Fundamentale Nachricht
17:32 Uhr, 04.04.2016

Kommender Einbruch bei Rohstoffpreisen?

Die Rohstoffpreise stehen vor einem Einbruch, erwarten die Experten von Barclays. Grund: Die jüngsten Zugewinne beruhen kaum auf besseren Fundamentaldaten. Das mache die Preise anfällig.

Erwähnte Instrumente

  • Kupfer
    ISIN: XC0007203216Kopiert
    Kursstand: 4.757,79 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.218,40 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Stuttgart/Kopenhagen (Godmode-Trader.de) - Nach dem steilen Anstieg im Februar und März steht den Rohstoffpreisen in den kommenden Wochen Experten zufolge ein Trendbruch bevor. Die extrem hohe Positionierung der Spekulanten auf steigende Preise in vielen Märkten deuteten auf eine Konsolidierung hin, erwartet die LBBW. Ähnlich sehen das die Experten von Barclays. Das Risiko für Rohmaterialien sei, dass die Anleger ihre erfolgreichen Wetten auf einen Preisanstieg schnell zu Geld machen wollten, was sich höchst negativ auswirken könnte, schrieb Barclays-Analyst Kevin Norrish in einem Marktbericht.

Anleger seien von den Rohstoffen angelockt worden, der Anlageklasse mit der besten Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf, so Norrish. „Angesichts mangelnder fundamentaler Verbesserungen werden sich solche Erträge allerdings im zweiten Quartal wahrscheinlich nicht wiederholen, was Rohstoffe anfällig macht“, so Norrish. Die Investoren haben seiner Einschätzung nach zunehmend kurzfristige Positionen bei Rohmaterialien eingenommen, statt der langfristigen "Kaufen-und-Halten"-Anlagestrategie zur Diversifizierung und als Inflationsschutz. Dadurch sei die Verlockung größer als üblich, sich von Positionen mit Gewinn zu trennen. Die Rohstoffpreise könnten womöglich tiefer abrutschen als gerechtfertigt, vermutet der Experte. Barclays schätzt, dass sich die Nettomittelzuflüsse in Rohstoffprodukte seit Jahresbeginn auf mehr als 20 Milliarden US-Dollar angehäuft haben. Dies wäre der stärkste Jahresauftakt seit fünf Jahren. Seit Mitte Januar erholen sich die Preise, am deutlichsten bei Kupfer und Rohöl.

Etwas weniger Turbulenz bei den Rohstoffpreisen im angelaufenen zweiten Jahresviertel erwartet die Saxo Bank. Der Großteil des jüngsten Aufwärtstrends seit Januar gehe auf Shortpositionen zurück, erklärt Rohstoffexperte Ole Hansen mit Blick auf den Rohölpreis. „Trotz einer positiven Preisentwicklung sind die Fundamentaldaten nicht stark genug, um eine nachhaltige Erholung zu stützen. Aus diesem Grund ist für das zweite Quartal mit einigen Seitwärtsbewegungen zu rechnen“, so Hansen. „Zu Beginn des zweiten Quartals halten wir fest, dass eine Bodenbildung bei Öl erreicht wurde. Eine Erholung könnte aber noch Monate entfernt sein“, sagt Hansen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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