Reserve Bank of India signalisiert Ende der lockeren Geldpolitik

Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Die indische Notenbank Reserve Bank of India (RBI) hat am Mittwoch ihren Leitzins von 6,25 Prozent unverändert beibehalten. Der Markt war hingegen von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte ausgegangen. Die Hauptargumente der indischen Währungshüter gegen eine weitere geldpolitische Lockerung waren die zähe Kerninflation und die ungünstigen Inflationserwartungen. Die RBI sieht Aufwärtsrisiken für die Inflation infolge der steigenden Rohölpreise und der volatilen Wechselkurse sowie innenpolitischer Maßnahmen, die Auswirkungen auf die landesweiten Wohnungsmieten haben könnten.

In ihrer wirtschaftlichen Lagebeurteilung wurde die Wachstumsschätzung der Notenbank für das Fiskaljahr 2016/17 weiter auf 6,9 Prozent nach unten korrigiert Damit wurde den negativen Auswirkungen der Geldentwertung Rechnung getragen. Die RBI erwartet jedoch im kommenden Geschäftsjahr 2017/18 eine starke Erholung und eine Wachstumsrate von 7,4 Prozent. Da die Gesamtinflation im Dezember auf 3,4 Prozent nachgegeben hat und derzeit unter dem Zielwert der RBI steht, wird damit gerechnet, dass die Rate aufgrund des besseren Wachstums und der höheren Rohstoffpreise in Richtung 5 Prozent zulegen wird.

In ihrer Stellungnahme wiederholte die Notenbank ihr Ziel, die Inflation wieder dem Ziel von 4 Prozent anzunähern. Zusammen mit einer erklärten Verschiebung des geldpolitischen Kurses von „versorgend“ zu „neutral“ veranlasst dies die Experten der Credit Suisse, für das restliche Jahr entgegen früheren Schätzungen keine Zinssenkungen mehr einzupreisen. „Es besteht aber immer noch eher ein Risiko einer weiteren Lockerung, wenn sich das positive Wirtschaftsszenario der RBI nach der Geldentwertung nicht einstellen sollte“, heißt es einschränkend.