Wacker Chemie senkt Prognose - US-Industrieproduktion und Einzelhandelsumsatz schwächeln im Juni
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Hier geht es zum Newsflash des Vortages
- Bank of America, Morgan Stanley und Lockheed Martin übertreffen Erwartungen
- PNC Financial senkt Prognose
- Knorr-Bremse will kräftig wachsen und profitabler werden
- Activision-Übernahme: Microsoft verhandelt über Fristverlängerung
- ProSiebenSat.1 will 400 Vollzeitstellen streichen
- Rheinmetall erhält Milliardenauftrag der Bundeswehr
- Nel verbucht kräftigen Umsatzanstieg
- Türkische Lira fällt auf Rekordtief
- Atoss Software erhöht Umsatzprognose
- Novartis hebt Prognose erneut an
- Kingspan erwirbt Mehrheitsanteil an Steico
- Bayerns Wirtschaft warnt vor De-Industrialisierung Deutschlands
Was heute am Markt los ist
Der deutsche Aktienmarkt hat Dienstag leicht zugelegt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 16.125,49 Punkten. Dabei konnte der DAX vor allem am Nachmittag zulegen, nachdem der US-Einzelhandelsumsatz und die US-Industrieproduktion für Juni schwächer als erwartet ausgefallen waren. Nach der kräftigen Erholung in der vergangenen Woche hatte das deutsche Börsenbarometer am Montag etwas leichter geschlossen. Das erst Mitte Juni erreichte Allzeithoch bei 16.427,42 Punkten bleibt aber in Reichweite. In der vergangenen Woche hatten vor allem gesunkene Zins- und Inflationssorgen die Märkte beflügelt. Nun steht vor allem die Berichtssaison im Fokus der Anleger. Am Dienstag legten mit Bank of America und Morgan Stanley weitere Großbanken ihre Quartalszahlen vor und konnten die Erwartungen übertreffen, ebenso wie das Rüstungsunternehmen Lockheed Martin. Unterdessen erhöhten der Schweizer Pharmakonzern Novartis und das deutsche Softwareunternehmen Atoss ihre Prognosen. Wacker Chemie veröffentlichte nach Handelsschluss in Deutschland eine Gewinnwarnung.
Wichtige börsenrelevante Termine findest Du im Wirtschaftskalender von stock3 bzw. stock3 Terminal und im Terminkalender der stock3 App.
Aktien-News
Nach einer schwachen Entwicklung im zweiten Quartal hat Wacker Chemie seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 6,5 und 6,8 Milliarden Euro, nachdem zuvor 7,0 bis 7,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt wurden. Das EBITDA soll nun bei 800 Millionen Euro bis 1,0 Milliarden Euro liegen. Zuvor waren 1,1 bis 1,4 Milliarden Euro erwartet worden. Die Kennzahl Return on Capital Employed (ROCE) werde voraussichtlich unter den Kapitalkosten liegen, nachdem zuvor ein Wert über den Kapitalkosten, aber deutlich geringer als im Vorjahr in Aussicht gestellt wurde. „Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die anhaltend schwache Nachfrage der Kunden in zahlreichen Anwenderbranchen, ein andauernder Lagerabbau auf Kundenseite sowie die im Jahresvergleich niedrigeren Preise für viele unserer Produkte“, sagte Wacker-Chemie-Chef Christian Hartel laut Pressemitteilung. Nachdem viele Marktexperten für das zweite Halbjahr mit einer stärkeren Nachfrage gerechnet hätten, sei bisher eine Erholung nicht erkennbar, so das Unternehmen. Im zweiten Quartal wurde nach vorläufigen Angaben ein Umsatz von 1,75 Milliarden Euro und ein EBITDA von 255 Millionen Euro erzielt.
Der Bremsenhersteller Knorr-Bremse will in den kommenden Jahren Umsatz und Gewinn deutlich steigern, wie neue Mittelfristziele des Unternehmens zeigen. So soll der Jahresumsatz von zuletzt 7,1 Milliarden Euro bis 2026 auf 8 bis 9 Milliarden Euro zulegen. Die operative Marge soll sich von 11,1 Prozent auf über 14 Prozent verbessern. Das wichtigste Ziel sei es, "langfristig die Position als Weltmarkt- und Technologieführer zu sichern", sagte CEO Marc Llistosella.
