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18:21 Uhr, 06.05.2020

Indonesiens Wirtschaft stehen harte Zeiten bevor

Die Notenbank Indonesiens springt in der aktuellen Corona-Krise der kriselnden Wirtschaft nur marginal bei. Das hat seine Gründe. Gefragt ist jetzt umso mehr die Fiskalpolitik, um die schlimmsten Auswirkungen von Covid-19 abzumildern.

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Jakarta (Godmode-Trader.de) - Das Wachstum der indonesischen Wirtschaft für das erste Quartal 2020 ging auf 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück und lag damit unter den Markterwartungen (Bloomberg-Konsens 4,0 %). Die Konjunktur in dem asiatischen Tigerstaat verlangsamte sich auf breiter Front. Konsum, Staatsausgaben und Kapitalbildung konnten gegenüber dem gleichen Zeitraum vor einem Jahr zwar wachsen, aber jeder Sektor schrumpfte ab dem vierten Quartal 2019 erheblich.

Zu Jahresbeginn erwiesen sich vor allem der schwächere Exporte und eine Verlangsamung der Produktionstätigkeit als konjunkturelle Bremser. Da der Einkaufsmanagerindex für die Produktion im Zuge der Corona-Pandemie im April auf 27,5 (von 45,3 im März) Punkte eingebrochen ist, ist es wahrscheinlich, dass das Wachstum auch im zweiten Quartal weiter stark nachgibt. In der Zwischenzeit führte Präsident Jokowi strengere Richtlinien zur sozialen Distanzierung ein, schränkte die Bewegungsfreiheit massiv ein und verbot Reisen vor einem Anfang April beginnenden Urlaub. Diese Maßnahmen dürften die Wachstumsdynamik noch stärker beeinträchtigt haben.

Trotz des bevorstehenden Wirtschaftsabschwungs hat die Bank of Indonesia (BI) von einer aggressiven Lockerung der Politik abgesehen und die Leitzinsen in diesem Jahr bisher nur um 50 Basispunkte gesenkt. Ein Grund der vorsichtigeren Gangart war auch, die indonesische Rupiah nicht noch weiter zu schwächen. Auf dem Höhepunkt der Covid-19-Krise Mitte März kam es auch hier, wie bei so vielen Schwellenländern zu massiven Kapitalabflüssen, was die jeweiligen Währungen enorm belastete.

Die Rupiah hat seither ihre Basis gefunden, nachdem sich die Notenbank eine Rückkauffazilität in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar bei der US-Notenbank gesichert hatte. Gouverneur Perry Warjiyo dürfte sich daher dafür aussprechen, die Leitzinsen unverändert beizubehalten, bis sich die Rupiah weiter stabilisiert hat. Da die Geldpolitik vorerst sich zum Zuschauen verdammt, sollte die Fiskalpolitik die Wirtschaft unterstützen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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