Analysteneinschätzung
17:32 Uhr, 15.12.2014

Neue Dividendenpolitik von RWE: Versteckte Gewinnwarnung?

Die US-Investmentbank Merrill Lynch senkte ihr Anlageurteil für die Aktie von RWE und bewertet den Titel nun mit "Neutral".

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New York (BoerseGo.de) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch senkte ihr Votum für die Aktie von RWE und bewertet den Titel nun mit "Neutral".

Der Energieversorger hat eine neue Dividendenpolitik angekündigt. RWE plant künftig mehr 40 bis 50 Prozent seiner bereinigten Nettogewinne auszuschütten. Analyst Bisztyga von Merrill Lynch vermutet hinter der angekündigten Änderung eine versteckte Gewinnwarnung. RWE habe seine bisherige Dividendenpolitik gegen eine vagere ausgetauscht, urteilt Bisztyga. Die neue Richtlinie führe zu einer höheren Unsicherheit. „Seines Erachtens signalisiert dies, dass RWE kein Vertrauen mehr hat, das Konzernergebnis je Aktie über dem erforderlichen Niveau von 2,00 Euro zu stabilisieren, um eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie aufrecht zu erhalten", so Biaztyga. Er sieht eine 50-prozentige Gefahr einer Dividendenkürzung für 2014.

Laut RWE-Chef Terium hat die neue Berechnungsgrundlage einen stärkeren Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtlage des Unternehmens. Der Beschluss bedeute keine Festlegung, dass auch für 2014 eine Dividende von 1,00 Euro pro Aktie gezahlt werde. 2013 hatte RWE trotz Milliardenverlusten 1,00 Euro Dividende pro Anteilsschein ausgeschüttet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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