Kommentar
13:15 Uhr, 29.09.2015

Kann man mit Volatilität noch Geld verdienen?

Der Abwärtstrend nimmt seinen Lauf. Das wird sich vermutlich so schnell nicht ändern. Für Volatilitäts-Shorts sind das harte Zeiten.

Mit Volatilitäts-Shorts kann man sehr viel Geld verdienen. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Volatilität fällt. Für gewöhnlich fällt sie in zwei Drittel der Zeit. Die Chancen mit diesem Ansatz Geld zu verdienen stehen also recht gut. In diesen Tagen und Wochen stehen die Chancen aber gerade schlecht. Die Volatilität schwankt auf hohem Niveau und auch die Terminkurve ist wenig konstruktiv. (Mehr zum Thema: VDAX & VDAX New - Wie nutzt man Volatilitätsindikatoren?)

Die Terminkurve bringt mehr als die Hälfte der Gewinne der Vola Trades in normalen Zeiten. Solange die Terminkurve ansteigt, gewinnt man allein durch die Struktur der Kurve durch den Leerverkauf. Nun ist die Kurve momentan ziemlich flach. Das erinnert an 2011 und 2008. Momentaufnahmen der Terminkurve zwischen 2007 und 2009 sind in der Grafik dargestellt.
Volatilitäts der Terminkurve S&P 500 zwischen 2007 und 2009
Die Kurve ist zu Beginn einer Abwärtsbewegung invertiert (der nächstgelegene Future steht höher als die darauffolgenden). Solange der Abwärtstrend anhält ist die Kurve größtenteils flach. Erst einige Zeit nach Trendumkehr normalisiert sich die Terminkurve wieder. Bis es soweit ist gewinnt man durch die Struktur der Terminkurve nichts und solange die Volatilität hoch ist oder sogar noch ansteigt, droht man tendenziell zu verlieren.

Derzeit kann man nicht sagen, wann sich die Terminkurve wieder normalisiert und ab wann man mit Shorts wieder richtig Geld verdienen kann. Die Normalisierung kann in einem Monat oder auch erst in einem Jahr beginnen.

Ich selbst habe Vola Shortpositionen laufen. Diese werden nicht aufgelöst. Dazu kann die Volatilität zu schnell wieder drehen und es wird ein Großteil der Performance verpasst. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass unter den momentanen Marktbedingungen auch eine lange Underperformance der Position möglich ist. Mit einer langen Underperformance meine ich 12 bis 18 Monate. In dieser Zeit werde ich persönlich kurzfristige Spitzen in der Volatilität nutzen, um die Position weiter auszubauen. Das ist riskant, man braucht gute Nerven und Sitzfleisch. Wer risikoscheu ist oder nach 2 Wochen fragt wieso die Position nicht im Plus ist, der sollte sich von Volatilität im aktuellen Markt so weit fern halten wie nur möglich.

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3 Kommentare

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  • B-Mann
    B-Mann

    würde mich auch interessieren. Habe in den letzten Monaten gut mit Vola Longs verdient, bin aber später von der Preisbildung überrascht worden, da die Zertifikate die mir zur Verfügung standen, jeden Monat trotz steigender Vola an Wert verloren, da immer wieder der aktuelle Futurekontrakt als Basiskurs/Knockout Schwelle eingesetzt wurde. Somit war die Preisbildung für mich nicht mehr so transparent wie bei Zertifikaten üblich und ich habe mich erstmal zurückgezogen. Gerade bei dem genannten Zeitabsatz von 12-18 Monaten wäre interessant zu wissen, welche Vola Produkte as Risiko der Rollverluste minimieren können.

    15:12 Uhr, 29.09. 2015
  • Vorkoster
    Vorkoster

    Hallo Herr Schmale,

    welche Produkte setzen Sie ein?

    14:37 Uhr, 29.09. 2015
  • Trading2001
    Trading2001

    Hallo Herr Schmale,

    habe den Artikel mit Interesse gelesen. Ich verfolge da aber den Ansatz, die Vola als Absicherung zu Traden, d.h. Dax short, Vola short und Dax lang, dann Vola lang. Durch ständiges Anpassen der Positionen kann man richtig Geld verdienen, muss aber dran bleiben. Daher mein Fazit: Mit Vola kann man viel Geld verdienen ;-)

    13:48 Uhr, 29.09. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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