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13:03 Uhr, 18.03.2019

Rohöl: Die Saudis wollen die Förderkürzungen verlängern

Die Aussicht auf eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung durch die OPEC+ können die Ölpreise zum Wochenauftakt vorerst nicht beflügeln

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Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise bewegen sich am Montag bis zur Mittagszeit kaum. Zuletzt kostete ein Barrel Brent 67,36 US-Dollar. Das waren rund 20 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel hingegen um sieben Cent auf 58,45 Dollar. Der Markt befinde sich in der Schwebe und suche weiter nach einer Richtung, hieß es von Marktbeobachtern.

Am Sonntag hatte der Ölminister Saudi-Arabiens, Khalid Al-Falih, eine Verlängerung der Förderkürzung bis in die zweite Jahreshälfte signalisiert. Bei einem Treffen der OPEC+-Allianz am Wochenende in Baku sagte der einflussreiche saudische Minister, dass es nach wie vor keinen Ausgleich bei Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt gebe und die Lagerbestände nach wie vor hoch seien. Daher müsse die OPEC+ „auf Kurs bleiben".

Das Analysehaus Bernstein Energy sieht als größtes Abwärtsrisiko für die Ölpreisaussicht in der Nachfrageschwäche aufgrund einer konjunkturellen Eintrübung. „Unser Ausgangspunkt ist, dass die globale Ölnachfrage 2019 um 1,3 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, obwohl eine Verlangsamung des Wachstums das globale Nachfragewachstum auf unter 1 Million Barrel pro Tag drücken könnte“, zitterte Reuters die Analysten.

Die US-Produktion des Verarbeitenden Gewerbes fiel im Februar für einen zweiten Monat in Folge, was darauf hindeutet, dass die größte Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal langsamer wächst. In Asien fielen die japanischen Exporte im Februar für einen dritten Monat in Folge. Auch dieser Trend ist ein Signal, dass die globale Nachfrage sich abschwächt.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht in ihrem aktuellen Monatsbericht davon aus, dass die Ölmärkte ab dem zweiten Quartal 2019 ein bescheidenes Defizit aufweisen werden. Ausschlaggebend für das Gleichgewicht auf dem internationalen Ölmarkt werden die Vereinigten Staaten sein. Dort ist die Rohölproduktion im vergangenen Jahr um rund zwei Mio. Barrel pro Tag gestiegen, was vor allem auf den Onshore-Fracking-Boom zurückzuführen ist.

Die Zahl der aktiven Bohrplattformen in den USA ist in diesem Jahr erneut gesunken und hat mit 833 Bohrplattformen in der vergangenen Woche den niedrigsten Stand seit April 2018 erreicht, wie der Ölfeldausrüster Baker Hughes am Freitagabend mitteilte. Die US-Rohölproduktion stieg jedoch Anfang 2019 gleichzeitig an und erreichte im Februar einen Rekord von 12,1 Mio. Barrel pro Tag, wie Daten der Energy Information Administration (EIA) zeigen. Die Produktion ist inzwischen auf 12 Mio. Barrel/Tag zurückgegangen. Dennoch bleibt Amerika der größte Rohölproduzent der Welt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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