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13:06 Uhr, 27.07.2022

Kupfer: Geringeres Angebot?

Ein geringeres Kupferangebot könnte die Prognosen der International Copper Study Group eines überversorgten Kupfermarktes in diesem und im nächsten Jahr ins Wanken bringen. Denn dieses beruht laut Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch größtenteils auf der Annahme einer deutlichen Ausweitung des Angebots.

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Der Chef eines großen Kupferminenproduzenten hat sich über den schnellen Stimmungsumschwung am Kupfermarkt und den unerwartet kräftigen Preisrückgang bei Kupfer im zweiten Quartal überrascht gezeigt, obwohl die Nachfrage von ihm weiterhin als resilient und der Markt als angespannt beschrieben wurde, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Das Unternehmen erachte das gegenwärtige Preisniveau als nicht ausreichend, um neue Minen zu erschließen. Das passe zu Marktschätzungen, die den sogenannten Incentive-Preis bei 7.000 bis 7.500 US-Dollar je Tonne sähen. Kupfer habe zuletzt in dieser Spanne gehandelt, heißt es weiter.

„Ein großes Bergbauunternehmen hat damit gedroht, seine Investitionspläne in Chile zu überdenken, falls die Regierung an den beabsichtigten höheren Bergbau-Steuern festhält. Das Unternehmen betreibt in Chile die weltgrößte Kupfermine Escondida. Der chilenische Finanzminister hat daraufhin versichert, dass man trotz der Steuerreform am Fortbestand einer wettbewerbsfähigen Minenindustrie interessiert sei“, so Fritsch.

Ein geringeres Kupferangebot könnte die Prognosen der International Copper Study Group eines überversorgten Kupfermarktes in diesem und im nächsten Jahr ins Wanken bringen. Denn dieses beruhe größtenteils auf der Annahme einer deutlichen Ausweitung des Angebots, heißt es weiter.

„Der Kupfermarkt wies im Mai einen Angebotsüberschuss von 5.000 Tonnen auf, wie die International Copper Study Group mitteilte. Für April meldet die ICSG jetzt ein Angebotsdefizit von 23.000 Tonnen, anstelle eines Überschusses von 3.000 Tonnen. Nach fünf Monaten summiert sich der Angebotsüberschuss auf 43.000 Tonnen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum bestand dagegen noch ein Defizit von 23.000 Tonnen. Das Angebot ist dabei laut ICSG stärker gestiegen als die Nachfrage“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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