China geht Spekulanten an den Kragen
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Vielleicht hätten Hedgefonds Manager wie Bill Ackman, David Tepper und Kyle Bass nicht so offen und so laut über den Niedergang des Yuan spekulieren sollen. Sie überboten sich mit Abwertungszielen. Auslöser für die Reihe an öffentlichen Bekundungen, dass der Yuan abwerten wird, war wohl ein Kommentar von George Soros. Der hatte am Rande des Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt, dass sich China bereits mitten im Absturz befinde und nicht erst darauf zubewege.
China reagierte darauf, indem es ankündigte, den Spekulanten das Handwerk zu legen. Wer gegen den Yuan wettet, so die Aussage, kann nur verlieren. Tatsächlich konnte man mit Shortpositionen in den letzten Wochen kein Geld verdienen. Der Dollar/Yuan Kurs bewegte sich kaum. Heute kam die Trendwende. Nach wochenlanger Ruhe handelt die Notenbank und wertet den Yuan auf einen Schlag um ein gutes Prozent auf.
Ein Prozent klingt nach wenig, doch wenn man die heutige Tageskerze auf dem Chart begutachtet, dann wirkt es wie ein großer Sprung. Der Eindruck täuscht nicht. Die Grafik zeigt die größten Aufwertungsbewegungen des Yuan seit 1981. Anfang der 80er Jahre gab es mehrere Bewegungen in der Größenordnung von 1 bis 2 %. Seit 1985 sind sie sehr rar gesät. Sie sind sogar so rar, dass Bewegungen von mehr als einem Prozent an einem Tag seither nur 3 Mal vorgekommen sind.
Die Aufwertung um mehr als 1 % an einem Tag ist ein Jahrzehntereignis. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir davon noch mehrere sehen werden. Die chinesische Notenbank hat vermutlich den Feiertag in den USA dazu genutzt, um ein dünneres Handelsvolumen für die Intervention zu nutzen.
Da der USD/CNY Kurs relativ stabil ist dürften sich viele Spekulanten mit hohen Hebeln im Markt bewegen. Die Notenbank könnte tatsächlich einige von ihnen schwer getroffen haben. Ein Ende des Abwertungsdrucks ist dennoch nicht in Sicht. Solange Chinas Außenhandel weiter in der Rezession steckt wird der Druck bleiben. Der Abwertungsdruck erfolgt auch nicht aufgrund von einzelnen Spekulanten, sondern vor allem, weil Chinesen selbst ihr Geld ins Ausland schaffen.
China kann gegen Spekulanten wettern und vorgehen, doch solange die Wohlhabenden des Landes ihre Kapitalflucht nicht stoppen, wird die Notenbank weiterhin Mühe haben den Yuan stabil zu halten.
Die Aufwertung könnte in den kommenden Tagen noch etwas weiter gehen. Das ermöglicht eventuell einen Einstieg in diesen Shorttrade.
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