Market Insights: Nach dem Erreichen dieser Marke gab es niemals ein neues Tief
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Die ersten 100 Tage Trump? Tja, bei Donald Trump lief’s diesmal anders. Statt Aufbruchsstimmung gab’s eine Bauchlandung – mit Ansage. Denn was Anleger seit dem 20. Januar erleben, fühlt sich eher an wie eine emotionale Achterbahnfahrt mit rostigen Sicherheitsbügeln.
Die ersten 100 Tage – oft als Barometer für den politischen Kurs gefeiert – glichen diesmal einem Stresstest für Wirtschaft, Märkte und internationale Beziehungen. Und das ist keine Übertreibung: Der S&P 500 verlor in nur wenigen Wochen fast 19 % – einer der rasantesten Kursstürze der Börsengeschichte. Ein solch desaströser Start? Den gab es zuletzt unter Nixon, Anfang der 70er.

Was steckt hinter diesen Turbulenzen? Ein Wort reicht: Unsicherheit. Trump feuerte aus allen Richtungen – neue Zölle hier, gekippte Handelsverträge dort, dazu das Schreckgespenst der Stagflation. Kein Wunder, dass Investoren nervös wurden und CEOs in Earnings Calls mehr Fragen als Antworten hatten.
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Einige mögen sagen: Das ist doch alles nur Politik. Aber jeder Investor weiß – die Märkte hassen nichts mehr als Unklarheit. Und genau davon gab es in den letzten Wochen mehr als genug. Dass das Weiße Haus zwischenzeitlich auf die Bremse trat und mit einem 90-Tage-Zollstopp versuchte, die Wogen zu glätten, war kaum mehr als ein Notnagel. Die Börse beruhigte sich – doch der politische Preis? Trumps Zustimmungsrate rutschte auf ein Rekordtief von 39 %. Schlechter war nur noch… niemand in den letzten acht Jahrzehnten.
Und dennoch: Während die Realität noch im Krisenmodus verharrt, tun die Märkte, was sie immer tun – sie blicken nach vorn. Sie fragen nicht: Wie schlimm ist es gerade? Sondern: Wie könnte es bald besser werden? Genau deshalb steigen Aktien oft dann, wenn alles andere noch fällt. Klingt paradox? Ist es auch. Und doch funktioniert Börse genau so – wie ein Barometer für Hoffnung, nicht für Ist-Zustände.
📌 Der April 2025 geht als einer der stärksten Monats-Reversals in die Marktgeschichte ein
Nehmen wir den April: Der S&P 500 lag zwischenzeitlich über 11 % im Minus, konnte sich jedoch bis Monatsende um mehr als 10 % vom Tief erholen. Wie die Tabelle zeigt, gab es seit 1950 nur acht vergleichbare Fälle. In 100 % dieser Fälle notierte der Index zwölf Monate später im Plus, mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von über 18 %. Auch kurzfristig war die Bilanz überwiegend positiv – nach drei Monaten lag der Markt in zwei Drittel der Fälle höher.

Wer hinsah, sah einen Markt, der wieder zu unterscheiden lernt: zwischen Substanz und Schein, zwischen Zahlen, die wirklich überraschen – und solchen, die nur schön verpackt sind. Auffällig: Anleger feiern positive Überraschungen wieder. Noch vor wenigen Monaten hätte ein solides Quartalsergebnis kaum jemanden beeindruckt – zu hoch waren die Erwartungen, zu überhitzt die Kurse. Heute? Wird guter Newsflow mit kräftigen Kursgewinnen belohnt. Der Reset wirkt.
Was lernen wir aus diesen 100 Tagen? Vielleicht dies: Märkte sind keine Maschinen. Sie antizipieren. Anleger, die nur auf das Hier und Jetzt schauen, könnten leicht den Moment verpassen, in dem sich das Blatt wendet. Denn manchmal beginnt die Erholung nicht mit einem Feuerwerk, sondern mit einem leisen Aufatmen.
Markttechnik, Saisonalität und Sentiment
📌 Längste Gewinnserie seit 2004
Der S&P 500 hat am vergangenen Freitag zum neunten Mal in Folge zugelegt – das ist die längste Gewinnserie seit 2004. Die Daten zeigen: In 80 % der Fälle lag der Index drei Monate später im Plus, in 88 % der Fälle nach sechs Monaten – und nach einem Jahr waren die Renditen in drei von vier Fällen sogar deutlich über 20 %. Der aktuelle Anstieg reiht sich damit in ein starkes historisches Muster ein, das auf eine Trendumkehr und nicht bloß eine Bärenmarktrally hindeutet.