Der Finanzdienstleistungskonzern PNC Financial Services hat nach einem schwächer als erwartet ausgefallenen zweiten Quartal seine Prognose für das Geschäftsjahr 2023 gesenkt. Der Umsatz soll nun um 2,0 bis 2,5 Prozent zulegen, nachdem zuvor ein Anstieg um 4 bis 5 Prozent erwartet wurde. Der Nettozinsertrag wird um 5 bis 6 Prozent (zuvor: 6 bis 8 Prozent) höher erwartet. Auch die Prognosen für andere Kennzahlen wurden gesenkt. Die Aktie reagierte vorbörslich mit Kursverlusten von rund 3 % auf die angepasste Prognose.
Der Rüstungshersteller Lockheed Martin hat im zweiten Quartal mit seinen Zahlen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz lag mit 16,7 Milliarden Dollar über den Prognosen von 15,89 Milliarden Dollar. Auch der Gewinn schlug die Schätzungen mit 6,73 Dollar moderat. Hier wurden 6,45 Dollar erwartet. Insgesamt stiegen die Umsätze im zweiten Quartal um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim Gewinn lag das Unternehmen nur knapp über dem Vorjahresniveau. (Ausführlicher Artikel: LOCKHEED MARTIN - Gewinnerwartung wird angehoben)
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht, allerdings zugleich die Analystenschätzungen übertroffen. Der Gewinn je Aktie sank von 1,39 Dollar im Vorjahresquartal auf 1,24 Dollar, was aber über den Erwartungen von 1,23 Dollar lag. Der Umsatz übertraf mit 13,5 Milliarden Dollar die Erwartungen von 13,0 Milliarden.
Die Bank of America konnte im zweiten Quartal von höheren Zinserträgen und einem gut gehenden Handelsgeschäft profitieren. Die Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresquartal insgesamt um 15 Prozent auf 25,2 Milliarden Dollar, wie die Bank of America am Dienstag mitteilte. Die Analysten hatten im Schnitt mit 25,0 Milliarden Dollar gerechnet. Der verwässerte Gewinn je Aktie verbesserte sich von 0,73 auf 0,88 Dollar, womit die Analystenschätzungen von 0,84 Dollar übertroffen wurden. (Ausführlicher Artikel: BANK OF AMERICA übertrifft Erwartungen)
Microsoft verhandelt über eine Verlängerung seines Vertrags zur Übernahme des Videospielherstellers Activision Blizzard, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet. Der Vertrag läuft eigentlich heute aus, wobei eine Vertragsstrafe in Höhe von 3 Milliarden Dollar für Microsoft vorgesehen ist, sofern der Deal scheitert. Erst kürzlich hatte ein Gericht den Weg für einen Vollzug der Übernahme in den USA freigemacht, allerdings fehlt bisher eine Zustimmung der britischen Wettbewerbsbehörde CMA für die Übernahme. Ein Richter in Großbritannien genehmigte am Montag einen Aufschub einer Klage gegen den Vollzug der Übernahme, um Verhandlungen zwischen den Unternehmen und der Regulierungsbehörde zu ermöglichen.
Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 baut 400 Vollzeitstellen in Deutschland ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Stellenabbau soll durch ein Freiwilligen-Programm sozialverträglich erfolgen, um betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend zu vermeiden, heißt es. Die Senkung bei den Sach- und Personalkosten soll sich für 2023 voraussichtlich auf einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen. Der vollständige Kosteneffekt für 2024 soll bei einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag liegen.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat erneut Bestellungen der Bundeswehr im Milliardenvolumen erhalten. Bestellt wurden in einem Rahmenvertrag und einem weiteren Auftrag mehrere Hunderttausend Artilleriegeschosse im Wert von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro, um die durch den Ukraine-Krieg geleerten Munitionslager wieder zu füllen. Der Rahmenvertrag hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2029.
Der Elektroautobauer Tesla will die Produktionskapazität in der Gigafactory in Grünheide von 500.000 auf eine Million Fahrzeuge pro Jahr ausweiten, wie die Pläne des Autobauers zum Ausbau des Werks zeigen. Laut "Frankfurter Allgemeiner Zeitung" muss Tesla damit auch deutlich höhere Sicherheitsanforderungen als bisher erfüllen.
