Rohöl: Preisanstiege führen schnell zu Verkaufsinteresse

Washington/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können sich zur Wochenmitte etwas erholen, der große Wurf gelingt aber nicht. Die Nordseesorte Brent scheiterte gestern daran, die Schwelle von 50 US-Dollar je Barrel zu überwinden, schließlich erfolgte ein kleiner Ausverkauf unter 49 US-Dollar je Barrel. Analyst der Commerzbank bemerkten, dass temporäre Preisanstiege am Markt umgehend Verkaufsinteresse weckt. Heute erfolgt nun eine kleine Gegenbewegung um rund ein Prozent, die die Notierung bis auf 49,30 US-Dollar bugsiert. Die US-Sorte WTI legt zugleich um 50 Cent auf 46,38 US-Dollar zu.

Am Markt wurden Lagerdaten aus den USA als Grund für die Preiserholung genannt. Wie das private American Petroleum Institute (API) meldete, sind die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 5,8 Mio. Barrel unerwartet deutlich gesunken. Dies ist der stärkste Abbau seit der letzten Berichtswoche im Dezember. Fallende Lagerbestände in den Industrieländern sind ein Hauptziel des Ölkartells OPEC.

Die US-Energiebehörde EIA hat in ihrem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht die Prognose für die US-Rohölproduktion in diesem Jahr um 90.000 Barrel pro Tag angehoben und erwartet nun einen Anstieg um 440.000 auf durchschnittlich 9,31 Mio. Barrel pro Tag, wie die Commerzbank berichtet. Der Anstieg im nächsten Jahr soll dafür etwas geringer aus als bislang erwartet ausfallen. Dennoch wird eine Produktion im Jahr 2018 von durchschnittlich 9,96 Mio. Barrel pro Tag erwartet. Dies wäre ein neues Rekordniveau.