Fundamentale Nachricht
15:52 Uhr, 09.08.2018

Midland-Spread kollabiert weiter

Der texanische Midstream-Sektor bricht unter der Erdöl-Schwemme fast zusammen. Abhilfe ist frühestens ab 2019 in Sicht.

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Mit dem Artikel “Einfaches Geld” habe ich vor einigen Wochen beschrieben, wie sogenannte “Micro Shipper” die grassierenden Infrastrukturprobleme im Permian Basin für sich nutzen, um mittels einem fast todsicheren Trade Geld zu machen.

Das Stichwort hier an dieser Stelle ist “fast”, denn wie befürchtet hat dieser Handel genau dann aufgehört zu funktionieren als er publik wurde - eingefleischte Trader kennen das Prinzip.

Wie aus dem beigefügte Chart ersichtlich ist, wird Erdöl in Midland mittlerweile um 16 Dollar billiger verkauft wie der WTI-Benchmark, da die dringend nötige Pipeline-Infrastruktur trotz massiver Investitionen einfach nicht schnell genug an den Start kommt, um mit dem explosiv steigenden Output in Texas mitzuhalten.

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Die Erdölproduktion im Permian Basin wird bis 2020 auf mindestens 5,3 Mio bpd steigen, was die aktuelle Pipeline-Kapazität von nur rund 3 Mio bpd vollständig zum Kollabieren bringen würde.

Gegenwärtig wird deshalb die texanische Einöde mit einem riesigen Netzwerk an neuen Pipelines überzogen, welches ab 2019 das Defizit hoffentlich schrittweise beheben wird. Bis dahin wird der Midland /WTI-Spread wahrscheinlich weiter im tief negativen Bereich verharren.

Ausblick: In einem zukünftigen Rohstoff-Artikel werde ich vielleicht auch bald den nächsten Flaschenhals beschreiben, der enstehend wird sobald die Flut an texanischem Öl sich in die Pipelines entladen wird.

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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