📌 Der jüngste Rückgang der erwarteten Gewinne im S&P 500 wirkt auf den ersten Blick dramatisch, aber der ...
... genaue Blick zeigt: Der Großteil des Rückgangs stammt aus dem Energiesektor. Laut aktueller Daten sind 26 % des EPS-Rückgangs seit dem jüngsten Markthoch auf den Energiesektor zurückzuführen. Bereinigt um diesen Effekt zeigt sich ein deutlich robusteres Bild: Die erwarteten Gewinne des restlichen Index sind weniger als 1 % gefallen.

📌 Nach dem Erreichen dieser Marke gab es niemals ein neues Tief
Historisch betrachtet war die Rückeroberung von 50 % eines Bärenmarkts ein verlässlicher Wendepunkt.
Seit 1956 hat der S&P 500 nach dem Erreichen dieser Marke niemals ein neues Tief gesehen – mit einer einzigen Ausnahme: 2022, als Jerome Powell in Jackson Hole mit seiner "mehr Schmerz"-Rede die Märkte nochmals unter Druck setzte. In allen anderen Fällen stieg der Index in den folgenden zwölf Monaten in 100 % der Fälle weiter – im Schnitt um 19,3 %. Die aktuelle Lage erinnert daher weniger an ein Zwischenhoch und mehr an einen echten Trendwechsel.

📌 Korrekturen, die schnell kommen, enden oft ebenso schnell
Historische Daten zeigen, dass die schnellsten Einbrüche von Allzeithochs bis zur 10 -Marke im S&P 500 im Schnitt solide Rebounds nach sich zogen. So lagen die Renditen drei Monate später bei durchschnittlich 7,5 %, nach einem Jahr sogar bei 13,7 % – mit einer Trefferquote von über 80 %. Die aktuelle Korrektur im Februar/März 2025, die in nur 16 Handelstagen vollzogen war, reiht sich damit nahtlos in dieses Muster ein. Der Markt scheint bereits auf Erholungskurs – ganz nach dem Motto: Je schneller der Rutsch, desto kräftiger das Comeback.

📌 Sell in June?
"Sell in May and go away"? Die Statistik spricht eine andere Sprache. In neun der letzten zehn Jahre legte der S&P 500 im Mai zu – im Schnitt um 0,9 %, der Median lag sogar bei 1,1 %. Selbst in durchwachsenen Börsenjahren wie 2020 oder 2024 lieferte der Mai starke Renditen von 4,5 bzw. 4,8 %. Lediglich 2019 bildete eine klare Ausnahme mit einem Rückgang von -6,6 %.
Wer also reflexartig im Frühjahr die Reißleine zieht, könnte attraktive Einstiegschancen verpassen. Vielleicht sollten wir die Börsenregel umschreiben: Nicht "Sell in May", sondern eher "Sell in June" – zumindest laut Datenlage.

📌 Saisonalität in US-Wahljahren
Der Mai zählt in US-Wahljahren traditionell zu den stärkeren Börsenmonaten. Die durchschnittliche Mai-Rendite in Post-Election Jahren liegt bei rund 1,6 % – damit ist er der viertbeste Monat im Jahresverlauf. Während saisonale Schwächephasen meist ab Juni einsetzen, zeigt der Mai regelmäßig positive Dynamik – vor allem, wenn politische Unsicherheiten nach einer Wahl vorerst vom Tisch sind. Also auch hier: eher Juni.

