Fundamentale Nachricht
12:57 Uhr, 07.03.2016

Rohöl: Ölschwemme adé?

Die Zeit der Ölschwemme muss nicht ewig andauern. Zuletzt gab es einige Anzeichen eines möglichen zeitnahen Marktgleichgewichts am Ölmarkt.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 39,24 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 36,48 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen/ Frankfurt/ New York (Godmode-Trader.de) - Mit der dritten positiven Woche (bei der Sorte WTI) in Folge hat sich der allgemeine Ausblick bei Öl weiter verbessert. Im Wochenvergleich belaufen sich die Zuwächse bei Brent und WTI jeweils auf 10 Prozent. Am Montagmorgen erreichte die Nordseesorte Brent zwischenzeitlich ein frisches Drei-Monatshoch von 39,50 US-Dollar je Barrel. Das US-Leichtöl WTI stieg bis auf knapp 37 US-Dollar je Barrel, was dem höchsten Niveau seit Anfang Januar entspricht. „Trotz negativer Fundamentaldaten deuten Händler die anhaltenden US-Produktionskürzungen und Beeinträchtigungen der Förderung innerhalb der OPEC als positiv“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Zudem lasse das geplante Meeting zwischen OPEC und Non-OPEC-Produzenten am 20. März auf eine Produktionsobergrenze hoffen. "Die derzeitigen Entwicklungen verdeutlichen auch, dass sich Märkte anders entwickeln können, lange bevor sich der makroökonomische Ausblick verbessert", so Saxo-Experte Hansen.

Aus fundamentaler Sicht lässt sich an verschiedenen Stellen ein dezente Annäherung zwischen überbordender Weltproduktion und nachlassender globaler Nachfrage feststellen. So spricht der am Freitag für Februar gemeldete deutliche Anstieg der Beschäftigung in den USA für eine robuste Ölnachfrage im wichtigsten Ölverbrauchsland USA. Darüber hinaus wurden in der letzten Woche wurden Angaben des Ölfelddienstleisters Baker Hughes 8 weitere Ölbohrungen in den USA stillgelegt. Die Bohraktivität liegt aktuell mit 392 Ölbohrungen auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2009. Begünstigt wurde der jüngste Preisanstieg auch von Meldungen eines fallenden Angebots der OPEC-Förderländer. Nicht zuletzt gibt es fortlaufende Bemühungen, weitere Länder für die Deckelung der Ölproduktion zu gewinnen, auf welche sich Saudi-Arabien, Russland, Venezuela und Katar Mitte Februar verständigt hatten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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