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10:30 Uhr, 24.08.2020

Mais: Abwärtsrisiken für die US-Ernte nehmen zu

Das US-Landwirtschaftsministerium dürfte seine Erwartung einer Mais-Rekordernte laut Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl angesichts der Schäden, die der Sturm Derecho vor allem in Iowa angerichtet hat, im nächsten Bericht einkassieren.

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  • Mais
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die „crop tour“ genannten Begutachtungsreisen durch die US-Anbaugebiete zeigen inzwischen auch ein klareres Bild der Zerstörungen, die der Sturm Derecho vor allem in Iowa angerichtet hat. Dort war mit 14 Millionen Morgen gut die Hälfte der Agrarfläche betroffen, auch die Maisfläche, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Immerhin sei Iowa die Nummer Eins unter den US-Maisanbaustaaten. Wäre in Iowa tatsächlich die gesamte Ernte der betroffenen Maisfläche verloren, würde dies Schätzungen zufolge bis zu 1,4 Milliarden Scheffel oder rund 35 Millionen Tonnen kosten – eine massive Zahl bei einer bisher vom US-Landwirtschaftsministerium mit 388 Millionen Tonnen rekordhoch erwarteten US-Maisproduktion, heißt es weiter.

„So schlimm wird es freilich nicht kommen, denn der Zustand der betroffenen Felder soll sehr unterschiedlich sein. In Iowa und in Illinois, das ebenfalls vom Sturm getroffen wurde, ist es zusätzlich auch zu trocken, ohne dass die Vorhersagen für die nächsten Tage Besserung erwarten ließen. Um auch hier wieder Iowa exemplarisch heranzuziehen: Im US-Dürremonitor wurden Mitte August 80 Prozent der Flächen als ungewöhnlich trocken, 18 Prozent sogar als von schwerer Dürre betroffen klassifiziert“, so Helbing-Kuhl.

So schätzten denn die Experten der „crop tour“ das Ertragspotenzial in vielen Gegenden Iowas deutlich geringer ein als im Vorjahr und auch im Durchschnitt der letzten Jahre. Auch wenn für andere Staaten wie Ohio und South Dakota, aber auch Nebraska und Indiana, hohe Ertragspotenziale gemeldet würden und darauf hingewiesen werde, dass erst bei der Ernte – die im September starte – Klarheit herrschen werde: Das US-Landwirtschaftsministerium dürfte seine Erwartung einer Rekordernte im nächsten Bericht einkassieren, heißt es weiter. „Denn größer als die drei Millionen Tonnen, die die jetzige Schätzung vom bisherigen Rekord des Jahres 2016/17 trennen, dürften die Schäden allemal sein“, so Helbing-Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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