Rohöl: Düstere Prognose der IEA
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
New York (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind am Montag temporär um rund 30 Prozent eingebrochen, nachdem sich die Ölförderländer der OPEC+, allen voran Saudi-Arabien und Russland, am letzten Freitag nicht auf eine Kürzung der Fördermenge haben einigen konnten. Riads Staatskonzern Saudi Aramco entschied sich dann, die offiziellen Verkaufspreise zu rabattieren, was darauf hindeutet, dass das Land Marktanteile erobern will und zunächst die Preisstabilität hintanstellt. Ob diese Strategie aufgeht, bezweifeln Experten. „Eine Kombination aus einer Politik, die auf Marktanteile abzielt, und einem Covid-19-induzierten negativen Nachfrageschock könnte unserer Ansicht nach zu noch niedrigeren Ölpreisen führen“, urteilten Analysen der BNP Paribas.
Die Überversorgung am Ölmarkt bleibt also weiterhin das Grundproblem für eine Preisstabilität und die Ungleichheit könnte sich noch verschärfen. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die weltweite Ölnachfrage im Jahr 2020 aufgrund des Covid-19-Ausbruchs erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 zurückgehen wird.
So soll die Nachfrage im wahrscheinlichsten Fall im Jahresvergleich um 90.000 Barrel pro Tag schrumpfen. Es wird erwartet, dass der weltweite Raffineriedurchlauf in 2020 das zweite Jahr in Folge zurückgeht und unter das Niveau von 2017 fällt, da die Nachfrage nach Transportkraftstoffen im Zuge des Coronavirus abstürzt. Die neue Projektion stellt eine deutliche Verschärfung der jüngsten Prognose dar. Diese hatte eine schrumpfende Nachfrage nur für das erste Quartal 2020 vorhergesehen.
„In den vergangenen Wochen hat sich Covid-19 (Coronavirus) von einer chinesischen Gesundheitskrise zu einem globalen Gesundheitsnotstand entwickelt“, stellte die IEA in ihrem aktuellen Monatsbericht fest. „Während China als Reaktion auf den Ausbruch strenge Maßnahmen ergriffen hat, scheint sich die Situation weltweit zu verschlechtern, denn mehr als 60 Länder haben Fälle gemeldet. Die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft werden immer offensichtlicher, und die Wachstumsschätzungen für dieses Jahr werden nach unten korrigiert". Anfang dieses Monats senkte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum für 2020 um 0,5 auf 2,4 Prozent. Die IEA-Projektionen haben diese Prognose berücksichtigt.
Es könnte auch noch schlimmer kommen. Normalisiert sich die Nachfrage im zweiten Halbjahr nicht wieder, rechnet die IEA sogar mit einem Nachfragerückgang von im Extremfall 730.000 Barrel je Tag. Die optimistische Sichtweise sieht hingegen einen Anstieg der Ölnachfrage um 480.000 Barrel pro Tag im laufenden Jahr. „Die Coronavirus-Krise betrifft ein breites Spektrum von Energiemärkten - einschließlich Kohle, Gas und Erneuerbare Energien - aber ihre Auswirkungen auf die Ölmärkte sind besonders schwerwiegend, weil sie die Bewegung von Menschen und Gütern behindert und die Nachfrage nach Transportkraftstoffen stark beeinträchtigt“, erklärt der Exekutivdirektor der IEA, Fatih Birol. „Dies gilt insbesondere für China, den größten Energieverbraucher der Welt, der im vergangenen Jahr für mehr als 80 Prozent des globalen Wachstums der Ölnachfrage verantwortlich war. Während sich die Auswirkungen des Virus auf andere Teile der Welt ausbreiten, wird das, was in China geschieht, große Auswirkungen auf die globalen Energie- und Ölmärkte haben".
Im Grunde wird hier die nächste Preiserhöhung von den Marktteilnehmern vorbereitet. Wenn man die COT-Daten über den komplett zur Verfügung stehenden Zeitraum betrachtet und analysiert, dann kam es bis Februar 2018 zu einer noch nie dagewesenen Allokation von Kapital in diesem Anlageinstrument. Rund 820 Tausend Kontrakte waren gezeichnet - das 1,618-fache der früheren Obergenze von ca. 500.000 Kontrakten, die über mehr als 20 Jahre hielt (Dragi sei Dank).
Die Investoren kamen zu dem Schluss, dass es so nicht weiter gehen könnte - und die Anzahl der Kontrakte wurde reduziert. Die Commercials wollten Geld sehen. Wenn sie schon mit dem originären Produkt einen zu geringen Ertrag erzielten, dann wollen sie wenigstens im Hedging Gewinne erzielen.
Das was letzte Nacht passierte spült ARAMCO eine riesige Menge Geld in die Kasse, denn sie lösen aktuell große Bestände ihrer Short-Position auf. Sie bereiten sich auf steigende Ölpreise vor aufgrund der Krisen in der Welt. Diese Shorts werden mit Gewinn verkauft ... und dazu war dieses Statement aus Saudi Arabien nur der "opener".
Sobald sich der Nebel lichtet lautet das nächste Ziel in diesem Instrument - Kurse jenseits von 147 US-Dollar pro Barrel Öl (WTi). Ein Super-Trade steht vor der Tür. Genießen wir die Fahrt - mit CFD's im Gegensatz zu irgendwelchen Optionsscheinen ist das super zu traden. Viel Erfolg weiterhin