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13:11 Uhr, 02.03.2017

Indien überrascht mit sehr starken Wachstumszahlen

Wieder einmal überrascht die indische Regierung mit sehr starken Wachstumszahlen. Treiber des Wachstums im Quartal war die Landwirtschaft.

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Neu Delhi (Godmode-Trader.de) - Indien überraschte diese Woche mit kaum zu erwartenden Wachstumszahlen. Nach offiziellen Angaben wuchs die Wirtschaft auf dem Subkontinent im Schlussquartal 2016 um annualisiert 7,0 Prozent. Kaum weniger als in den Vorquartalen, aber merklich höher, als die meisten Beobachter es für möglich gehalten hätten. Am auffälligsten war aber der positive Wachstumsbeitrag der Investitionen, nachdem dieser zuvor drei Quartale in Folge negativ war.

Nach der Bargeldreform Anfang November, die der indischen Wirtschaft mehr als vier Fünftel des im Umlauf befindlichen Bargelds entzog und eine Chaos hervorbrachte, war allgemein mit einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet worden. Banken und Analysten mit einer Wachstumsrate um die 6 Prozent für das vierte Quartal des vergangenen Jahres gerechnet. Jüngst warnte noch der Internationale Währungsfonds (IWF): „Wir gehen davon aus, dass das Wachstum im laufenden Finanzjahr (April 2016 bis März 2017) auf 6,6 Prozent sinkt.“ Die alte Schätzung des IWF hatte bei 7,5 Prozent gelegen, was de facto bedeutet, dass die Währungshüter für die Monate Oktober bis März nur noch mit einem Wachstum von rund 6,0 Prozent rechneten. Der zweite offizielle Schätzwert der indischen Regierung für das Wachstum im Geschäftsjahr 2016/2017 wurde unverändert bei 7,1 Prozent belassen.

Die Regierung in Neu Delhi wollte mit der Bargeldreform die Korruption bekämpfen und sprach schließlich davon, Indien auf diese Weise in das Zeitalter des elektronischen Bezahlens zu befördern. Zunächst aber waren die Folgen verheerend und sind bis heute sichtbar. Wie die Zeitung "Times of India" berichtet, ist es vielen Tagelöhnern und einfachen Arbeitern auch mehr als drei Monate nach der Reform nicht gelungen, in einer der überlasteten Bankfilialen ein Konto zu eröffnen. Im ländlichen Indien hat Schätzungen zufolge höchstens jeder Zweite ein Bankkonto, mehr als ein Drittel der Menschen können dort nicht lesen oder schreiben.

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1 Kommentar

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Wer sich damit beschaeftigt was in Indien gerade WIRKLICH vorgeht kann anhand der Regierungszahlen nur laut lachen. Schlimmer gelogen kann es gar nicht sein. DIe Demonetarisierung hat gerade die mittleren und kleinen Betriebe extrem getroffen und zigtausende Bauern und Kleinproduzenten in den Ruin gestossen. Die Immobilienpreise sind im freien Fall. Modi ist wie Erdogan. Lesen Sie mal indiaexpress und dort die Kommentare zum Thema. Modi luegt. Man mss diese fake news nicht auch noch verbreiten.

    10:41 Uhr, 03.03. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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