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11:40 Uhr, 25.08.2022

EU will Dringlichkeitssitzung zu Strompreisen abhalten

In der Europäischen Union gibt es Gedankenspiele, eine Preisobergrenze für Strom einzuführen. Bewegt sich was in Brüssel?

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Die Energieminister der Europäischen Union werden nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg möglicherweise eine Dringlichkeitssitzung abhalten, um über den starken Anstieg der Strom- und Gaspreise zu beraten. Die Tschechische Republik, die derzeit den EU-Vorsitz innehat, erwäge die Einberufung eines Treffens, um die Idee einer Deckelung der Strompreise zu erörtern, berichtete die Agentur unter Berufung auf Aussagen des Industrieministers des Landes, Jozef Sikela. Die Tschechen würden eine EU-weite Preisobergrenze vorschlagen, hieß es weiter.

Europa hat mit der schlimmsten Energiekrise seit Jahrzehnten zu kämpfen. Die steigenden Gas- und Stromkosten treiben die Inflation in die Höhe und drohen, die Volkswirtschaften in die Rezession zu ziehen. Die europäischen Strompreise sind in den letzten Wochen vor allem deshalb in die Höhe geschnellt, weil Russland nach dem Einmarsch in der Ukraine seine Gaslieferungen gekürzt hat. Deutschland beispielsweise hatte rund 15 Prozent seines Strommixes aus Gas bezogen. „Wenn man einen europäischen Markt und ein Problem für ganz Europa hat, dann ist es am einfachsten, eine Lösung auf europäischer Ebene zu suchen", zitiert Bloomberg Sikela. „Wir müssen sehen, ob diese Situation anhält und weiter eskaliert."

In Bezug auf das in Rede stehende Ministertreffen sagte der französische Regierungssprecher Olivier Veran am Mittwoch gegenüber Reportern, dass Frankreich „im Allgemeinen" mit der Energiepolitik der EU übereinstimme. Er betonte jedoch, dass dies nicht unbedingt bedeute, dass Paris die „Logik" einer europäischen Energiepreisobergrenze unterstützen werde. Frankreichs Situation unterscheide sich von der anderer europäischer Länder dank staatlicher Maßnahmen, die dem Land einen besseren Schutz gegen die Inflation geboten hätten, so Veran.

Nach den Worten von E.ON-Vorstandschef Leonhard Birnbaum müssen sich die Verbraucher in Deutschland auf dauerhaft hohe Energiepreise einstellen. „Ich rechne nicht damit, dass wir zu den Preisen vor der Krise zurückkommen", sagte Birnbaum auf dem „Deutschen Energierechtstag 2022" in Essen. Er warnte zudem davor, den Blick nur auf die Gaspreise zu verengen. Die Strompreise seien ebenfalls stark gestiegen. Sie hätten 600 Euro pro Megawattstunde erreicht. Vor einem Jahr lag der Preis noch bei rund 100 Euro.

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