Fundamentale Nachricht
16:14 Uhr, 15.03.2016

Rohöl auf Sinkflug: Der Iran spielt bei Förderbegrenzungen nicht mit

Die Ölpreise sind gestern bereits deutlich gefallen und knüpfen heute an die Vortagesverluste nahtlos an. Nach Einschätzung der Commerzbank scheint das Überangebot an Rohöl am Ölmarkt wieder stärker Beachtung zu finden.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 37,96 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt/ New York/ Teheran (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sind zu Wochenbeginn deutlich gefallen und setzen den Rückgang heute fort. Die Sorte Brent notiert wieder deutlich unter der Marke von 39 US-Dollar je Barrel. Aktuell kostet ein Fass zur Auslieferung im Mai 38,54 US-Dollar. Das sind fast drei Prozent weniger als am Vortag. Die US-Leichtölsorte WTI handelt am Dienstag unter 38 US-Dollar je Barrel. „Nachdem der Fokus der Marktteilnehmer in den letzten Wochen stärker auf den Rückgang der US-Ölproduktion und den dadurch einhergehenden perspektivischen Abbau des Überangebots gerichtet war, scheint nun wieder das aktuelle Überangebot stärker Beachtung zu finden“, beschreit die Commerzbank die aktuelle Situation am Ölmarkt.

Im Blickpunkt steht weiterhin der Iran. Das OPEC-Mitglied hatte bei einem Besuch des russischen Ölministers Alexander Nowak in Teheran weiterhin kein Interesse gezeigt, die Fördermenge auf das Januar-Niveau zu begrenzen. Am Wochenende hatte der iranische Ölminister klargestellt, sich erst nach dem Erreichen eines Produktionsniveaus von 4 Millionen Barrel pro Tag an der Deckelung der Ölproduktion beteiligen zu wollen. Die Nachrichtenagentur dpa erfuhr am Dienstag aus Kreisen der OPEC, dass die Gespräche über ein Einfrieren der Fördermenge im April fortgesetzt werden sollen. Laut dem russischen Ölminister Nowak soll im kommenden Monat ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet werden, von welchem der Iran allerdings ausgenommen werden soll. Fraglich bleibt, ob andere Länder wie Saudi-Arabien dem zustimmen werden.

Wegen des günstigen Ölpreises wurden in den USA zuletzt zahlreiche Bohrlöcher außer Betrieb genommen. Die Bohraktivität in den USA ist laut Baker Hughes in der Vorwoche die 12. Woche in Folge gefallen und liegt nun mit 386 aktiven Ölbohrungen auf dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2009.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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