Fundamentale Nachricht
12:14 Uhr, 29.01.2014

Jandaya kompakt: Wissen was den Markt bewegt

Der Leitzinsentscheid der türkischen Notenbank sorgt an den Märkten rund um den Globus für Entspannung. Vor dem Hintergrund weiter reduzierter Anleihekäufe der US-Notenbank ist nun aber mit einem zurückhaltenderen Handel zu rechnen. Am Abend dann hat wieder die Fed das Wort.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Bank AG
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  • Commerzbank AG
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DAX

Beschwingt von dem Leitzinsentscheid der türkischen Notenbank eröffnete der Dax am Morgen bereits mit einem Up-Gap von knapp einem Prozent. Gegen Mittag liegt das deutsche Marktbarometer noch mit 0,34 % vorne bei 9.439 Punkten. Vor dem Hintergrund weiter reduzierter Anleihekäufe der US-Notenbank Fed ist im Verlauf mit einem zurückhaltenderen Handel zu rechnen. An diesem Abend werden neue Aussagen der Fed zu diesem Thema erwartet.

Charttechnik

Die positive Eröffnung im Dax bis nahe an den 9.550iger Widerstand wird direkt wieder abverkauft, womit sich trotz des noch positiven Vorzeichens gegenüber dem gestrigen Schlusskurs eine doch eher abwärts gerichtete Tagestendenz zeigt. Der Bereich um 9.425 Punkte fungiert als Unterstützung und könnte eine Stabilisierung herbeiführen.

Thema des Tages

Mit einer überraschend drastischen Zinserhöhung hat die türkische Zentralbank am Dienstagabend den Wertverfall der Landeswährung gestoppt und auch das zuletzt erschütterte Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Schwellenländer wieder hergestellt. Die CBRT hob ihren einwöchigen Repo-Zins, der den Preis für die Kreditaufnahme der Geschäftsbanken darstellt, von 4,5 Prozent auf 10 Prozent an. Mit verschiedenen Maßnahmen versucht die CBRT ferner, Liquidität am Markt zu verringern und Banken dazu zu bewegen, Geld länger zu halten.

Die türkische Lira, die seit Mai vergangenen Jahres fast ein Drittel ihres Wertes eingebüßt hatte, reagierte unmittelbar: Seit ihrem Rekordtief am Montag wertete die Lira um fast 10 % auf. Das radikale Vorgehen hat auch in anderen Schwellenmärkten Wirkung gezeigt. Die Krisenländer leiden übergreifend an einem ähnlichen Mix wie die Türkei aus lahmender Konjunktur und hoher Inflation.

Aktien im Blick

EU-Binnenmarktkommissar Barnier hat seine ursprünglichen Pläne zur Restrukturierung des Bankensektors abgemildert. Die Nachricht sorgt für ein gutes Klima bei Bankaktien. Die Aktie der Deutschen Bank liegen mit 0,72 % im Plus. Das Geldhaus will für 2013 zudem erneut eine Dividende von 75 Cents je Aktie zahlen.

Die Commerzbank verteuert sich um 2,89 %. Neben einem freundlichen Branchenumfeld stützt hier eine Kurszielanhebung der HSBC.

Osram startete dank des strikten Sparkurses mit einem Gewinnsprung in das laufende GJ 2013/14. Für die Aktien bedeutet dies ein Zugewinn von aktuell 5,63 %.

In der 2. Reihe dehnen auch SMA Solar ihre Rallye weiter aus (+4,70 %). Am Dienstag hatte die Dt. Bank ihr Kursziel von 31 auf 40 Euro angehoben und ihre Kaufempfehlung bestätigt.

Konjunktur

Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin zeigt für das 1. Quartal 2014 ein Wachstum von 0,4 % gegenüber dem Vorquartal an, nach 0,3 % im Schlussquartal 2013. „Die deutsche Wirtschaft konnte zum Jahresabschluss ihr Expansionstempo vom Herbst halten und dürfte zum Jahresauftakt Fahrt aufnehmen“, so DIW-Ökonom Fichtner.

Bundeskanzlerin Merkel: Bei der Regulierung der Finanzmärkte darf nicht nachgelassen werden. „Wer ein Risiko eingeht, der haftet auch für die Verluste. Und nicht mehr der Steuerzahler", sagte sie in ihrer Regierungserklärung.

Währungen

Der US-Dollar gibt im Vorfeld des Zinsentscheids der Fed nach. EUR/USD legt nach einem überraschend starken deutschen GfK-Konsumklima bislang bis 1,3685 im Hoch zu, während USD/CHF nach einem Anstieg des schweizerischen UBS-Konsumindikators auf ein Zweieinhalbjahreshoch bislang bei 0,8958 im Tief notierte.

USD/TRY weitet nach der Leitzinserhöhung der türkischen Notenbank seine Korrektur vom zu Wochenbeginn erreichten Allzeithoch bei 2,3880 aus und notierte bislang bei 2,2140 im Tief.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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