Ölmarkt: Kann der Preisverfall die Inflationsangst mindern?
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- Brent Crude ÖlKursstand: 76,09800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben sich am Montag zwar verteuert, könne insgesamt aber nur einen Teil der massiven Verluste vom vergangenen Freitag wettmachen. Ende der vergangenen Woche hatte die Furcht vor der Ausbreitung der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus einen herben Einbruch der Notierungen ausgelöst. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich am Freitag um mehr als 11 Prozent auf zeitweise 73,20 Dollar je Fass. Auch die Preise für Benzin und Diesel gaben nach.
Kann der starke Preisverfall beim Öl womöglich dafür sorgen, dass die Inflation früher als erwartet wieder etwas zurückgeht? Äußerungen der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, über einen demnächst dämpfenden Einfluss der Ölpreisentwicklung auf die Inflation haben eine Debatte ausgelöst, wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet. Lagarde sagte im Interview mit der Zeitung: „Wir sehen zumindest gute Gründe dafür, dass sich der starke Preisanstieg bei der Energie im zweiten Halbjahr 2022 so nicht fortsetzen wird.“
Laut dem Ökonom Friedrich Heinemann vom Forschungsinstitut ZEW habe „Lagarde auf kurze Sicht gute Argumente für ihre abwartende Haltung“. „Gerade in den letzten Tagen hat die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie stark zugenommen – mit den Konjunktursorgen und der möglichen deutlichen Ölpreiskorrektur könnte die Inflationsrate zu Jahresanfang 2022 sogar deutlicher fallen als bislang erwartet, “ zitiert die FAZ Heinmann. Lagardes Auffassung über eine auch längerfristig niedrige Inflation teile er dagegen nicht, sie scheine ihm „voreingenommen“.
Der Preisverfall zeigte eines: Am Ölmarkt bestehen durchaus Sorgen, dass die Nachfrage coronabedingt leidet und im kommenden Jahr ein Überangebot entsteht. Allerdings lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt die Nachfrageentwicklung auch noch nicht seriös abbilden, findet die Commerzbank. „Das Ausmaß des Preisrückgangs am Freitag war unseres Erachtens eine Überreaktion", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Er verwies auf das dünne Handelsvolumen am Ölmarkt nach dem Thanksgiving-Feiertag in den USA, dass die starken Kursverluste wahrscheinlich begünstigt habe. Nun liege es in der Hand der OPEC+, auf dem nächsten Treffen diese Woche durch eine Produktionsausweitung nicht noch Öl ins Feuer zu gießen.
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