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17:19 Uhr, 30.07.2019

Kurios: Lira-Einbruch könnte türkischen Fussball-Saisonstart verhageln

Der Einbruch der Lira zum Dollar gefährdet den Saisonauftakt in der türkischen Fussballliga. Grund ist eine Währungsklausel in einem Vertrag zu TV-Übertragungsrechten.

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New York/ Ankara (Godmode-Trader.de) - Was hat der Wert einer Landeswährung mit dem Fußballbetrieb am Hut? Nun, wir verraten es Ihnen! Der massive Verfall der türkischen Lira könnte den Saisonstart der türkischen Süper Lig verhageln. Eine mögliche Konsequenz, an die niemand gedacht hat.

Die türkische Einheit der BeIN Media Group aus Katar (Digitürk) erwägt nach Informationen von Bloomberg, von der Übertragung der Spiele der höchsten Fußballliga des Landes Abstand zu nehmen, sollte nicht erneut über den Preis verhandelt werden. Digitürk hat in den letzten zwei Monaten ein Dutzend Treffen mit dem türkischen Fußballverband TFF und Fußballvereinen über die Wechselkursklausel in seinem Abkommen von 2016 abgehalten, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Das Geschäft wurde ausgehandelt, als ein Dollar drei Lira kostete. Allerdings hat die türkische Währung seitdem mehr als ein Drittel ihres Wertes gegenüber dem Dollar verloren. Digitürk schlägt demnach nun vor, dass seine jährlichen Zahlungen in Höhe von 500 Mio. Dollar auf 5 Lira pro Dollar fixiert werden, hieß es.

Der Streit stellt die Süper Lig-Saison 2019-2020 in Frage, die am 16. August beginnt. Die Parteien erwägen, diese Woche zusammenzutreffen, um zu versuchen, die Angelegenheit zu lösen, so Bloomberg. Die Gespräche sollen sich auf den Tarif auswirken, der für diese und die nächsten beiden Saisons gelten wird. Der Sender hat eine Anzahlung von 125 Millionen Dollar vor der Saison als Teil seiner Jahresgebühr bereits einbehalten. Nihat Ozdemir, Chef des türkischen Fussballverbands TFF, sagte in einem Telefoninterview zu Bloomberg: „Wir arbeiten an einer Einigung und unsere Gespräche gehen in eine positive die richtige Richtung.“ Bei den Gesprächen soll nun die Frage geklärt werden, wie hoch die Jahresrate ist, die von Digitürk an den Fußballverband überwiesen werden muss.

Beide Seiten kämpfen darum, eine Klausel zu überarbeiten, die die Formel für die Zahlungen an den Verband festlegt, was die Fußballvereine dringend benötigen. Der aktuelle Vertrag verlangt, dass die Hälfte der Gebühr von Digiturk in Dollar bezahlt wird und unterliegt dem Wechselkurs am Tag der Zahlung, derzeit 5,56 Lira. Die anderen 250 Millionen Dollar werden in Lira mit einer Rate von 3,26 Lira pro Dollar zum Zeitpunkt der ursprünglichen Vereinbarung bezahlt und an jedem folgenden Zahlungstag an die Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation angepasst. Steigende Preise haben dazu geführt, dass die Kosten für diese Zahlung sprunghaft gestiegen sind - der Verbraucherpreisindex erreichte im Oktober über 25 Prozent, hat sich aber inzwischen auf 15,7 Prozent im Juli abgekühlt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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