André Tiedje: “Kursziel 116”
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
In den vergangenen Jahren ist die Börse immer mehr zu einem Spielball der Politdarsteller verkommen. Mit Blick auf die aktuelle Lage in Europa, die anstehenden Landtagswahlen in drei Bundesländern und im Sog der immer drückender werdenden Probleme unseres ungedeckten Schuldgeldsystem ist zu erwarten, dass sich dieser Trend noch massiv beschleunigen wird.
Wir haben diese Entwicklungen an dieser Stelle schon vor Jahren angekündigt und immer wieder ausführlich kommentiert. Doch der Einzelne wird gegen die sich abzeichnende Misere wenig ausrichten. Daher ist es vermutlich sinnvoller, Lösungen zu erarbeiten, anstatt permanent auf die ausufernden Probleme hinzuweisen. Letztlich kostet das eine Menge Nerven und bringt nichts.
Auch aus diesem Grund beschäftigen wir uns im Antizyklischen Börsenbrief seit geraumer Zeit verstärkt mit dem Themenbereich "Nachhaltiges Investieren". Hier stellen wir unseren Lesern Unternehmen vor, deren Produkte unsere Welt ein klein wenig besser machen.
Das können die Hersteller regenerativer Energien sein, Firmen, die Produktionsprozesse unter ökologischen Aspekten optimieren, oder die ganz allgemein auf ethische und nachhaltige Ausrichtung ihrer Geschäftsfelder achten. Es gibt da eine ganze Reihe von Unternehmen, die wir in diesem Zusammenhang beobachten. Und es werden immer mehr...
Schon vor geraumer Zeit war uns in diesem Zusammenhang die kanadische NioCorp Developments (NB.TO) aufgefallen. Stammleser unserer Kommentare werden sich erinnern. Meiner persönlichen Einschätzung nach zählt der kleine Konzern zu einem der aussichtsreichsten Rohstoff-Investments weltweit.
Dazu ein paar Eckdaten:
NioCorp ist gerade dabei, mit Elk-Creek das einzige Niobium-Vorkommen in den Vereinigten Staaten zu entwickeln. Morgan Stanley und die Credit Suisse stehen den Kanadiern zur Seite, um das Projekt vollumfänglich zu finanzieren. In der Vergangenheit hatten die Manager des Unternehmens bei den eigenen Aktien immer wieder massiv zugegriffen – ein sehr wichtiger Punkt.
Doch was ist so interessant am Niobium und was hat es in diesem Zusammenhang mit „Nachhaltigem Investieren“ auf sich?
Schon in geringsten Konzentrationen kann das Mineral die Festigkeit von Stahl wesentlich steigern. Angenehmer Nebeneffekt: Edelstahl wird so bedeutend leichter. Von besonderer Bedeutung ist dies in der Automobilindustrie. Hier lässt sich ein Mittelklassewagen unter Beimischung von Niobium im Wert von nur 9,00 US-Dollar um rund 100 Kilogramm abspecken. Daraus ergeben sich Kraftstoffeinsparungen von rund fünf Prozent.
Sozusagen „nebenbei“ wurden in Elk-Creek darüber hinaus bedeutende Mengen an Scandium gefunden. In der Aluminiumproduktion können damit ähnliche Effekte erzielt werden, wie in der Stahlherstellung durch Niobium: Unter Einsatz von Scandium wird Aluminium bedeutend leichter. Man denke hier etwa an mögliche Kraftstoffeinsparungen durch leichtere Flugzeuge....
Die vor einiger Zeit vorgelegten Zahlen zu Elk-Creek sind bemerkenswert:
Eine aktuelle Studie geht von einem Nettogegenwartswert (NPV) des Projekts in Höhe von 3,07 Milliarden US-Dollar aus. Nach Steuern errechnet sich ein NPV in Höhe von 2,3 Milliarden US-Dollar. Der jährliche Cashflow wird mit 438 Millionen US-Dollar veranschlagt. Die jüngsten Zahlen sind eine eklatante Verbesserung zu früheren Daten. Noch im Mai vergangenen Jahres war man von einem NPV in Höhe von rund 1,1 Milliarden US-Dollar und einem jährlichen Cashflow in Höhe von 178 Millionen US-Dollar ausgegangen. Aktueller Börsenwert von NioCorp: 134 Millionen CAN-Dollar...
Doch das ist noch nicht alles: Bislang müssen die Vereinigten Staaten Niobium zu 100 Prozent importieren. Mit Elk Creek könnte sich das ändern...
Es versteht sich von selbst, dass Aktien der kanadischen Firma seit einiger Zeit in meinem Depot schlummern: Weil ich am liebsten mit dem Fahrrad fahre, freut es mich, wenn leichtere Autos weniger Abgase in die Luft blasen. Ökologisch weitaus sinnvoller als der klassische Verbrennungsmotor ist natürlich der Brennstoffzellen-Antrieb, bei dem reines Wasser aus dem Auspuff kommt und dessen Entwicklung wir im Antizyklischen Börsenbrief ebenfalls engmaschig verfolgen. In beiden Fällen aber sind Gewichtseinsparungen durch leichteren Stahl von Bedeutung, weil so weniger Energie benötigt wird...
