Linde AG: Zustimmung wichtiger Wettbewerbshüter steht noch aus
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Im ersten Halbjahr ging der Umsatz des Gaseherstellers Linde um 3,3 Prozent auf 8,640 Mrd. Euro zurück. Bereinigt um Effekte aus Wechselkursveränderungen und der Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 ergab sich ein Anstieg um 4,7 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) stieg um 3,5 Prozent auf 2,210 Mrd. Euro, was einer Margenausweitung von 23,9 auf 25,6 Prozent entspricht. Das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter verbesserte sich um 37,0 Prozent auf 811 Mio. Euro.
Den Ausblick für das Gesamtjahr 2018 bestätigte der Vorstand erneut. Der Umsatz soll (währungsbereinigt) mindestens das Vorjahresniveau erreichen, kann aber auch um bis zu 4 Prozent steigen. Beim operativen Ergebnis wird (währungsbereinigt) eine Veränderung um 0 bis 5 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau erwartet. Der Ausblick berücksichtigt nicht die angestrebte Fusion mit Praxair, von deren Abschluss weiter für das zweite Halbjahr 2018 ausgegangen wird. Um die dafür erforderlichen kartellrechtlichen Freigaben zu erreichen, hat sich Linde zum Verkauf des überwiegenden Teils des Gasegeschäfts in Nordamerika und einzelner Geschäftsaktivitäten in Südamerika verpflichtet. Praxair hat eine Vereinbarung zum Verkauf des überwiegenden Teils des europäischen Gasegeschäfts für 5 Mrd. Euro abgeschlossen.
Die Fusionspartner haben sich darauf verständigt, dass das Vorhaben abgesagt werden kann, wenn aus kartellrechtlichen Gründen Aktivitäten mit einem Umsatz von mehr als 3,7 Mrd. oder einem operativen Ergebnis von mehr als 1,1 Mrd. Euro verkauft werden müssen. Bisher wird diese Schmerzgrenze nicht erreicht, die Wettbewerbshüter könnten aber noch zusätzliche Verkäufe zur Auflage machen.
Für den Fall, dass es zum erfolgreichen Vollzug der Fusion von Linde und Praxair unter dem Dach der Linde plc kommt, soll bei der Linde AG, deren Aktien dann zu etwa 92 Prozent mittelbar von der Linde plc gehalten werden, ein umwandlungsrechtlicher Squeeze-Out durchgeführt werden.
Mit den Zahlen für das ersten Halbjahr 2018 habe Linde trotz des rückläufigen Umsatzes die Markterwartungen übertroffen, schrieb NordLB-Analyst Thorsten Strauß in einer Studie von Mittwoch. Bei der angestrebten Fusion mit Praxair habe man dank der Verkaufsvereinbarungen für umfangreiche Aktivitäten zur Erlangung der kartellrechtlichen Genehmigungen große Fortschritte erzielt. Noch stehe aber die Zustimmung wichtiger Wettbewerbshüter aus.
Der erhebliche Kursabschlag der Aktie der Linde AG gegenüber der im DAX enthaltenen, zum Umtausch in Aktien der Linde plc angemeldeten Linde-Aktie erklärt sich aus Sicht von Strauß teilweise durch die Nicht-Zugehörigkeit zu einem der Auswahlindizes der Deutschen Börse und den angestrebten Squeeze-Out, bei dem eine noch zu ermittelnde Barabfindung gewährt werden müsste.
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