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14:36 Uhr, 21.01.2021

Londoner Metallbörse macht "The Ring" dicht

Die LME war der letzte Mohikaner unter den Börsen, wo noch „auf Zuruf“ gehandelt wurde. An der New Yorker Warenterminbörse Mercantile Exchange nahmen die letzten schreienden Händler bereits vor fünf Jahren ihren Hut.

London (Godmode-Trader.de) - Damit endet eine über 140 Jahre andauernde Tradition: An der Londoner Metallbörse ist nun Schluss mit in Computerzeiten schon anachronistisch anmutenden lauten Rufen und Schreien der Händler. Der ringförmige Raum, „The Ring“, in dem Händler „auf Zuruf“ kauften und verkauften, wird nun geschlossen.

Kein diffuses Diskutieren und Verhandeln mehr über Preise, Mengen und Termingeschäfte mit Industriemetallen wie Kupfer. Seit Gründung im Jahre 1877 war „der Ring“ der Mittelpunkt des Geschehens bei der 2012 vom Hongkonger Börsenbetreiber HKEX übernommenen London Metal Exchange. Letztlich hat die Tradition auch wegen Corona so ein schnelles Ende gefunden: Wegen der Infektionsgefahr der dicht beieinander stehenden Händler im Pulk hat die Börse den Handelssaal im vergangenen Jahr bereits dicht gemacht. Nun hat sie entschieden, diesen endgültig und dauerhaft zu Grabe zu tragen. Der Handel erfolgt künftig nur noch auf elektronischem Wege, sprich lautlos.

Die LME war der letzte Mohikaner unter den Börsen, wo noch „auf Zuruf“ gehandelt wurde. An der New Yorker Warenterminbörse Mercantile Exchange nahmen die letzten schreienden Händler bereits vor fünf Jahren ihren Hut.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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