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13:20 Uhr, 14.01.2021

Pakistans Kampf gegen die Inflation treibt seltsame Blüten

Premierminister Imran Khan steht unter immensem politischen Druck, die Inflation einzudämmen. Seine Regierung importiert nun aggressiv Grundnahrungsmittel, um den Preisdruck zu entschärfen.

Singapur (Godmode-Trader.de) - Kilometerlange LKW-Staus auf der Napier Mole Street, die die pakistanische Handelshauptstadt Karachi mit dem größten Hafen des Landes verbindet, sind zum Symbol für Pakistans Kampf gegen die Inflation geworden. Denn Exporteure von Non-Food-Gütern stehen in der zweiten Reihe und müssen der Dinge harren. Der Grund: Die Schiffe im Hafen, die Getreide und Zucker für Lebensmittel aufnehmen, lassen kaum noch Platz für andere Transporteure zum Anlegen.

Dieser Umstand, das des beim Verladen auf Schiffe hapert, ist ein Hauptgrund dafür, dass beispielsweise Pakistans Zementexporte im Dezember um 18 Prozent eingebrochen sind, nach einem Minus von 5 Prozent im Vormonat November, wie der Industrieverband All Pakistan Cement Manufacturer Association der Nachrichtenagentur Bloomberg erläuterte.

Premierminister Imran Khan steht unter immensem politischen Druck, die Inflation einzudämmen, die im Dezember mit rund acht Prozent die höchste unter den von Bloomberg beobachteten asiatischen Volkswirtschaften war. Seine Regierung importiert nun aggressiv Grundnahrungsmittel wie Weizen, Zucker und Raps, um den Preisdruck zu entschärfen, der nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bis Ende Juni weiter in Richtung neun Prozent anziehen wird.

In den vier Monaten bis Dezember wurde eine Rekordzahl von 30 Weizenschiffen im Hafen von Karatschi abgefertigt, wie laut Bloomberg der Minister für maritime Angelegenheiten, Ali Haider Zaidi, auf Twitter Ende Dezember schrieb. Eine gleiche Anzahl von Schiffen soll bis März im größten Hafen des Landes ankommen, um die geplanten 3,6 Mio. Tonnen an Importen von Getreide zu erreichen.

Dass sich die Lage in nächster Zeit verbessern wird, ist denkbar unwahrscheinlich. Erst im Dezember hat die Regierung weitere Weizen-Importe in Höhe von 300.000 Tonnen genehmigt hat, um strategische Reserven aufzubauen. Die Kunden leiteten ihre Schiffe nun zu anderen Zielhäfen in der Region um, um Zement und Ziegelsteine zu laden, erklärte jüngst laut Bloomberg die All Pakistan Cement Manufacturer Association.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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