Kommentar
23:56 Uhr, 12.01.2018

Klondike Silver: Wird das nochmal was?

Börse kann grausam sein. Oder auch unglaublich spannend. Oft hängt das davon ab, auf welcher Seite man gerade steht...

Stellen Sie sich vor, Sie würden einige ehemalige Produktionsstätten für Silber, Zink und Blei besitzen. Und zwar nicht nur zwei oder drei, sondern 68 (achtundsechzig!). Und nun planen Sie, diese stillgelegten Minen wieder in Betrieb zu nehmen. Denn die Preise für Silber, Zink und Blei befinden sich seit geraumer Zeit wieder im Aufwind, so dass sich der Abbau in den vor sich hindösenden Minen wieder lohnen würde. Ein Blick auf die folgenden Bildchen zeigt das sehr schön:

Zuerst Zink:

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Dann Blei:

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Und schließlich Silber:

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Nun befinden sich Ihre 68 Produktionsstätten allerdings nicht irgendwo, sondern in einer der rohstoffreichsten Gegenden Kanadas, dem so genannten Slocan Silver Camp in British Columbia. Die Größe Ihres Gebiets? Schlappe 100 Quadratkilometer.

Was meinen Sie, wieviel wären ihre 68 Minenoldtimer wohl wert, wenn dort in früheren Jahren bereits mehrere Millionen Unzen Silber sowie einige Hundert Millionen Pfund Zink und Blei aus der Erde geholt wurden. 100 Millionen kanadische Dollar? 150, vielleicht sogar 300 Millionen? Gut möglich.

So in etwa stellt sich die Ausgangslage bei der kanadischen Klondike Silver (KS.V) dar. Mit dem Unterschied allerdings, dass der Börsenwert des Winzlings nach der jahrelangen Talfahrt des gesamten Sektors auf kaum zu fassende 6,5 Millionen CAN-Dollar zusammengeschrumpft ist. Das sind etwas mehr als vier Millionen Euro. Für 100 Quadratkilometer Land und 68 Produktionsstätten.

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Das heißt, 68 stillgelegte Zink- Blei- und Silberminen inklusive der dazugehörenden Ländereien, Produktionsanlagen, Maschinen und Fahrzeuge kauft man hier tatsächlich für den berühmten Appel, mit noch einem hartgekochten Ei dazu. Die gerade gesehene Grafik stammt übrigens von der Internetseite des Unternehmens.

In hundsgewöhnlichem „Börsianersprech“ könnte man noch hinzufügen:

Der nahezu schuldenfreie Konzern wird derzeit 40 Prozent unter Buchwert gehandelt. Übersetzt bedeutet das: Grundstücke, Gebäude, Maschinen und Anlagen im Wert von einem Dollar erwirbt man hier für 60 Cents.

Die eklatante Unterbewertung fällt inzwischen auch einigen Insidern auf. Anthony Maxwell zum Beispiel. Vielleicht wollte sich der Großaktionär das Trauerspiel beim Aktienkurs einfach nicht mehr länger mit ansehen und hat deshalb im Dezember mal eben acht Millionen Aktien in die eigene Schatulle gepackt.

Dort werden die guten Stücke jetzt vermutlich unverkäuflich darauf warten, dass sich beim Kurs doch mal wieder etwas tut. Dass er dazu durchaus in der Lage ist, der Kurs, das zeigt die folgende Abbildung: Vor einigen Jahren notierte die Aktie im Bereich von 8,00 bis 10,00 kanadischen Dollar. Kümmerliche sechs (sechs!) Cents, oder 0,06 kanadische Dollar waren davon am Freitagabend noch übrig.

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Alte Börsianerregel: Der Umsatz läuft dem Kurs voraus…

So grausam kann Börse sein. Oder auch so interessant. Je nachdem, auf welcher Seite man gerade steht.

Spaßeshalber könnten Sie sich an dieser Stelle noch den folgenden englischsprachigen Artikel durchlesen. Der Edelmetall- und Rohstoff-Kenner Rob McEwen, ein Urgestein der Branche, wird dort in seinem Ausblick auf 2018 mit den folgenden Worten zitiert:

„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine riesige Kapitalflut in den Edelmetall- und Minensektor strömen wird“.

Warum sich McEwen da so sicher ist? Weil werthaltige Anlagen an den hochfliegenden Märkten kaum noch zu finden sind. Außer im total zusammengefalteten Rohstoff- und Minensektor. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag vom vergangenen Wochenende.

McEwen sagt:

„Vergleicht man den Goldman Sachs Rohstoff-Index mit dem S&P 500, dann erkennt man, dass Rohstoffe heute auf dem niedrigsten Niveau seit 1971 notieren“.

