftnummern gehandelt, sondern harte Assets.

Sobald die Anleger dies erkennen, und wegen der völlig aus dem Ruder laufenden Geldpolitik auf breiter Front eine Flucht in Sachwerte antreten, namentlich in die völlig am Boden liegenden Rohstoff-Aktien, könnten wir in dem Sektor Kurse sehen, die sich heute niemand auch nur ansatzweise vorstellen kann. 116 CAN-Dollar bei Niocorp wären dann womöglich noch „konservativ“.

Unserer Einschätzung nach wird es genau so kommen: Die Politik des billigen Geldes wird zu einem Vertrauensverlust in die Zentralbanken, wie auch in das ungedeckte Papiergeldsystem führen.

Im Zuge dieser Entwicklungen rechnen wir bei den Rohstoffen und insbesondere bei den Rohstoff-Aktien wegen einer breit angelegten Flucht in Sachwerte in den kommenden Jahren mit einer historischen Hausse. Im Antizyklischen Börsenbrief werden wir das Thema künftig mit einer eigenen Rubrik begleiten.

Denn die Zeit ist reif für den nächsten historischen Spekulations-Wahn, den es so noch nie gegeben hat:

Eine Hausse, die sich diesmal als Crackup-Boom verkleidet...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.

19 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ... ein guter Tag für Deutschland ...

    21:51 Uhr, 13.03.2016
  • Unbedingt
    Unbedingt

    Meiner Meinung nach werde alle strategisch wichtigen Rohstoffförderer über kurz oder lang in den Händen von Staatsfonds landen. Da muss einem Engagement im Sinne des oben Empfohlenen ja nicht im Wege stehen. Man muss aber immer daran denken, dass auch die Eigner der Firmen am Spekulationsmarkt aktiv sein können. Und die haben kein Problem mit dem Nachschub, wenn es gilt, Aktionären das Fell über die Ohren zu ziehen. Bei dem Thema Seltene Erden, Legierungsmetalle oder spezielle quantenphysikalisch wichtige Materialien ist es sehr schwierig, einzuschätzen, was in der Zukunft bedeutsam sein wird, inwieweit z.B. Produkte der Organische Chemie heute Gebräuchliches ersetzen können. Dazu kommt der Meeresboden, man sagt ja, die meisten Rohstoff-Vorkommen der Erde sind heute noch nicht entdeckt. Auch ein radikaler Öko-Chauvinismus könnte großen Rohstoffproduzenten schnell den Garaus machen. Einige Physiker schwören auf Transmutation. Börse ist und bleibt ein Spiel.

    12:07 Uhr, 12.03.2016
  • Punki
    Punki

    Die Rohstoffhausse wird kommen ,aber es brauch noch ein wenig Zeit.Hier noch eine Silberperle die Aktie von Silvercorp.

    10:14 Uhr, 12.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    im Bezug auf die Rohstoffhausse gebe ich Ihnen Recht. Die liegen tatsächlich arg am Boden. Wie lange die Bodenphase dauert, weiss man natürlich nicht und die aktuellen Zeichen sehen ja schon mal recht vielversprechend aus. Da kann in den nächsten Jahren tatsächlich ne Megarallye draus werden. Vom Zyklus her, macht es schon Sinn, sich da umzuschauen. Ich habe mir letzte Woche mal den Monatschart des dax und S&P über die letzten 20 Jahre gegen den von Öl und Kupfer gelegt. sehr spannend.

    09:35 Uhr, 12.03.2016
  • Cristian Struy
    Cristian Struy

    Das war ein schöner trade und nach ggf. einer Flaggenbildung wird der Wert sicherlich noch gutes up Potential haben. So ein Ausbruch über den 50er MA ist ja schon schön. HGW an alle, die reingegangen sind. Smith hat sicherlich auch die Molycorp groß gemacht und viele Investorengelder angezogen. Ich habe jedoch auch letzte Woche an gleicher Stelle darauf aufmerksam gemacht, was aus molycorp als einzigem seltene Erden Produzent der USA geworden ist...

    So lange der trade läuft, cool! Aber immer schön den stop nachziehen, kann nicht verkehrt sein.

    09:26 Uhr, 12.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    auch die Niocorp wird nochmal fallen.

    12:41 Uhr, 11.03.2016
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Bei Rohstoffen ist immer noch eine Bärenmarktrally zu sehen. Die gehen immer in die Bereiche, wo alle kapitulieren. Soweit war es noch nicht. Gold ist der Vorläufer. Wenn ich sehe, wie utopisch gering meine Minen noch vor drei Monaten bewertet waren und schau sie mir jetzt an, da liegen Welten zwischen. Bei Gold ist der Abverkauf durch.

    Und das kommt bei Kupfer, Zink ect. auch noch.

    Für mich sind BHP, Anglo American und Rio Tinto noch kein Kauf. Da fehlt nämlich noch das Kapitulations-Tief.

    12:40 Uhr, 11.03.2016
  • André Tiedje
    André Tiedje Technischer Analyst und Trader

    Guten Tag in die nette Runde.

    Update NIOCORP:

    Hinweis: Ich persönlich bin in diesem Basiswert nicht investiert. Ich bin Trader und kein Investor. Ich freue mich aber selbstverständlich über jedes schöne Muster einer Aktie. In Kombination mit der Elliott Wellen Theorie könnte man solche Basiswerte tatsächlich "Grabben". Wir besitzen alle Mittel den Boden einer Aktie zu analysieren, sei es mit der Elliott Wellen Theorie, oder mit dem Crocomichi.

    NIOCORP im Tageschart. So sah es vorher aus:


    Und so sieht es aktuell aus.


    Let´s RRRock & Waver Gruß


    09:12 Uhr, 11.03.2016
    1 Antwort anzeigen
  • amateur
    amateur

    "Das heißt, was wir im Antizyklischen Börsenbrief, wie auch an dieser Stelle, seit Jahren angekündigt haben, das erreicht allmählich die Realität". Seit Jahren, Jahrzehnten...allmählich die Realität...ja, irgendwann geht die Welt unter...

    21:44 Uhr, 10.03.2016