Kommentar
07:28 Uhr, 22.01.2016

Neuer Schock?

In Davos hat das Weltwirtschaftsforum begonnen. China ließ gleich zu Beginn eine Bombe platzen.

Erwähnte Instrumente

Anleger müssen sich auf weitere Rückschläge an den Märkten gefasst machen. Dem gestrigenn Short Squeeze dürfte schon sehr bald ein neuer Abwärtsimpuls folgen. Die Ankündigung Chinas auf dem Weltwirtschaftsforum hilft da nicht.

Ein offizieller Vertreter Chinas kündigte bei einer Podiumsdiskussion an, dass der Yuan gegenüber dem Dollar weiter abwerten wird. Dafür gibt es zwei Gründe. Einerseits wird der Yuan von seiner Dollarbindung gelöst, andererseits hat der Yuan noch durch die Dollarbindung zu viel an Wert gewonnen. Das macht aus Sicht der chinesischen Führung eine Abwertung gegenüber dem Dollar notwendig.

USDCNY
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

Die Ankündigung war ungewöhnlich klar. Zum ersten Mal wurde ohne Umschweife und direkt gesagt, was Sache ist: der Yuan wird weiter abgewertet werden. Ist die Abwertung auf einen "fairen" Kurs geglückt soll der Kurs gegenüber einem Währungskorb einigermaßen stabil gehalten werden. Nach einer Übergangszeit wird der Kurs dann wohl frei konvertierbar.

Über den Übergang der Währung von einer Dollarbindung zu einer Bindung an einen Währungskorb hatte ich bereits berichtet. Wer ein ganz klein wenig zwischen den Zeilen lesen kann, konnte der chinesischen Kommunikation entnehmen, was kommen wird. Das Problem: Investoren verstehen die Kommunikation der chinesischen Führung einfach nicht.

Der Schock im vergangenen Sommer war auf die fehlende Kommunikation zurückzuführen. Daraus hat China gelernt und die Abwertung im Dezember und Anfang des Jahres mit schriftlichen Ausführungen begleitet. Die Reaktion des Marktes war dennoch negativ. Viele Investoren ignorieren die offizielle Kommunikation einfach oder glauben ihr nicht. Im Dezember hat China bereits ziemlich klar ein Umschwenken auf den Währungskorb signalisiert. Das kam auf dem Weltmarkt nicht an.

Vielleicht kommt die klare Kommunikation in Davos diesmal besser und deutlicher an. Zu wünschen ist es, dann die nächste Abwertungsrunde des Yuan kann jederzeit beginnen. Sie wird den Yuan vermutlich gegenüber dem Dollar weitere 2-3 % abwerten. Bis zum Ende des Prozesses dürfte der Yuan an die 10 % verlieren. Der Markt sollte sich mit dieser Tatsache dringend anfreunden. Es ist beschlossene Sache. Tun sie es nicht, dann ist der nächste Schock nur eine Frage der Zeit.

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

1 Kommentar

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Prima Analyse. Es wird Zeit fuer die Anleger negative Fakroren nicht mehr auszublenden. Das wird ein ernst zu nehmender Angriff auf den europaischen Export. Zudem glaube ich NICHT an 10% , eher 15.

    07:51 Uhr, 22.01.2016

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten