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15:28 Uhr, 19.01.2017

EZB-Liveticker: Draghi verteidigt lockere Geldpolitik

Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflation ist laut Draghi weiter eine "sehr akkommodierende" Geldpolitik in der Eurozone notwendig. Die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone sei auch im Interesse Deutschlands, betonte Draghi mit Blick auf seine deutschen Kritiker.

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Fazit: EZB-Präsident Mario Draghi hat die lockeren Geldpolitik der EZB gegen die zunehmende Kritik insbesondere aus Deutschland verteidigt. Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone sei auch im Interesse Deutschlands, betonte Draghi. Trotz des jüngsten Anstiegs der Inflation sei weiter eine "sehr akkommodierende Politik nötig, um einen nachhaltigen Anstieg der Inflation in einen Bereich zu ermöglichen, der mit Preisstabilität im Einklang steht", betonte Draghi auf der Pressekonferenz. Die Geldpolitik der EZB müsse sich an der ganzen Eurozone orientieren und nicht ausschließlich an Deutschland. Der jüngste Anstieg der Inflationsrate sei vor allem auf Basiseffekte und die stärker als erwartet ausgefallene Erholung der Ölpreise zurückzuführen, so Draghi. Es gebe "keine überzeugenden Anzeichen für einen Aufwärtstrend" bei der Kerninflation, bei der die stark schwankenden Energiepreise nicht berücksichtigt werden. Es könne aber sein, dass Inflationsrate auch in der Zukunft stärker steige, als dies bisher erwartet worden sei. Gleichzeitig bekräftigte Draghi, dass der EZB-Rat bereit sei, alle verfügbaren Instrumente zu nutzen, sollte sich der Ausblick wieder eintrüben. Dann könnten die Wertpapierkäufe auch wieder ausgeweitet werden.

15:45 Uhr: Käufe von Anleihen mit einer Rendite unterhalb des Einlagesatzes von aktuell minus 0,4 Prozent wird es nur bei Staatsanleihen geben, nicht aber bei Covered Bonds, Unternehmensanleihen oder Kreditverbriefungen (ABS). Dies hat der EZB-Rat entschieden. In jedem Land sollen dabei zunächst Anleihen gekauft werden, die über dem Einlagensatz rentieren. Nur wenn die EZB bei solchen Käufen die selbst aufgestellten Regeln zum Emittenten- und Emissionsvolumen verletzen würde, werden künftig auch Anleihen mit einer niedrigeren Rendite gekauft. "Das bedeutet, dass die Menge der unterhalb des Einlagensatzes gekauften Papiere von Land zu Land variieren wird. Außerdem kann sich das Volumen dieser Ankäufe im Zeitverlauf in dem Maße ändern, wie sich das Verhältnis von Marktzinsen zu Einlagensatz ändert", teilte die EZB in ihrer um 15.30 Uhr veröffentlichten Pressemitteilung mit.

15:17 Uhr: Die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Draghi ist zu Ende.

15:15 Uhr: Das Niedrigzinsversprechen (forward guidance) hat laut Draghi ganz erheblich zur Erholung beigetragen.

15:14 Uhr: Draghi begründet die im Dezember beschlossene Reduzierung des Volumens des Anleihekaufprogramms mit dem wirtschaftlichen Ausblick. Es habe sich um eine "Rekalibrierung" und nicht um den Beginn eines Zurückfahrens der Anleihekäufe ("Tapering") gehandelt, bekräftt Draghi. Was man in Zukunft tun werde, stehe heute noch nicht fest.

15:13 Uhr: Die EZB-Geldpolitik hat nach Einschätzung von Draghi durch eine Verbesserung der Finanzierungsbedingungen ganz erheblich zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Eurozone beigetragen. Aber wahrscheinlich hätten auch noch andere Faktoren beigetragen.

15:11 Uhr: Man habe in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen, dass man bereit sei, unabhängig zu handeln und nur vom eigenen Mandat eingeengt werde, so Draghi.

15:10 Uhr: "Wir sehen die Schuldenlast keines Landes als untragbar an", sagt Draghi.

15:08 Uhr: Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone ist auch im Interesse Deutschlands, betont Draghi erneut. Je weiter sich die Erholung fortsetze, desto mehr könnten die Zinsen auch wieder steigen.

15:07 Uhr: Die EZB rechnet damit, dass sich die Inflationsraten zwischen Deutschland und anderen Ländern annähern werden, so Draghi. Die Geldpolitk der EZB orientiere sich an der ganzen Eurozone, nicht an Deutschland.

15:06 Uhr: Ein stärkerer Lohnanstieg könne dabei helfen, die Inflationsziele zu erreichen, so Draghi. Es müsse aber auch die Produktivität im Auge behalten werden.

15:05 Uhr: Es könne sein, dass die Inflation stärker ansteige als dies bisher von der EZB erwartet worden sei, gibt Draghi zu.

15:04 Uhr: Der Anstieg der Inflation im Dezember war vor allem auf Basiseffekte und die stärker als erwartet ausgefallene Erholung der Ölpreise zurückzuführen, so Draghi.

15:00 Uhr: Das Risiko der Deflation ist praktisch verschwunden und die Finanzierungsbedingungen haben sich verbessert, so Draghi.

14:57 Uhr: Die Entscheidung der EZB, das Volumen der Anleihekäufe im April zu reduzieren, war kein "Tapering", betont Draghi erneut. Man habe nicht über ein Zurückfahren der lockeren Geldpolitik geredet. Man sei noch nicht an dem Punkt, an dem man über ein Zurückfahren der Geldpolitik reden müsse, so Draghi, auch wenn der Punkt "wahrscheinlich irgendwann" kommen werde.

14:55 Uhr: Äußerungen von Donald Trump will Draghi nicht kommentieren. Man müsse die konkrete Ausgestaltung der Politik abwarten, so Draghi.

14:54 Uhr: Angesprochen auf die Kritik aus Deutschland betont Draghi, dass die Zinsen heute niedrig sein müssten, damit sie künftig wieder steigen könnten. Denn nur bei einem niedrigen Zinsumfeld werde sich die Wirtschaft weiter erholen. Die Erholung der Wirtschaft in der Eurozone sei im Interesse aller, inklusive Deutschland, so Draghi. Man müsse einfach Geduld haben.

14:51 Uhr: Das stabile Wachstum, die zunehmende Inflation und der Rückgang der Arbeitslosigkeit zeigen, dass die Geldpolitik der EZB seit 2014 erfolgreich war, so Draghi.

14:50 Uhr: Der EZB-Rat war heute generell der Meinung, dass die Entscheidungen vom Dezember richtig waren. Es sei zudem zunehmend klar, dass die lockere Geldpolitik der EZB erfolgreich sei, so Draghi.

14:49 Uhr: Man sei zuversichtlich, dass die EZB-Anleihekäufe weiter problemlos verlaufen werden. Man sei aber auch bereit Details anzupassen, falls dies notwendig werden sollte, so Draghi.

14:47 Uhr: Draghi betont dass die EZB-Geldpolitik mittelfristig ausgerichtet sei, die Geldpolitik nur zurückgefahren werden könne, wenn die Erholung stabil und sich selbst tragend sei, also auch ohne EZB-Unterstützung auskomme. Außerdem sei die Geldpolitk an der gesamten Eurozone ausgerichtet.

14:45 Uhr: Es sei sehr früh, um zu Trumps Politik Bezug zu nehmen, so Draghi. Die G20-Staaten hätten sich darauf verständigt, die Wechselkurse nicht gezielt zu beeinflussen. Der Wechselkurs des Euro sei kein Politikziel der EZB.

14:44 Uhr: Der EZB-Rat hat nicht darüber diskutiert, die lockere Geldpolitik zurückzufahren, so Draghi.

14:42 Uhr: EZB-Präsident Mario Draghi hat das Verlesen seines Statements beendet. Die Fragerunde beginnt.

14:40 Uhr: Die Bedingungen in der Eurozone rechtfertigen weiter einen "sehr hohen Grad an geldpolitischer Akkommodierung", so Draghi. Andere Politikfelder müssten aber ihren Beitrag leisten, z.B. über Strukturreformen.

14:39 Uhr: Die Kreditnachfrage zeigt einen robusten Anstieg, so Draghi.

14:37 Uhr: Die Wachstumsrisiken sind laut Draghi weiter abwärts gerichtet, auch wenn es global Anzeichen für eine etwas stärkere Wachstumsdynamik gebe.

14:36 Uhr: Wegen des Anstiegs der Ölpreise dürfte die Inflation weiter zulegen, so Draghi. Der zugrundeliegende Preisdruck sei aber weiter gering. Hier werde es nur zu einem langsamen Anstieg kommen.

14:35 Uhr: Die EZB ist bereit, falls notwendig alle verfügbaren Instrumente einzusetzen, um die Geldpolitik gegebenenfalls weiter zu lockern, so Draghi.

14:34 Uhr: Die Inflation ist zwar zuletzt angestiegen, der zugrundeliegende Preisdruck ist laut Draghi aber weiter gering. Die Entscheidungen im Dezember waren notwendig, um die sehr positiven Finanzierungsbedingungen in der Eurozone beizubehalten, so Draghi.

14:33 Uhr: Die EZB hatte im Dezember beschlossen, künftig wenn nötig auch Anleihen mit einer niedrigeren Rendite als dem Einlagezins (derzeit minus 0,4 Prozent) zu kaufen. Details dazu wird die EZB heute um 15.30 Uhr veröffentlichen, so Draghi.

14:32 Uhr: Draghi bekräftigt dass die Leitzinsen für längere Zeit auf dem aktuellen Niveau oder darunter bleiben.

14:31 Uhr: Die Pressekonferenz hat begonnen. EZB-Präsident verliest zunächst die geldpolitischen Beschlüsse (siehe Posts ab 13:45 Uhr).

14:29 Uhr: Die EZB-Pressekonferenz kann hier live verfolgt werden.

14:07 Uhr: Um 14:30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi. Mit Spannung wird erwartet, wie Draghi auf die zunehmende Kritik an der ultralockeren Geldpolitik reagiert. Nach dem deutlichen Anstieg der Inflationsrate in der Eurozone auf 1,1 Prozent im Dezember von 0,6 Prozent im Vormonat hatten vor allem Ökonomen aus Deutschland gefordert, die Anleihekäufe zurückzufahren und mittelfristig die Zinsen wieder anzuheben.

13:54 Uhr: Link: Die geldpolitischen Entscheidungen der EZB

13:52 Uhr: Der EZB-Rat ist weiter bereit, die Wertpapierkäufe wieder auszuweiten, sollte dies notwendig werden. "Sollte sich der Ausblick eintrüben oder sollten die Finanzierungsbedingungen nicht mehr mit einem weiteren Fortschritt hin zu einer nachhaltigen Korrektur der Inflationsentwicklung im Einklang stehen, so ist der EZB-Rat bereit, das Programm im Hinblick auf Umfang und/oder Dauer auszuweiten", heißt es in den geldpolitischen Entscheidungen der EZB.

13:49 Uhr: Die EZB bekräftigt, dass die Anleihekäufe bis März 2017 im Volumen von 80 Mrd. Euro fortgesetzt werden und per April 2017 auf monatlich 60 Mrd. Euro reduziert werden. Dies war beim Zinsentscheid im Dezember so entschieden worden. " Der Nettoerwerb von Vermögenswerten soll ab April 2017 bis Ende Dezember 2017 oder erforderlichenfalls darüber hinaus im Umfang von monatlich 60 Mrd. Euro erfolgen und in jedem Fall so lange, bis der EZB-Rat eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht." Die Reinvestition fällig werdender Anleihen wird fortgesetzt.

13:46 Uhr: Die EZB bestätigt ihr Niedrigzinsversprechen. Die Leitzinsen sollen für eine längere Zeit auch über das Ende des Anleihekaufprogramms hinaus auf dem aktuellen Niveau oder darunter liegen.

13.45 Uhr: Die EZB belässt den Leitzins in der Eurozone wie erwartet unverändert. Der sogenannte Hauptrefinanzierungssatz bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 %, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. Auch beim sogenannten Einlagensatz (derzeit -0,4 %, "Strafzins für die Banken") und beim sogenannten Spitzenrefinanzierungssatz (0,25 %) gibt es keine Veränderungen. Das Anleihekaufprogramm soll wie beim letzten Zinsentscheid beschlossen bis mindestens Dezember 2017 laufen.

13:40 Uhr: Nach den geldpolitischen Entscheidungen beim letzten Zinsentscheid sind die Markterwartungen klar: Heute wird es zu keiner Veränderung der EZB-Geldpolitik kommen. Beim letzten Zinsentscheid am 8. Dezember hatte die EZB eine Verlängerung ihres Anleihekaufprogramm bis mindestens Dezember 2017 beschlossen. Gleichzeitig wurde aber entschieden, das Volumen der Anleihekäufe per April 2017 von 80 Milliarden Euro pro Monat auf 60 Milliarden Euro pro Monat zu reduzieren.

13:35 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker zum EZB-Zinsentscheid. Der Zinsentscheid wird um 13.45 Uhr veröffentlicht, die Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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