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📌 2025 zählt bislang zu den volatilsten Börsenjahren der jüngeren Geschichte
In rund 23 % aller Handelstage bewegte sich der S&P 500 intraday um mindestens 2 % – das entspricht etwa einer Schwankung pro Woche. Damit liegt die aktuelle Volatilität deutlich über dem historischen Durchschnitt von zweimal pro Monat und nur knapp hinter Extremjahren wie 2022 (29 %) oder Krisenjahren wie 2008.
Der April ist damit laut Bloomberg der drittvolatilste Monat aller Zeiten – nach Oktober 2008 und März 2020.

Spannende Earnings diese Woche

📅 Am Montag:
☀️ Berkshire Hathaway, BioNTech, Loews, ON Semiconductor
🌙 Palantir, Vertex Pharmaceuticals, Ford, Realty Income, Clorox, Hims & Hers Health, Upwork
📅 Am Dienstag geht es weiter mit:
☀️ Ferrari, TransDigm, Zoetis, Fastenal, Datadog, MTU Aero Engines, GlobalFoundries, Continental, FMC, Covestro, Vestas Wind Systems, Rational, Zalando, Scout24, Redcare Pharmacy, DigitalOcean, Hugo Boss, TeamViewer, Lemonade, Kontron, Ecotec, UFP Technologies, Xometry, Elmos Semiconductor
🌙 AMD, Arista Networks, Coupang, Electronic Arts, Super Micro Computer, Kinross Gold, Vivian Health, Wynn Resorts, Klaviyo, Tempus AI, Qualys, Coty, Upstart, Redfin
📅 Zur Wochenmitte warten:
☀️ Novo Nordisk, Uber, Walt Disney, Zurich Insurance, SoftBank, UniCredit, Siemens Healthineers, Emerson Electric, AmerisourceBergen, BMW, Vistra Energy, Ahold Delhaize, Wolters Kluwer, Barrick Gold, Rockwell Automation, Vonovia, Veolia, Fresenius, Ørsted, Trimble, Unity Software, Hensoldt, MarketAxess, Auto1, Tomra, Jungheinrich, Steve Madden
🌙 Arm, Costco, AppLovin, DoorDash, Fortinet, Axon, Occidental Petroleum, Corteva, Carvana, Zillow, Paycom Software, Curtiss-Wright, Houlihan Lokey, Skyworks Solutions, Kyndryl, Dutch Bros, Qiagen, IonQ, Blue Owl Capital, Symbotic, Marqeta, GoodRx
📅 Am Donnerstag folgen:
☀️ Toyota, Anheuser-Busch, MercadoLibre, Shopify, ConocoPhillips, Nintendo, Brookfield, Siemens Energy, Rheinmetall, Takeda, Heidelberg Materials, Amadeus Fire, Swisscom, Daikin, Leonardo, Henkel, Maersk, Warner Bros. Discovery, Nippon Steel, Royalty Pharma, UMC, Genmab, Prysmian, Knorr-Bremse, Emap, Crocs, Puma, Aurubis, Ströer, Tecnoglass, Lanxess, Peloton, Yeti
🌙 McKesson, Enel, Cloudflare, Coinbase, HubSpot, The Trade Desk, Microchip Technology, Toast, Expedia, Akamai, Affirm, Pinterest, DraftKings, Texas Roadhouse, Rocket Lab, Dropbox, Paramount, Illumina, Lyft, Bill.com, Grindr, JFrog, Compass, MP Materials, TransMedics, SoundHound AI, EverCommerce, Sweetgreen, Innodata
📅 Zum Wochenabschluss:
☀️ TSMC (Umsatzupdate Monat April), Commerzbank, Bechtle, PNE
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Ich wünsche euch einen erfolgreichen Wochenstart! Euer Valentin
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