LEONI: Das kann noch heftig werden
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Bord- und Kabelspezialist Leoni meldete einen Rückgang der Erlöse im ersten Quartal um 10,6 Prozent auf 1,12 Mrd. Euro. Werksschließungen bei Kunden aus der Autoindustrie führten zu niedrigeren Umsätzen im Unternehmensbereich Bordnetz-Systeme und bei Wire&Cable Solutions. Auch die Nachfrage nach Spezialkabeln war rückläufig. Aus regionaler Sicht ging der Umsatz in Asien am stärksten zurück (-29 %), gefolgt von der Region EMEA (-9 %) und Amerika (-1 %), was den Verlauf der Covid-19-Pandemie widerspiegelt.
Das bereinigte EBIT war mit -17 Mio. Euro etwas besser als im Vorjahr (-21 Mio.), wurde jedoch durch einen Buchgewinn von 10 Mio. Euro aus Sale-and-lease-back-Geschäften begünstigt. Das Vorjahresquartal enthielt 37 Mio. Euro Aufwendungen im Zusammenhang mit Anlaufproblemen im mexikanischen Werk Merida. Der IFRS-EBIT in Höhe von -57 Mio. EUR beinhaltete Umbaukosten des Programms Value21-in Höhe von 7 Mio. Euro. Weitere Anpassungen wurden für Wertminderungen bei Wire&Cable Solutions (19 Mio.), Refinanzierungskosten (9 Mio.) und andere kleinere Posten vorgenommen.
Der ausgewiesene Free Cashflow war ausgeglichen. Bereinigt man diese Zahl jedoch um Nettozinszahlungen (8 Mio.) und den positiven Effekt aus Sale-and-lease-back-Transaktionen (67 Mio.), fiel der Free Cashflow im ersten Quartal mit minus 75 Mio. Euro negativ aus. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass diese Zahl wesentlich besser ist als im ersten Quartal 2019 (EUR -317 Mio.) und auch Abfindungszahlungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen aus dem letzten Jahr beinhaltet.
Bewertung von Warburg Research: Umsatz und bereinigtes EBIT des ersten Quartals entsprechen im Großen und Ganzen den Erwartungen, so Analyst Mark-Rene Tonn. Der Free Cashflow liege über dem des Vorjahres, sei aber nach Bereinigung um Sale-and-lease-back immer noch deutlich negativ. Das zweite Quartal werde ein sehr schwieriges Quartal sein, die Nettoverschuldung bleibe auch in Zukunft ein zentrales Thema. Warburg Research hält an seinem Rating „Verkaufen“ für die Leoni-Aktie fest.
JPMorgan belässt Leoni nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Underweight" mit einem Kursziel von 5 Euro. 2020 dürfte der Autozulieferer geschätzte 300 Mio. Euro an Barmitteln "verbrennen", den Hauptteil davon im zweiten Quartal, erwarten die Analysten.
Die Corona-Pandemie treffe Leoni mitten im laufenden Restrukturierungsprozess und werde zu erheblichen Belastungen, wahrscheinlich nicht nur im Jahr 2020, führen, urteilte die DZ Bank. Die Analysten haben einen unveränderten fairen Wert von 5,50 Euro errechnet. Das Votum lautet „Verkaufen“.
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