Das Chance-Risiko-Verhältnis zeige kaum noch Abwärtspotential, dafür aber jede Menge Luft nach oben.

Interessant Notiz am Rande: 2017 wurde der Firmenchef von McEwen Mining (MUX) von den Kitco-Lesern zum zweiten Mal in Folge zum CEO des Jahres gewählt. Die Seite gilt als eine der wichtigsten Informations-Adressen für den Rohstoff- und Edelmetall-Sektor.

Was bei der von Rob McEwen erwarteten „Kapitalflut“ in den Minensektor wohl aus den 6,5 Millionen CAN-Dollar an Börsenwert bei der kleinen Klondike Silver werden wird?

Schwer zu sagen.

„Ein wenig mehr“ dürfte es aber schon werden.

Ach, fast vergessen: Die ersten der 68 stillgelegten Blei-, Zink- und Silberminen sollen in 2018 wieder in Produktion gehen…

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de


PS: Natürlich besitze ich selbst auch ein paar Aktien von Klondike Silver (Offenlegung gemäß WpHG). Da ich sehr langfristig anlege, sind die Aktien bis auf Weiteres unverkäuflich.

37 Kommentare

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  • bearbull
    bearbull

    Sheldon35,

    Ich für mein Teil habe keinerlei Problem, solange ihr in eurem eigenen Saft schmort. Wenn man sich allerdings mit einer Empfehlung in den öffentlichen Bereich begibt, dann denkt man sich im allgemeinen etwas dabei. Bemerkungen über die Substanz des Inhalts mögen ja noch subjektiv sein, wenn der Autor jedoch allgemein gültige Regeln hinsichtlich persönlichen Aktienbesitz negiert, muss ein Hinterfragen und Kritik schon erlaubt sein. Aus meiner Sicht ist die ganze Geschichte weder für Hr. Hoose noch für GMT eine Empfehlung.

    23:07 Uhr, 16.01.2018
  • Sheldon35
    Sheldon35

    Was genau ist eigentlich Euer Problem hier? Das ist ja zum fremdschämen..wenn Euch die Publikation von Herrn Hoose nicht gefällt, dann geht doch zu einer anderen Seite oder nehmt Euch hier einen anderen Autor vor der genau Eure Meinung vertritt...Ich persönlich finde, Herr Hoose macht einen echt guten Job und dem sollte man etwas Respekt zollen.Aber was heisst das schon wenn man anonym hinter einem Bildschirm sitzt und seinen Frust freien Lauf lässt. Man muss sich das mal durch den Kopf gehen lassen: Herr Hoose stellt im freien Raum eine Aktie vor, die sich eventuell verzehnfachen kann, diese Aktie liegt schon lange im Silberminendepot. Und hier regt man sich auf, dass die Aktie von 0,04 auf 0,06 gestiegen ist und jemand sich mit einem Umsatzanstieg von 210 000 Aktien ca 10 000 Euro (!!) hier wahnsinnig die Taschen voll macht...ganz ehrlich normal ist das nicht mehr...Was spielt es für eine Rolle ob ich bei 0,05 oder 0,08 kaufe und die Aktie dann eventuell auf 0,50 steigt....Niocorp ernsthaft? Diese Aktie ist unter den Stopp gefallen also verkauft ,Ende!!..und auch hier muss ich sagen wie konnte es nur passieren, dass Herr Hoose auch mal falsch mit einer Aktie liegt, was anscheinend die ein-zigste Aktie im deutschsprachigen Raum zu sein scheint? Mir ist ja egal was ihr macht aber ich werde im nächsten Monat zum wiederholten mal den antizyklischen Niocorp-Brief abonnieren. Warum? Weil es mich im Leben echt weiter gebracht hat und das nicht nur wegen der ein oder anderen guten Empfehlung sondern auch wegen den zwischenmenschlichen Zeilen die ich bei vielen anderen Börsenbriefen vermisst habe...und jetzt wäre es an der Zeit vielleicht mal im Bitcoin-Reich ausschau zu halten wer da so falsch lag und wen man da anpöbeln könnten...nzf...

    PS: für das was ich hier positiv über den antizyklischen Börsenbrief geschrieben habe, werde ich von Herrn Hoose nicht mit Klondike Silver Aktien bezahlt...

    Verbesserungsvorschlag an die Redaktion: Kommentarfunktion in allen Bereichen ausschalten oder die Anonymität beenden der Autor zeigt sich ja auch...

    17:33 Uhr, 16.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Hausverstand
    Hausverstand

    Herr Hoose, zur Erinnerung: Empfehlungen im öffentlichen Bereich werden erst dann erwähnt, wenn sie bereits deutlich gestiegen sind !!!!!

