Analysteneinschätzung
14:59 Uhr, 27.05.2019

RENAULT nach Kursanstieg: "Verkaufen"

Die NordLB empfiehlt, diese Kursteigerung zum Ausstieg aus der Renault-Aktie zu nutzen und diese zu „Verkaufen“.

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  • Renault S.A.
    ISIN: FR0000131906Kopiert
    Kursstand: 57,600 € (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Fiat Chrysler ist mit dem Vorschlag einer Fusion mit Renault an den französischen Konzern herangetreten. Das kombinierte Geschäftsoll dann je zu 50 Prozent im Besitz der alten Renault Aktionäre und der alten Fiat Chrysler-Aktionäre sein. Ein Zusammenschluss würde mit 8,7 Mio. Fahrzeugverkäufen den drittgrößten Automobil-Hersteller der Welt schaffen.

Ein fusionierter Konzern würde über eine starke Marktpräsenz in vielen Regionen und Fahrzeugsegmenten verfügen. Im Falle eines Zusammenschlusses soll es gemäß Fiat Chrysler zu keinen Werkschließungen kommen. Das Synergiepotenzial wird von Seiten der Italiener auf mehr als 5 Mrd. Euro im Jahr geschätzt. Renault erklärte, dass sich der Verwaltungsrat des Konzerns am heutigen Montag treffen werde, um den Vorschlag von Fiat Chrysler zu diskutieren. Im Anschluss an diese Sitzung soll eine Pressemitteilung veröffentlicht werden.

Der Fusionsvorschlag von Fiat Chrysler kommt aus Sicht von NordLB-Analyst Frank Schwope einerseits überraschend, andererseits hätten die Italiener in den letzten Jahren kaum einen Automobil-Konzern bei der Suche nach Kooperationen, Allianzen oder einem Fusionspartner ausgelassen. Eher hätte man vielleicht noch mit einer engeren Zusammenarbeit mit dem PSA-Konzern rechnen können, so Schwope.

Dabei klinge das Angebot sehr konkret, kaum vorstellbar, dass die Unternehmensführung von Renault nicht im Vorfeld schon eingebunden gewesen sei. Allerdings habe Renault gegenwärtig mit seinem Allianz-Partner Nissan alle Hände voll zu tun, undenkbar, dass diese Partnerschaft aufgegeben wird. Die Verzahnung von Renault und Nissan sei schon recht weit fortgeschritten, ein Auseinandergehen wäre für beide Seiten sehr kostspielig.

Inklusive Nissan würde mit Fiat Chrysler und Renault ein Weltmarktführer mit jährlich mehr als 15 Mio. verkauften Autos entstehen. Mit Blick auf die hohen Investitionskosten für Zukunftstechnologien wie das Autonome Fahren und die Elektromobilität macht eine Fusion oder eine enge Kooperation der beiden Automobil-Hersteller für Analyst Schwope durchaus Sinn. Infolge der Fusionseuphorie legte der Kurs der Renault-Aktie heute Morgen zeitweise zweistellig zu. Die NordLB empfiehlt, diese Kursteigerung zum Ausstieg aus der Renault-Aktie zu nutzen und diese zu „Verkaufen“.

Renault S.A.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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