Fundamentale Nachricht
12:41 Uhr, 27.03.2017

OPEC-Empfehlung einer Verlängerung der Förderbremse kann Ölpreise nicht stabilisieren

Während in den USA die Zeichen auf eine Ausweitung der Ölproduktion stehen, wird in der OPEC intensiv über eine Verlängerung der Produktionskürzungen über das erste Halbjahr hinaus nachgedacht. Am Wochenende wurde eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen. Die Preise zeigen sich zu Wochenbeginn dennoch schwächer.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 50,505 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 47,575 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kuwait Stadt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise können am Montag nicht von der Aussicht profitieren, dass die OPEC und weitere wichtige Förderländer aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Förderbremse über die Jahresmitte hinaus verlängern wollen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Terminmarkt gegen Montagmittag 50,72 US-Dollar. Das waren acht Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate fiel zugleich um 15 Cent auf 47,82 US-Dollar. Brent-Öl hat die letzte Woche mit einem Minus von knapp 2 Prozent beendet. Seit Monatsbeginn hat der Preis der Nordseesorte fast 9 Prozent an Wert eingebüßt. Bei WTI belief sich das Wochenminus auf 1,7 Prozent und das Minus seit Monatsbeginn beträgt bislang gut 11 Prozent.

Während in den USA die Zeichen auf eine Ausweitung der Ölproduktion stehen, wird in der OPEC eine Verlängerung der Produktionskürzungen über das erste Halbjahr hinaus um weitere sechs Monate favorisiert. Das Komitee zur Überwachung der Produktionskürzungen hat am Wochenende bei einem Treffen in Kuwait Stadt eine dahingehende Empfehlung ausgesprochen. OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo hat die ölproduzierenden Länder zum Durchhalten ermahnt und dringend aufgefordert, an den Förderkürzungen festzuhalten. „Wir müssen geduldig sein und unseren starken Willen zeigen, damit unsere Entscheidungen ihren Weg gehen können", sagte Barkindo am Sonntag. Bei zuletzt gefallenen Preisen auf dem Weltmarkt sei es notwendig, das gemeinsame Ziel weiter im Blick zu behalten, so Barkindo.

Eine Reihe von Ölförderstaaten, darunter Russland, Saudi-Arabien und der Iran, hatten sich Ende 2016 auf eine Drosselung der Produktion verständigt. Ob die Empfehlungen der OPEC, die Vereinbarungen über das ganze Jahr 2017 zu strecken, in die Realität umgesetzt werden, bleibt unklar. Russland und andere Länder hätten noch nicht endgültig über eine Ausdehnung der Kürzungen für die zweite Jahreshälfte entschieden, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak der Agentur Tass zufolge. Die Experten der Commerzbank erwarten, dass erst bei einem Preisrückgang von Brent unter 50 US-Dollar der Druck für eine Verlängerung der Kürzungsvereinbarung erheblich zunehmen dürfte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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