Kredit und Wachstum - wieviel neue Schulden braucht die Wirtschaft?
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Wie dieser Zusammenhang im speziellen Fall der US-Wirtschaft aussieht, wird von Chart 1 illustriert, der die gesamte Kreditmenge im System (Total Credit Market Debt), sowie das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt (GDP) abbildet.
„Total Credit Market Debt“ umfasst die Verschuldung aller privaten und öffentlichen Sektoren, welche monatlich über die [Link "Veröffentlichung „Z.1.“" auf www.federalreserve.gov/... nicht mehr verfügbar] der Federal Reserve abgerufen werden kann.
(Hinweis: Die Staatsschulden der USA werden im Z.1.-Release aktuell nur mit 12 Billionen Dollar ausgewiesen, weil Schuldscheine (IOUs) gegenüber dem „Social Security Trust Fund“ nicht inkludiert sind.)
Wie man erkennen kann, wächst diese allgemeine Verschuldung im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt unverhältnismäßig schnell an, woraus zu schließen ist, dass immer mehr Kredit geschaffen werden muss, um gleichzeitig immer weniger Wachstum zu erzeugen.
Chart 2 stellt dar, wie viele Dollar kumulativ über den Verlauf der Zeit gebraucht wurden, um einen Dollar an Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Es wird klar ersichtlich, dass die „Potenz“ der Kreditausweitung insbesondere seit 1980 in verstärktem Maße abnimmt.
Um diese Tatsache auf eine andere Weise deutlich zu machen, visualisiert Chart 3, um welchen genauen Betrag die Gesamtverschuldung in den letzten 7 Aufschwüngen (Rezessionsquartale nach NBER sind ausgeblendet) durchschnittlich ansteigen musste, um die Wirtschaftsleistung um jeweils einen Dollar zu steigern.
In den Zeiträumen vor 1983 hat es beispielsweise nur rund eineinhalb Dollar gebraucht, um Wachstum sicherzustellen, während dazu in der Boomphase zwischen 2002 und 2007 satte 5,5 Dollar vonnöten waren. Ganz erstaunlicherweise ist der gegenwärtige Aufschwung jedoch relativ wenig „kreditintensiv“, da die Verschuldung im Vergleich zur Vergangenheit nur langsam wächst.
Ich verzichte an dieser Stelle auf eine Interpretation der Datenlage, aber es kann natürlich trefflich darüber diskutiert und gestritten werden, ob die angesprochene Entwicklung auf Dauer nachhaltig ist, bzw. ob sie stabilisiert werden kann, wie die gegenwärtige Phase zu signalisieren scheint.
Lesenswert zum Thema: "Sechs Mythen über Geld und Inflation"
http://www.misesde.org/?p=8375
Kurz gesagt - Es besteht gar kein Zusammenhang zwischen der Geldmenge und Wirtschaftswachstum, deswegen können die Notenbanken noch soviel Geld in den Kreislauf pumpen ohne jeglichen Effekt. Vielleicht gab es diesen Zusammenhang einmal, aber vll war es auch nur purer Zufall bzw eine falsche Theoriel. Aber leider rennen unsere Notenbanken dieser Theorie hinterher wie eine Herde Bisons. Schade
Kredit schafft nur dann nachhaltiges Wachstum, wenn er aus Ersparnissen rührt. Das ist in unserem Fiat Geld System jedoch nicht der Fall. Die Geldmenge und der Preis für Geld (der Zins) werden planwirtschaftlich von einer Zentrale gesteuert und sind nicht mehr das Ergebnis von Angebot und Nachfrage, wie sie sich auf einem freien Markt ergeben würde. Auf einem freien Markt würde folgendes geschehen: Sind die Preise für Geld hoch, so sparen die Marktteilnehmer wenig und die Unternehmer wissen, dass die Konsumenten die verfügbaren Waren stark nachfragen, also werden sie diese produzieren. Ist Geld billig, finden die Konsumenten offensichtlich die bestehenden Angebote nicht mehr attraktiv und sparen, wodurch viel Geld verfügbar ist und es billig ist. Das gibt den Unternehmern das Signals mehr zu investieren, um neuere oder bessere Produkte anbieten zu können. Sie setzten ihre Mittel also weniger zur Produktion ein und verwenden ihre Mittel eher für Investitionen. Kommen die neuen Produkte auf den Markt, steigt der Konsum und Geld wird wieder teurer und die Unternehmer schränken ihre Investitionen ein. Geldschöpfung aus dem Nichts findet also hier nicht statt, sie ist auch nicht nötig. Dieser Marktmechanismus, die unsichtbare Hand des Marktes, die das Verhalten der Marktteilnehmer regelt, wird von der zentralen Planungsbehörde (Zentralbank) durch die Geldschöpfung aus dem Nichts und die Zinsmanipulation zerstört, mit verheerenden Folgen, die sich in einem künstlich angetriebenen Wirtschaftsaufschwung äußern, der jedes mal von einem Zusammenbruch der Wirtschaft gefolgt wird. Was diese Zentralplaner nicht verstanden haben, ist, dass die Mehrung des Wohlstands nur durch mehr und bessere Güter möglich wird und das dazu Sparen unumgänglich ist, soll es nicht zu einer Scheinblüte kommen. Mit unserem Scheingeld werden halt immer nur Scheinblüten erzeugt. So wie mit Drogen immer nur für kurze Zeit eine Euphorie erzeugt werden kann, die dann von einer Depression gefolgt wird, wenn nicht gleich die nächste Droge konsumiert wird. Typisch für Drogen ist, dass ihre Dosis ständig erhöht werden muss, damit noch eine Wirkung erreicht wird. Die Dosis wird dann so lange erhöht, bis der Organismus endgültig zusammenbricht. Geldschöpfung aus dem Nichts ist für die Wirtschaft wie eine Droge, mit den gleichen Ergebnissen. Und wie beim menschlichen Organismus dauert es bis zum Zusammenbruch verschieden lange, ja nachdem wie stark der Organismus ist. Wann der endgültige Zusammenbruch erfolgt kann niemand voraussagen.
Es ist zu viel Kredit im System. Die Schieflage hat inzwischen ein solch immenses Ausmaß angenommen, das eine Reparatur ohne schmerzhafte Einschnitte nicht mehr möglich sein wird. Die Zentralbanker weltweit, insbesondere in Europa, den USA und Japan versuchen mit derselben Politik, welche die Krise erst möglich gemacht hat, die Krise zu bewältigen. Das funktioniert augenscheinlich nicht und wir in Europa haben noch die besondere Europroblematik zu lösen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Herr Draghi weitere, höchst unkonventionelle Maßnahmen verkündet.
Der Sargnagel für das System wurde in den 70ern in Bretton Woosds reingekloppt ;-)
Das beweist, dass hinter der Mehrzahl der Kredite kein Business Case steht. Wenn der Grenznutzen des Kredits immer weiter abnimmt, wird das GDP irgendwann stagnieren. Dann bedarf es nur eines exogenen Schocks oder einer heftigen Rezession und das System kippt. Oder - und das ist auch klar - irgendwann kommt die Hyperinflation mit einer Währungsreform (weltweit). De facto kann man heute aus allen Preisen 90% Luft (= Kredit) rauslassen.
Selbst ein geistiger Leichtmatrose versteht jetzt, warum dieses System kollabieren wird. Es ist nicht Frage ob, sonder wann.