Kommentar
16:07 Uhr, 28.07.2017

Nobelpreisträger befürchtet Marktcrash

Der zuletzt starke Kursanstieg am US-Aktienmarkt könnte in einem Crash enden, befürchtet Nobelpreisträger Robert Shiller.

Erwähnte Instrumente

Der Yale-Professor und Nobelpreisträger Robert Shiller befürchtet einen Marktcrash als Reaktion auf die aktuell hohen Bewertungen am US-Aktienmarkt. Seit dem vergangenen Jahr seien die Kurse am Aktienmarkt im Gleichschritt mit den Unternehmensgewinnen gestiegen, sagte Shiller in einem Interview mit dem Finanzsender CNBC. Dies sei aber eine Übertreibung, da sich Unternehmensgewinne in der Vergangenheit immer zyklisch entwickelt hätten.

"Eigentlich hätten die Kurse weniger stark steigen dürfen als die Gewinne", sagte Shiller. Denn auf Phasen hoher Unternehmensgewinne sei bisher immer eine Phase geringerer Unternehmensgewinne gefolgt, was bei der Bewertung von Aktien berücksichtigt werden muss. "Historisch gesehen haben sich Trends bei den Unternehmensgewinnen immer umgekehrt", so Shiller. Es sei aber möglich, dass man sich nach der Wahl von Trump zum US-Präsidenten in einer neuen Welt befinde, fügte Shiller scherzhaft hinzu. "Wenn er Recht hat, befinden wir uns vielleicht wirklich auf einem ganz neuen Pfad. Aber es wäre das erste Mal in der amerikanischen Geschichte."

Shiller bevorzugt zur Analyse der Frage, ob der Markt überbewertet ist, das von ihm entwickelte Shiller-KGV, das im englischsprachigen Raum als CAPE-Ratio (Cyclically Adjusted Price-to-Earnings Ratio) bezeichnet wird. Im Gegensatz zum normalen Kurs-Gewinn-Verhältnis wird beim Shiller-KGV der Kurs ins Verhältnis zu den Unternehmensgewinnen auf Sicht der vergangenen 10 Jahre gesetzt. So werden zyklische Schwankungen bei den Gewinnen ausgeglichen.

Aktuell liegt das Shiller-KGV für den breiten US-Aktienindex S&P 500 mit einem Wert von über 30 so hoch wie erst zwei Mal zuvor in der Geschichte und deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 16,8. Damit zeigt das Shiller-KGV eine gefährliche Überbewertung an. Sollte der Markt die Überbewertung erkennen, könnte dies nach Einschätzung von Shiller eine schmerzhafte Korrektur einleiten. "Das wäre definitiv negativ für Aktien. Es wäre ziemlich groß. Die einzige Zeit, als wir eine höhere Bewertung hatten als aktuell war in den Jahren 1929 und 2000", sagte Shiller. Diese Überbewertungen endeten mit der Weltwirtschaftskrise und dem Platzen der Internetblase.

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23 Kommentare

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  • Thomas May
    Thomas May Experte für Fibonacci-Analyse

    gut, der sog. "Wirtschaftsnobelpreis" ist eh kein echter. Er wurde nachträglich gestiftet und sorgt so dafür, dass die Wirtschaftswissenschaften auch einen Preisträger küren dürfen. https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred-Nobel-Ged%C3%A4chtnispreis_f%C3%BCr_Wirtschaftswissenschaften

    Schöner und treffender hätte es das System der Wirtschaft auch garnicht machen können, als sich die Adelung durch einen "Nobelpreis" mit finanziellen Mitteln zu erwerben ;)

    13:02 Uhr, 31.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Gargol
    Gargol

    Nicht erst seit Obama ist der Titel Nobelpreisträger keine Garantie mehr für Qualität in den Aussagen und den Taten des Inhabers. Das gilt eingeschränkt auch für den Wirtschaftsnobelpreis. Das Komitee in Stockholm sollte sich etwas einfallen lassen, sonst überholt sich der Preis,

    23:06 Uhr, 30.07.2017
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Zum Thema Rückschlagsgefahren ( Es muß ja nicht gleich ein fetter Crash sein ) ein interessantes Video von Markus Koch:

    https://blog.citifirst.com/steigt-das-rueckschlags...

    21:29 Uhr, 29.07.2017
  • Der Bär
    Der Bär

    "Eigentlich hätten die Kurse weniger stark steigen dürfen als die Gewinne"

    Hallo???

    Das ist der Börsenhandel.

    Hätte, hätte Fahrradkette!!!

