Rohöl: Krise im Jemen beflügelt die Ölpreise

Hamburg (BoerseGo.de) - Die Ölpreise weiten am Donnerstag ihre deutlichen Vortagsgewinne aus. Grund ist die Eskalation der Krise im Jemen, nachdem der sunnitische Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi vor den schiitischen Huthi aus Aden geflohen ist. Aden galt dem Regierungschef als letzter Zufluchtsort im Jemen, nachdem die vermeintlich vom Iran unterstützten Huthi bereits vor Wochen die Hauptstadt Sanaa eingenommen hatten.

Medienberichten zufolge haben sich nun das sunnitische Saudi-Arabien und eine Koalition aus mehreren Golfstaaten in den Konflikt eingemischt. Saudi-Arabien soll an der Grenze zum Jemen Truppen zusammengezogen und Luftangriffe gegen die Huthi geflogen haben. Ähnlich wie zu Beginn des irakischen Bürgerkrieges 2009 gebe es im Jemen eine gefährliche Mischung aus gescheiterter Regierung, erstarkenden Terrorgruppen und verschleppten Stammeskonflikten - und im Hintergrund eben Saudi-Arabien und der Iran, zwei Staaten, die sich spinnefeind sind, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf die Soufan Group, die die USA in Sicherheitsfragen berät.

Saudi-Arabien ist der wichtigste Ölproduzent, während der Jemen zwischen dem Golf von Aden und dem Roten Meer strategisch wichtig liegt. Das Nadelöhr passieren nach Angaben der Statistikbehörde des US-Energieministeriums (EIA) täglich rund 3,8 Millionen Barrel Rohöl. Die Sorge um Versorgungsengpässe mit Öl aus der Golfregion infolge der Jemen-Krise ließ den Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent am Donnerstag bislang bis 59,76 US-Dollar je Barrel klettern. US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich in der Spitze bislang bis 52,48 US-Dollar pro Barrel.