Finanzplatz Indiens steht vor schwierigen Zeiten
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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Der Chef der Reserve Bank of India (RBI) Raghuram Rajan hat am Wochenende seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit erklärt. Nach Vertragsablauf zum 4. September 2016 will Rajan wieder in den akademischen Betrieb zurückkehren. Damit sind die seit Wochen zunehmenden Spekulationen um eine zweite Amtszeit beendet. Im Hinblick darauf, wer der nächste RBI-Gouverneur sein wird, hat sich derzeit noch kein Favorit herauskristallisiert. In Medien wird der stellvertretende Notenbankpräsident Urjit Patel als wahrscheinlichste Personalie genannt. Finanzminister Arun Jaitley kündigte aber bereits an, in Kürze einen Nachfolger an der Spitze der Zentralbank zu benennen.
Während seiner dreijährigen Amtsdauer hat Rajan erhebliche geldpolitische Veränderungen in Gang gesetzt. Vor allem die Ausrichtung auf ein Inflationsziel erwies sich dabei als hilfreich, den Teuerungsdruck abzumildern und gleichzeitig die heimische Währung zu stabilisieren. Wichtige Reformen, wie etwa die Etablierung eines geldpolitischen Ausschusses und der Schuldenabbau im Bankensektor sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Die Experten der Credit Suisse erwarten eine Fortsetzung der „umsichtigen Geld- und Wechselkurspolitik der RBI“. Auch sei zu vermuten, dass die angelaufenen Reformen des Bankensektors in angemessenem Tempo fortgeführt werden. „Trotz des steigenden Anteils ertragsloser Kredite sehen wir für den Bankensektor auf Sicht von 12 Monaten nur geringe Risiken
einer harten Landung“, schrieben die Analysten.
Die Entscheidung Rajans zu diesem frühen Zeitpunkt kam für zahlreiche Marktteilnehmer überraschend. Für den Finanzplatz Indien hängt in den kommenden Wochen vieles davon ab, wer zum Nachfolger bestimmt wird und inwieweit die bisherige Notenbankpolitik fortgesetzt wird. „Eine irritierende Personalentscheidung zugunsten eines wenig qualifizierten Notenbankchefs würde wohl vor allem bei institutionellen Anlegern zu Unsicherheiten führen“, ist die Bank HSBC Trinkaus überzeugt. Eine wieder höhere Schwankungsintensität der Rupie wäre die Folge.
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