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10:28 Uhr, 14.07.2020

Mais/Soja: Preise sinken trotz schlechterer Pflanzenbewertung

Der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Maispflanzen hat sich laut US-Agrarbehörde im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 69 Prozent verringert. Bei Sojabohnen verschlechterte sich der Zustand um drei Punkte auf 68 Prozent.

Erwähnte Instrumente

  • Mais
    ISIN: XC000A0AEZE1Kopiert
    Kursstand: 327,06 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Soja
    ISIN: US12492A1079Kopiert
    Kursstand: 870,39 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Erwartung hoher US-Maiserträge ist der Hauptgrund für die nach unten gerichtete Preisentwicklung der letzten Tage. Allenfalls gebremst wurde der Optimismus von dem gestern erschienenen Pflanzenzustandsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Demnach habe sich der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Maispflanzen im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 69 Prozent verringert. Dennoch habe Mais im Dezember-Kontrakt nochmals 2,4 Prozent im Minus bei 336,5 US-Cent je Scheffel geschlossen, heißt es weiter.

„Bei Sojabohnen verschlechterte sich der Pflanzenzustand sogar um drei Punkte auf 68 Prozent. Dennoch habe auch hier der Preis leicht im Minus geschlossen. Sollte sich die Bewertung weiter verschlechtern, würde dies wohl für höhere Preise sorgen, nachdem diese auch auf die neuen USDA-Prognosen Ende letzter Woche negativ reagiert hätten. Dabei waren die kleine Senkung der US-Sojabohnennachfrage 2019/20, die durch den Lagerbericht von Ende Juni notwendig geworden ist, und die marginale flächenbedingte Anhebung der US-Ernteerwartung für 2020/21 wenig überraschend“, so Helbing-Kuhl.

Die größte Änderung sei gewesen, dass Brasiliens Ernte 2019/20 um zwei Millionen auf 126 Millionen Tonnen angehoben worden sei, die Exporte sogar um vier Millionen auf 89 Millionen Tonnen. Vor allem von dort sei die Ware gekommen, die im Juni Chinas Sojabohnenimporte auf einen neuen Rekord von über elf Millionen Tonnen steigen lassen habe. 2020/21 solle aber die Konkurrenz aus den USA steigen. Sowohl wegen der dort im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Ernte als auch wegen des US-chinesischen Handelsabkommens sollen deren Exporte laut USDA von mageren 45 Millionen Tonnen auf rund 56 Millionen Tonnen zulegen, heißt es weiter.

„Wenn es denn so weit kommt. Denn der Tonfall zwischen den USA und China ist harsch und an Themen für Streit mangelt es nicht (Konkurrenz im Hochtechnologiebereich, Corona, Hongkong…). Darüber kann auch die zuletzt hohe Nachfrage Chinas nach US-Mais nicht hinwegtäuschen (am Freitag meldete das USDA so hohe Käufe wie zuvor nur einmal in der Geschichte an einem einzelnen Tag). Über ein zweites Handelsabkommen denken die USA nach Worten ihres Präsidenten derzeit nicht einmal nach“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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