    Freitag, 08.04.2016 - 13:01 Uhr

    Pushen? Blanker Unsinn... Die Aktien unserer Altempfehlung NioCorp Developments (NB.TO) haben wir kürzlich einmal in einem unserer Wochenkommentare erwähnt. Grund war ein außergewöhnliches Kursziel, das unser Elliott-Wellen-Experte André Tiedje für den kleinen Wert ermittelt hatte.

    Andreas Hoose

    Prompt hat uns dies in einigen Internet-Foren den Vorwurf eingebracht, wir würden die Aktie „pushen“. Das ist natürlich blanker Unsinn, und wer den Antizyklischen Börsenbrief schon etwas länger liest, der weiß auch, dass wir unsere Empfehlungen nur in seltenen Ausnahmefällen einmal im öffentlichen Bereich erwähnen.

    Ganz davon abgesehen würde es auch gar keinen Sinn machen, wenn wir „unsere“ Aktien auf diese Weise befeuern würden. Denn bekanntlich lebt unsere Strategie davon, dass wir Titel empfehlen, für die sich kaum jemand interessiert.

    Auch aus diesem Grund werden unsere Empfehlungen im öffentlichen Bereich erst dann erwähnt, wenn sie bereits deutlich gestiegen sind.

    15:15 Uhr, 16.01.2018
  • apoxx
    apoxx

    Herr Hoose ist ein Market Maker :-)

    http://stockcharts.com/h-sc/ui

    20:15 Uhr, 15.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Münsterländer
    Münsterländer

    Jaja, genau so eine "Granate" wie Niocorp und zig andere Bomben, die Sie hier im Laufe der Jahre beworben haben, nachdem Sie sich vorher mit den Schrottpapieren eingedeckt haben. Sie sind durchschaut mein Lieber !

    13:42 Uhr, 15.01.2018
    2 Antworten anzeigen
  • midgard
    midgard

    Respekt Herr Hoose, heute, Montag, um 10 Uhr 48 % Plus (Stuttgart) - sagen Sie mir doch einfach das nächste Mal vorher Bescheid, dann kaufe ich auch am Freitag :-)

    10:08 Uhr, 15.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • bearbull
    bearbull

    @ Andreas Hoose

    ihr Erklärungsversuch kommt viel zu spät und lauwarm (...ein paar Stücke....). Es ist Vorschrift und/oder angebracht bei Handelsempfehlungen auf Eigenbesitz hinzuweisen. In jedem seriösen Medium ist das unverrückbarer Standard, da der Autor selbstverständlich Eigeninteresse hat und voreingenommen ist....

    @ Goldfuchs, @Falcon, @Sealchen

    ich bin völlig eurer Meinung, was die Art und Qualität dieses Artikels betrifft. Aber wahrscheinlich sind wir da vom Niveau im ICE/Goldblog zu sehr verwöhnt.....

    @Sheldon35

    bevor du dich hier zu sehr ereiferst, solltest du einmal recherchieren, wann die letzten Unternehmensmeldungen kamen und diese mit den genannten Umsätzen in Beziehung setzen, bevor du blauäugig hinterherrennst. Abgesehen davon ist eine Verzehnfachung des Kurses durchaus möglich - nur das war nicht das Thema der angesprochenen Kommentare

    17:09 Uhr, 14.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Zur Erläuterung einige Anmerkungen: Die Aktie befindet sich seit etwas mehr als einem Jahr (Dezember 2016) im hochspekulativen (!) Silber-Projekt, das wir im Antizyklischen Börsenbrief betreuen und wurde seither immer wieder besprochen.

    Die jüngste Anmerkung zu dem Titel stammt von der Januar-Ausgabe, die am Donnerstag erschienen ist. Gut möglich, dass einige Leser im Anschluss daran einige Stücke eingesammelt haben.

    Ein wichtiger Indikator hat in der vergangenen Woche auf Wochenbasis ein seltenes Kaufsignal geliefert, daher war es ratsam, die Analyse nicht länger zu verschieben. Der Wochenschlusskurs vom Freitag in Kanada war dafür noch wichtig. Daher die Veröffentlichung kurz vor Mitternacht um 23:56 Uhr.

    Grundsätzlich ist zu empfehlen, die Aktie in Kanada zu ordern, da die Umsätze in Deutschland zu gering sind. Wer dennoch hier zu Landen kauft, der muss streng limitieren.

    Natürlich besitze ich selbst auch ein paar Stücke, die bis auf Weiteres unverkäuflich sind.

    Beste Grüße

    13:44 Uhr, 14.01.2018
    1 Antwort anzeigen
  • AndiMo
    AndiMo

    Was mich interessieren würde, ist in den stillgelegten Minen überhaupt noch was drin, was abgebaut werden kann und wenn ja, zu welchen Kosten?

    09:43 Uhr, 14.01.2018
    1 Antwort anzeigen