Medien: Kernenergierückstellungen bei RWE und E.ON deutlich zu niedrig
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Düsseldorf (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der WGZ Bank stufen die E.ON-Aktie bei einem neuen Kursziel von 8,00 (alt: 9,40) Euro von „Halten“ auf „Verkaufen“ ab. Das Votum für die RWE-Stammaktie lautet bei einem neuen Kursziel von 10,50 (alt: 15,00) Euro nun ebenfalls „Verkaufen“ (alt: „Halten“).
Wie mehrere Medien berichteten, hat der Gutachten-Entwurf der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton ergeben, dass die Kernenergierückstellungen der deutschen Kernenergiebetreiber - im Extremszenario (d.h. negative Realzinsen) - um rund 30 Milliarden Euro zu niedrig sein sollen (bisher gebildet: rund 39 Mrd. Euro; davon E.ON: 16,6 Mrd. und RWE 10,4 Mrd.; verwendeter Abzinsungssatz: 4,6 - 4,7%; Rendite 30-jähriger Bundesanleihe: 1,4%).
Die Rheinische Post schrieb, dass E.ON ca. 9 bis 12 Mrd. Euro und RWE 7,5 bis 10 Milliarden Euro zusätzliche Rückstellungen bilden müsste. Die Analysten der WGZ Bank hatten bisher mit zusätzlich 4,1 bzw. 2,6 Milliarden Euro kalkuliert. Eine massive Aufstockung der Rückstellungen wäre ein weiterer „Angriff" auf die ohnehin schon schwachen Bilanz- und Verschuldungskennzahlen der Energieversorger (zusätzlicher Ratingdruck), befürchten die Bankanalysten.
Im Falle RWEs drohten zudem Probleme seitens der EU-Kommission, da die Bundesregierung Braunkohlekraftwerke bevorzugt in die Reserve aufnehmen wolle. Mit einer Streubesitz-Marktkapitalisierung von nur noch rund 5 Milliarden Euro drohe der RWE-Stammaktie über kurz oder lang auch der DAX-Abstieg. Sollten die Kernenergierückstellungen tatsächlich massiv erhöht werden müssen, halte man auch eine Kapitalerhöhung für wahrscheinlich, so die Analysten. Auch bei E.ON sei eine Kapitalerhöhung wir nicht mehr auszuschließen. Zudem werde angezweifelt, ob die vergangene Woche abermals bestätigte Dividendenpolitik (für 2015: 0,50 Euro je Aktie) noch tragfähig sei.
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