Der Autobauer Ford hat den Preis für sein Elektro-Pickup-Modell F-150 Lightning Truck in der Basisvariante um rund 17 Prozent gesenkt, wie US-Medien berichten. Die Ford-Aktien reagierten im Handel am Montag mit deultichen Kursverlusten auf die Nachricht.
Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel hat seinen Umsatz im zweiten Quartal um 159 Prozent auf 475 Millionen norwegische Kronen gesteigert. Der Nettoverlust stieg allerdings von 275 auf 342 Millionen Kronen. (Ausführlicher Artikel: NEL - Umsatz rauf, Verlust rauf, Aktie rauf)
Das auf Personalplanungssoftware spezialisierte Unternehmen Atoss Software hat nach einem starken ersten Halbjahr seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit einem Umsatz von mindestens 142 Millionen Euro, nachdem zuvor 135 Millionen Euro in Aussicht gestellt wurden. Die EBIT-Marge soll auf etwa 30 Prozent (zuvor: 27 Prozent) ansteigen. Im ersten Halbjahr verzeichnete Atoss ein Umsatzwachstum um satte 37 Prozent, nach 39 Prozent im ersten Quartal. (Ausführlicher Artikel: ATOSS – Die Wachstumsdynamik beschleunigt sich)
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat nach einem kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg im zweiten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr erneut angehoben und ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 15 Milliarden Dollar angekündigt. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 13,62 Milliarden Dollar, während der operative Gewinn um 31 Prozent auf 2,92 Milliarden Dollar zulegte. Der Kerngewinn pro Aktie erhöhte sich von 1,56 Dollar auf 1,83 Dollar. Im Gesamtjahr soll der Umsatz nun im hohen einstelligen Prozentbereich (zuvor: mittlerer einstelliger Prozentbereich) und das operative Kernergebnis im niedrigen zweistelligen Prozentbereich (zuvor: hoher einstelliger Prozentbereich) zulegen. (Ausführlicher Artikel: NOVARTIS – Spin-Off und Prognoseerhöhung)
Die irische Kingspan Group ist künftig Mehrheitseigentümer des deutschen Baustoffkonzerns Steico. Die Schramek GmbH verkauft 51 Prozent der Steico-Aktien an Kingspan, wie am Montagabend mitgeteilt wurde. 10,1 Prozent der Anteile an Steico verbleiben im Besitz der Schramek GmbH, hieß es weiter.
Sonstige börsenrelevante News
Die US-Industrieproduktion ist im Juni um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Erwartet wurde eine stabile Entwicklung, nach einem Rückgang um revidiert ebenfalls 0,5 Prozent (zunächst gemeldet: Rückgang um 0,2 Prozent) im Mai. Die Kapazitätsauslastung der US-Industrie verschlechterte sich von revidiert 79,4 Prozent auf 78,9 Prozent. Erwartet wurden 79,5 Prozent.
Der US-Einzelhandelsumsatz hat sich im Juni schwächer als erwartet entwickelt. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet. Erwartet wurde ein Plus von 0,5 Prozent, nach einem Anstieg um 0,3 Prozent im Mai. Ohne die schwankungsanfälligen Automobilverkäufe legte der Einzelhandelsumsatz um 0,2 Prozent zu, gegenüber einem erwarteten Anstieg um 0,4 Prozent.
Die türkische Lira ist am Dienstag auf ein Rekordtief zum Euro und zum Dollar gefallen. Grund sind Erwartungen einer drastischen Zinserhöhung durch die türkische Notenbank, die den Leitzins am Donnerstag den Erwartungen zufolge um fünf Prozentpunkte anheben dürfte. (Ausführlicher Artikel: Türkische Lira fällt auf Rekordtief)
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) befürchtet eine De-Industrialisierung Deutschlands. „Es ist elementar, dass sich Deutschland vom Reparaturbetrieb wieder zu einer Zukunftswerkstatt wandelt", sagte der vbw-Vorsitzende Wolfram Hatz laut Pressemitteilung. „Standortpolitik gehört in den Mittelpunkt der politischen Debatte, denn nichts ist für die Menschen wichtiger als eine starke Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze.“ Bayern habe sich im internationalen Standortvergleich zwar vom dritten auf den zweiten Platz verbessert, aber auch in Bayern seien die Kosten zu hoch und die Belastungen für die Betriebe zu ausgeprägt, so Hatz.
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