    (-;

    15:31 Uhr, 29.07.2017
  • MrTight
    MrTight

    Die Diskussion über den Zeitpunkt für einen Crash kann man so lange führen, bis er eintritt. Man kann dann letztlich noch behaupten es vorhergesehen zu haben ;-)

    Dem Grunde nach für ein solches Ereignis voraus zu sein, darin liegt die Kunst.

    Warren Buffet hat sich zu Zeiten des Neuen Marktes nicht beteiligt, weil er es schlicht für fundamentalen Unfug hielt. Den Banken nicht vertraute, was da an die Börse gebracht wurde. Pommesbuden wurden hier zu Lande durch geldgeile Bankmanager an die Börse gebracht. Die Bilanzfälschungen einzelner Unternehmen waren mit sportlichen Höchstleistungen zu vergleichen. Für Bankmanager eine weitere Boni-Gelddruckmaschinerie :-) Um mehr ging es dabei auch nicht. Story verkaufen, Geld kassieren. Es gab Unternehmen mit dreistelligen Millionenbeträgen auf den Konten, nur hatten sie kein Business.

    Heute gibt es wieder ähnliche Vergleiche. Snapshot 4Example (In Deutschland verteufelt man übrigens seit dem IPOs bzw. vollzieht diese eher unauffälliger). Der Unterschied ist, das diese Unternehmen offen und ehrlich kommunizieren, möglicherweise nie Gewinne zu erzielen :-))

    Teilweise verteufelt man das heutige Finanzsystem, zockt wie geisteskrank Kryptowährungen und verkauft diese gleichzeitig als Allheilmittel. Kein Mensch will wirklich etwas ändern. Ganz sicher nicht an der kapitalgesteuerten Börse.

    Erwartet jemand, dass ein Crash eine Woche vorher in der BILD angekündigt oder bei Maischberger diskutiert wird? Wenn ein Auto auf dem Weg von Frankfurt nach Hamburg hinten "raus rust" und man morgen wieder zurück muss. Wer wäre überrascht, wenn man auf der Rückfahrt Höhe Kassel liegen bleibt?

    Am Montag in der Früh bin ich wieder auf dem Weg nach Frankfurt und schaue sicherlich mal in den Rückspiegel...

    In diesem Sinne, immer mal nach hinten schauen

    23:26 Uhr, 28.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Arktishecht
    Arktishecht

    Die Diskussion, die hier geführt werden, sind unprofessional. Crash hin Crash her. Beim Crash wird ETWAS zerstört und damit Schluss. Den Aktienmärkten usw. finden Korrekturen statt und anschließend geht es in die nächste Dimension. DAX, DOW vor zig Jahren und heute..........lauter leeres Geschwafel von "Super-Profis". Seit 10 Jahren leeres Gerede von Frau Yellen. Zinsen hoch, Zinsen hoch.....aussetzen........ usw. Hick-Hack ist das. Stochern im Nebel und irgendwelche Zahlen aufgetischt. Das wirkliche WAHRE lautet: Die wichtigsten Nationen dieser ERDE sind absolut pleite und irgendwann steht eine komplette Neuordnung des Währungssystems bevor und bis dahin gilt: Hirn oder Gehirn einschalten. Bye.

    20:27 Uhr, 28.07.2017
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    "Und selbst die letzte sehr grosse Krise (2007/2008) kam ohne Ansage."
    Wie bitte ??? Es war ja wohl ausreichend vorher abzusehen an den Meldungen der Zeitungen, dass da was im Busch ist. Außerdem war das kein Crash, Crash werden sofort wieder hochgekauft. Krisen nicht....

    20:12 Uhr, 28.07.2017
    2 Antworten anzeigen
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Der hat wie der Bond King auch die Haare schön. Vor paar Wochen kam er auf CNBC und konnte sich den DOW bei 50 k in 10 Jahren vorstellen. Was einer jährlichen Rendite von ca 8 % entspräche. Das Sommerloch hat begonnen.

    18:22 Uhr, 28.07.2017
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Da crasht noch gar nichts. Soros hat schon ein paar Mrd gegen den S&P verloren. In den 80igern gab es Phasen, wo es 15 Jahre nur bergauf lief ohne wild zu zucken. Der Dow hat die 14.000 hinter sich nach 15 Jahren macht sich auf sich zu verdoppeln. Und ne Korrektur um 10-20% wäre nur ein laues Lüftchen. Indizes steigen auf Dauer immer weiter, seit 100 Jahren schon.

    18:21 Uhr, 28.07.2017

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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