An dieser Stelle kommt nun der in der Überschrift erwähnte André Tiedje ins Spiel.
Weil wir trotz völlig unterschiedlicher Analysemethoden immer wieder zu sehr ähnlichen Einschätzungen kommen, hatte ich André gebeten, sich die Aktie von NioCorp einmal etwas näher anzusehen.
Ich darf verraten, dass der Kollege ganz aus dem Häuschen war, als er mir von seiner Wellenzählung berichtet hat. Das Ergebnis sehen Sie im folgenden Chart:
In einem Punkt ist sich unser Elliott-Wellen-Experte sicher, ich zitiere: „NioCorp wird dreistellig, ganz klar“. Konkret geht André Tiedje für unsere kleine Rohstoff-Perle von einem Kursziel im Bereich von 116 CAN-Dollar aus. Schlusskurs am Freitagabend: 0,80 CAN-Dollar. Wenn ich richtig gerechnet habe, dann müssten aus einem Investment in Höhe von 10.000 Euro im Erfolgsfall in einigen Jahren rund 1,4 Millionen Euro werden. Das deckt sich in etwa mit der Wertentwicklung des legendären US-Index-Traders, den André verantwortet.
Das Frappierende ist aber: Unter fundamentalen Aspekten kann man zu ganz ähnlichen Ergebnissen und Kurszielen kommen. Nachvollziehbar wird das insbesondern dann, wenn man sich die folgenden Ausführungen zum Thema Scandium auf der Internet-Seite von NioCorp ansieht. Die Fakten sind außergewöhnlich.
Hinzu kommt: Nach fünf Jahren Rohstoffbaisse und vor dem Hintergrund der Geldsystemproblematik ist es an der Zeit für einen breit angelegten Gezeitenwechsel in dem Sektor, nach dem Motto: Flucht in Sachwerte. Und dann ist alles möglich.
Das führt uns zu unserer Schlussnotiz: Weil es André Tiedje und mir immer wieder Freude macht, unsere Strategien miteinander zu kombinieren, sind wir gerade dabei, ein Konzept für eine Zusammenarbeit zu entwickeln. Vielleicht lassen sich gemeinsam ja noch mehr Perlen wie diese kleine NioCorp aufspüren.
Sie dürfen gespannt sein...
Anmeldemöglichkeit (1) : Das Drei-Monats-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Anmeldemöglichkeit (2) : Das Jahres-Abo des Antizyklischen Börsenbriefs
Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.
Kursverlauf im Monatschart (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Monat)
Update
Wurde wohl nichts draus
es kann ja jeder sich selber die news suchen die ihn interessieren , förderung hat es nur als probeförderung gegeben und momentan gibt es probleme mit der bevölkerung wegen angeblicher umweltverschmutzung bei förderungen wenn es denn richtig los geht,es fehlt halt noch ein wenig geld , und thyssen-krupp hat auch noch nicht die verträge unterzeichnet ( die als abnehmer des niob für stahlveredelung ) vorgesehen waren ....also alles noch nicht in trockene tücher gewickelt ....... die aktuellsten news findet man bei finanznachrichten
was wir heute morgen erleben ( ca. 20% plus ) war eine zündung einer weekly PG die noch etwas steigen kann . Fakt ist dass der Kurs wieder zur 0,56 zurück geht .Ich habe diese Niocorp seit 2 Jahren im Depot und hoffe auf baldigen Anfang der Förderung .
...da hat AH doch vollkommen recht, mit dem was er schreibt, das nenne ich mal Börse praktisch! Kurs am Freitag: 0,55, Artikel am Samstag publiziert, Kurs am Monrag 0,69 - so macht man mit Pennystocks 20 % übers Wochenende. Respekt!
per tab geschrieben. Da werden oft Buchstaben verschluckt, Gross/Kleinschreibung fehlerhaft etc. etc.
Ich sag nicht, dass sie verreckt. Im Gegenteil das setup ist nicht schlecht.
Ich habe nur auf die Risiken von Investitionen in explorer hingewiesen. Wer also z.B. nur ein 100.000€ konto hat und die genannten 10000 bei derzeit 0,8 cad investiert und hofft, damit zum Millionär zu werden, muss sich nicht wundern, wenn er bei einer schlechten Nachricht, wie z. B." Schürfererlaubnis von kanadischer Regierung wegen Klagen von Umweltorganisationen zurückgestellt", plötzlich 6000€ weniger auf dem Konto hat und somit 6% seines Kapitals verbrannt hat. Die Börsen Liquidität bei explorern ist nämlich oft so klein, das stops z.B. bei 0,5 kaum Wirkung haben. Einige verkaufen, es gibt keine Käufer und der Verkaufskurs liegt deutlich unter dem stop.
Und man sieht ja auch am tageschart, wenn die Aktie vom 11. -22. Feb von 0,525 auf 0,9 gestiegen ist, kann sie auch genauso fallen. Und da shortis sogar bei hochliquiden Aktien auch mal in 3 Tagen das vernichten, was die Kaufer über 2 oder mehr Wochen aufgebaut haben, gelten bei explorern noch ganz andere Regeln. Also sollte man umso vorsichtiger sein. Da ich in den letzten 10 Jahren viele goldminen und andere Rohstoffaktien, auch explorer gehandelt habe, weiss ich, wovon ich rede.
Die bid ask spreads sind oft 10%, tages vola von 30% nicht ungewöhnlich.Auch bei diesem Wert. Tageskerze am 22.feb war 0,9 bis 0,66.
Andreas Hoose hat - wie Andere auch - mehr als EINE Kernkompetenz. Ein Börsianer ist nicht nur ein Börsianer ...
Mich würde mal interessieren, wie Herr Hoose auf die imho absurde Idee kommt, Niob würde als Legierungsbestandteil z.B. in der Lage sein, ein gängiges Kfz um 100(!)kg, also 5 bis 10% des Gesamtgewichts, zu erleichtern.
Da sagt einem schon doch der gesunde Menschenverstand , dass das weder theoretisch, geschweige denn praktisch machbar sein könnte!
Der Legierungszusatz Niob ist seit mehr als hundert Jahren bekannt und hat dementsprechend längst Einzug in die industriellen Produktion gefunden, also woraus sollte plötzlich der Megafortschritt resultieren?! Zumal Niob selbst ein Schwermetall ist, also per se nicht als Leichtmetall gilt...
Hallo Herr Hoose, ergänzend zu ihrer Vorstellung dieses Wertes, vlt noch folgende f Investoren nucht ganz unrelevante Fakten.
Dieser Wert ist explorer, bzw Projektentwickler, der bislang mit im minensektor minimalen 26 mio cad Eigenkapital dabei ist und die produktionsidee seit 2009 betreibt und dabei seine Fremdverschuldung bislang mit nur 11% erstaunlich gut im Griff hat. Hier die fundamentaldaten der letzten 5 jahre
http://www.finanzen.net/bilanz_guv/NioCorp_Develop...
Da kann, wenn die Produktion mal anläuft, was daraus werden, oder eben auch nicht.
Die grossen Kosten kommen erst, wenn die Mine gebaut wird.
CharttechnikAnwendung bei explorern ohne jeden Umsatz anzuwenden, ist heiss, aber nicht unseriös.
Grundsatz: jeder explorer, der heute 20ct wert ist, kann in einigen jahren zum juniorproduzent werden und wenn es gut läuft in 5-10 jahren auch 100 $ wert sein, unter 5 Bedingungen:
1. die in probebohrungen gefundenen ressourcen, stellen sich später auch in der Realität ein
2. Er findet financiers, die die Zeit zwischen Exploration über minenaufbau bis Produktionsstart überbrücken und durchhalten. Diese zeit kann auch schon mal 5 Jahre betragen
3. Sein Produkt erfährt auf dem Weltmarkt grosse Nachfrage
4. er hat eine gute Marktposition und wird zum "Modewert"
5. Es wird kein Ersatzstoff entwickelt, der Abhängigkeiten beseitigt
Es gibt explorer, selbt Junior gold und silberminers bei denen das aufging, andere scheiterten trotz ausgewiesener Ressourcen an der Finanzierung, wurden aufgelöst, übernommen oder sind heute 2-8ct wert.
Es gibt seltene Erden produzenten, die fleißig, die für handy, computer etc benotigten erden wie Niob, Tantal etc) produzieren und neben china ( ca.93% der weltweiten Produktion läuft in China! ) produzieren und es trotzdem nicht schaffen, siehe molycorp, der einzige us seltene erden Produzent
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devisen-rohsto...
Andere schaffen es, aber der Kurs kommt trotzdem jahrelang nicht über bestimmte levels hinaus wie zb commerce Ressources. Grund ist ua. Dass handyhersteller weiter forschen und Ersatzstoffe gefunden haben.
Es gibt also viele Dinge zu beachten wenn man einen explorer kauft. Von verzehn bis verhundertfachung (auch iamgold und b2gold haben mal 20 ct gekostet, produzieren und liegen bei 2$ und lagen beim Höhepunkt der goldblase auch bei 10 $) bis Totalausfall ist alles drin. Neben top gelaufenen werten schlummern in goldminenbereich auch 2 solche -99% Fälle bei mir im depot, die ich mal zu 90ct mit kleinem volumen gekauft habe und die es nicht geschafft haben)
Fazit für mich
1. Charttechnik bei explorern nur bedingt verwendbar
2. Hohen Gewinnsteigerungsmöglichkeiten stehen entsprechende Risiken gegenüber
3 Anteil im depot eher klein halten
4. Aber die chance auf eine gute Wertentwicklung ist da, wenn auch die 100 $ sehr weit weg erscheinen. (Die größten goldminen brauchten dazu 20 jahre)
Aber ich freue mich, dass herr Hoose wieder mal solche interessanten Werte vorstellt! Endlich mal keine Politik, sondern Investmentideen, die man vlt nicht auf dem Radar hat. Das war eigentlich seine Kernkompetenz. Bitte weiter so!